Was Kunden wollen

"Die Produkte müssen nachhaltig sein"

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IT und Nachhaltigkeit, geht das? Stefan Stammbach leitet den Bereich IT bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace Schweiz. Er erklärt, wie er diese Gratwanderung im geschäftlichen Alltag bewältigt und worauf es ihm bei der Zusammenarbeit mit Herstellern und Fachhändlern ankommt.

Stefan Stammbach, leitet den Bereich IT bei Greenpeace Schweiz. Bild: Greenpeace
Stefan Stammbach, leitet den Bereich IT bei Greenpeace Schweiz. Bild: Greenpeace

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie dabei mit IT-Fachhändlern, beziehungsweise Service­anbietern in Berührung kommen?

Stefan Stammbach: Als vierköpfiges Team mit einem Lernenden stellen wir die Informatik-, Kommunikations-, und Infrastrukturlösungen für unsere drei Büros in Zürich, Bern und Genf mit insgesamt rund 120 Clients zur Verfügung. Zu meinen täglichen Arbeiten zählt die Führung des IT-Teams. Hinzu kommt die Leitung und Mitarbeit bei IT-Projekten. Diese können auf nationaler wie internationale Ebene stattfinden. Ausserdem arbeite ich viel im operationellen Bereich mit. Hierzu gehören die Server- und Netzwerkadministration sowie Aufgaben im Bereich Beschaffung von Hard- und Software. Hier pflegen wir regelmässigen Kontakt zu IT-Dienstleistern sowie zu Providern und externen Beratern.

Welches sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister beziehungsweise Berater mitbringen müssen?

Für mich ist ein gutes Verhältnis und Vertrauen zum Anbieter wichtig. Dabei ist es mir wichtig, dass sich ein Anbieter als Partner versteht. Ich erwarte, dass er bei Projekten seine Ideen und Erfahrungen einbringt, und nicht bloss sein Produkt verkaufen will.

Was sind No-Gos für Sie?

No-Gos sind für mich zum Beispiel sogenannte «Billigprodukte». Also Geräte, die zwar meist günstig in der Anschaffung sind, aber ein kurzes Leben haben und deshalb bereits nach kurzer Zeit im Elektroschrott landen.

Greenpeace kämpft für den Umweltschutz und untersucht auch die IT-Industrie auf deren Nachhaltigkeit. Wie setzen Sie die Werte von Greenpeace in Ihrem Alltag um, und wie können Sie Fachhändler und Dienstleister dabei unterstützen?

Viel Wert legen wir auf qualitativ hochwertige Produkte und entsprechenden Service, damit der Lebenszyklus eines Geräts so lange wie möglich dauert. Für uns als Umweltschutzorganisation steht aber besonders die Nachhaltigkeit der Produkte im Vordergrund. Deshalb haben wir Einkaufsrichtlinien entwickelt, denen sie genügen müssen.

Wie sehen diese Richtlinien aus, können Sie ein Beispiel nennen?

Wir orientieren uns unter anderem an einem Ranking für Elektrogerätehersteller, das Greenpeace International periodisch erstellt und auf seiner Website publiziert, dem «Guide to Greener Electronics». Hersteller können uns dabei unterstützen, indem sie transparent über ihre Massnahmen zum Umweltschutz informieren und diese auch umsetzen.

Und was machen Sie im Alltag?

Bei uns im Betrieb haben wir bereits einen Grossteil der Serverinfrastruktur virtualisiert und werden dies noch weiter vorantreiben. Auch arbeiten wir daran, unsere komplette Infrastruktur in ein Rechenzentrum auszulagern. Wir wollen in Zukunft keinen eigenen Serverraum mehr betreiben. Im dafür notwendigen Dienstleistungsbereich erwarten wir dann, beispielsweise von einem Provider, dass seine Infrastruktur nachhaltig betrieben wird.

Welche weiteren Bereiche haben Sie ausgelagert, und welche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Wir haben im Moment das Hosting für die Webdienste und die gesamte Mail- und Kalenderinfrastruktur ausgelagert. Ergänzend beziehen wir einige Dienste, wie zum Beispiel unser Mobile Device Management, direkt als Cloud-Service beim Hersteller. Was ich mir nicht vorstellen kann, ist, den Support für die Endbenutzer auszulagern. Ich meine, es ist gerade in unserer Organisation ein grosser Vorteil, den Support im Haus zu haben. Vor allem wenn Aktionen anstehen oder durchgeführt werden, kann es sehr hektisch werden. In solchen Momenten sind unsere Mitarbeiter froh, auch mal unbürokratisch oder ausserhalb der Bürozeiten Hilfe zu bekommen.

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