Pius Gloor von Alltron im Podium UCC

Diese Technologien prägen derzeit den UCC-Markt

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von Coen Kaat

Die Homeoffice-Pflicht ist vorbei - ist damit auch ein Ende des Hypes im UCC-Markt gekommen? Wohin sich der Markt entwickelt und auf welche neue Technologien man setzen sollte, sagt Pius Gloor, Lead Competence Center Work Smart bei Alltron.

Pius Gloor, Lead Competence Center Work Smart bei Alltron. (Source: zVg)
Pius Gloor, Lead Competence Center Work Smart bei Alltron. (Source: zVg)

Wie hat sich das Geschäft mit UCC im vergangenen Jahr verändert?

Pius Gloor: Bei Alltron waren Headsets, Webcams, Videobars, 360-Grad-Meetingkameras, aber auch die Voice- und Video-Cloud-Produkte von Mitel, Estos, Unify und Microsoft Teams besonders gefragt.

Welche Rolle spielen Managed-UCC-Angebote im Schweizer Markt?

Videokonferenzen via IP/SIP verlieren an Relevanz, da Server-Hardware und Lizenzen für grosse Konferenzen mit mehreren Standorten hohe Kosten verursachen und wartungsintensiv sind. In der KMU-geprägten Schweizer Firmenlandschaft sind Lösungen, wie sie internationale Konzerne einsetzen, wenig gefragt. Bei der Nutzung von Cloud-Plattformen haben Unternehmen definierte monatliche Lizenzkosten, keine zusätzlichen Hardwarekosten und können ressourcenschonend arbeiten. KMUs legen sich in der Regel auf einen Anbieter wie Microsoft Teams oder Google Workspace fest. Mitel MiCollab oder Unify Circuit werden häufig von Kunden gewählt, deren PBX ebenfalls von diesen Herstellern stammen.

Welche technologischen Trends erkennen Sie aktuell?

In erster Linie einen Trend hin zu platzsparenden und mobilen Konferenzlösungen wie etwa Poly Studio oder Kandao Meeting Pro. Ausserdem verbreiten sich professionelle Videokameras mit 4k-Auflösung und Funktionen wie Sprecherverfolgung oder Gestensteuerung.

Wo verbirgt sich das grösste Potenzial für Reseller und Systemintegratoren?

Die Vorteile von Remote- oder Homeoffice sind pandemiebedingt mittlerweile klar und akzeptiert. Fachhändler erhalten dementsprechend Anfragen zu hochwertigem AV-Equipment, Collaboration-Displays und Raum­lösungen. Wir sehen Fachhändler als "Trusted Advisors", die nebst Hardware auch ein Serviceportfolio aus der Ausarbeitung von Angeboten für Ausschreibungen, Lizenzberatungen, Finanzierung, Teststellungen sowie Post- und Presales-Unterstützung anbieten. Bei der Vielfalt an Lösungen benötigen Systemintegratoren und Fachhändler die Unterstützung spezialisierter Distributoren, denn Collaboration umfasst nicht nur "Plug & Play"-Produkte, sondern auch Device-Management-Plattformen, die cloudbasiert Geräte verwalten, supporten und bereitstellen.

Inwiefern hat der Trend in Richtung Homeoffice bereits zu einer Sättigung geführt?

Im ersten Lockdown 2020 mussten wir mit mangelnder Verfügbarkeit, Lieferengpässen und Preisschwankungen umgehen. Anfangs waren Webcams und Headsets aller Art gefragt - Spezifikationen oder Marke egal. 2021 war die Nachfrage insgesamt etwas geringer, aber sie ging deutlich in Richtung qualitativ und preislich höherwertiger Produkte.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

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