Das Informatikprojekt "Insieme" wird abgebrochen
Die Projektorganisation wird bisher erarbeitete Resultate sichern und bereits erstellte Komponenten in den Betrieb überführen.
"Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse und Fakten wird eine Weiterführung des Projekts Insieme heute als zu risikobehaftet beurteilt, weshalb sich ein Projektabbruch aufdrängt." Dies teilt das Eidgenössische Finanzdepartement heute Donnerstag mit. EFD-Vorsteherin Eveline Widmer-Schlumpf habe gestern die Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte über die Hintergründe und Konsequenzen dieses Entscheids informiert.
Nebst dem anfänglichen Fehlen einer die IT- und die Organisationsdimension abdeckenden Gesamtplanung habe sich langfristig auch die bis Oktober 2011 fehlende fachliche Führung des Projektes negativ ausgewirkt, kommentiert das EFD das Insieme-Debakel das im Juni dieses Jahres publik wurde.
Wie geht es nun weiter?
Es werde nun Aufgabe des zu nominierenden neuen ESTV-Direktors sein, sich mit der Frage auseinander zu setzen, welche Ziele in Zukunft mit Bezug auf Prozesse, Organisation und Informatik verfolgt werden sollen, heisst es weiter. Der Bundesrat und das EFD hätten aus den Problemen von Insieme und aus ähnlichen Erfahrungen anderer Grossprojektes bereits vor dem Abbruchentscheid Konsequenzen gezogen. So soll unter anderem die Führung von Grossprojekten gestärkt und künftig durch eine Qualitätskontrolle begleitet werden. Zudem sollen Standarddienste für die ganze Bundesverwaltung künftig zentral geführt werden.
Ursprüngliche Pläne
Die ursprüngliche Planung aus dem Jahr 2008 sah vor, dass Insieme in mehreren Etappen bis anfangs 2013 realisiert werden sollte. Wesentliche Teile des Initialvorhabens mussten jedoch Ende 2011 aus dem Projektumfang gestrichen werden, so dass die Planung auf die Ablösung der zwei Kernsysteme Molis (Mehrwertsteuer) und Stolis (Direkte Bundesteuer, Verrechnungssteuer und Stempelabgabe) beschränkt werden.
Zwar ist mittlerweile das Gesamtkonzept für Insieme erstellt, doch sind, was die Ablösung der Kernsysteme betrifft, nur 10 Prozent der notwendigen Programmierarbeiten vollendet, schreibt die EFD.
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