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"Das Schlagwort heisst: Einfachheit"

Uhr | Updated
von Marc Landis

An dieser Stelle finden Sie immer am Freitag ein Interview mit einem wichtigen Exponenten der Schweizer ICT-Branche. Heute beantwortet Heiko Harbers, Vorstand, Devolo Deutschland, Fragen zur Videoüberwachung.

Heiko Harbers, Vorstand, Devolo Deutschland (Quelle: Devolo)
Heiko Harbers, Vorstand, Devolo Deutschland (Quelle: Devolo)

Das Geschäft mit Videoüberwachung boomt. Was muss der Channel beachten, um in diesem Business Geld zu verdienen?

Heiko Harbers: Das Schlagwort heisst hier: Einfachheit. Die Endkunden beginnen erfreulicherweise immer mehr, eine jahrelang entwickelte Scheu vor komplex anmutenden Installationen zu verlieren, da sich auf Anbieterseite hier ein dringend nötiger Wechsel vollzogen hat: IT-Technik und Lösungen aus dem Bereich Home-Control – darunter auch die Videoüberwachung – müssen heute kein Expertenthema mehr sein. DLAN-Powerline, das die vorhandene Stromleitung als Datenkabel nutzt, und die darauf basierende DLAN-Live-Cam sind gute Beispiele für diesen Trend. Die DLAN-Live-Cam versteht sich allerdings eher als nützliches Gadget (beispielsweise, um die Haustiere aus der Ferne zu überwachen, oder als Video-Erweiterung des Babyphones), denn als professionelle Überwachungskamera.

Wie schätzen Sie die Marktentwicklung im Geschäft mit Videoüberwachung mittel- bis langfristig ein?

Das kommt ganz darauf an, ob herstellerseitig flächendeckend der Grundsatz der Einfachheit sowie der intuitiven Einrichtung und Bedienung beherzigt wird. Das Potenzial und die Nachfrage schätzen wir in jedem Fall als sehr hoch ein und werden dies auch in unserem künftigen Portfolio berücksichtigen. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis des Menschen und da es sich heute nahtlos in den Alltag einbinden lässt, sind der Kundennutzen und das Marktpotenzial dieses Themenbereichs gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Welche Kundensegmente fragen vor allem Videoüberwachungslösungen nach?

Das ist unserer Erfahrung nach tatsächlich eine sehr breite Zielgruppe. Die DLAN-Live-Cam spricht dank ihrer Flexibilität und intui­tiven Einrichtung eine Vielzahl potenzieller Nutzer an, beginnend natürlich bei Hausbesitzern, gefolgt von jungen Eltern, Haustierhaltern oder Tierärzten.

Was muss bei Beratung, Projektierung und Implementierung von Videoüber­wachungslösungen beachtet werden?

Auch hier sehen wir den Schlüssel bei der Alltagstauglichkeit der Einrichtung. Die Installation des Videosystems wird sicherlich oft und gerne in die Hände von Experten gelegt. Die alltägliche Bedienung und falls nötig Wartung des Systems wird aber in den allermeisten Fällen beim Nutzer passieren (müssen). Unserer Erfahrung nach sind die wenigsten Kunden bereit, Geld, Zeit und/oder Aufwand in die permanente Wartung eines solchen Systems zu investieren.

Welche wichtigen Technologietrends sehen Sie rund um die Videoüberwachung in den kommenden drei bis fünf Jahren?

Die Videoüberwachung wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit als ein Bestandteil unter vielen in den Bereich Home Control einfügen. Eine gewisse "Intelligenz" der Hardware, die beispielsweise Harmloses (Familienmitglieder, Haustiere) von potenziellen Bedrohungen (Einbrecher, Schäden am Wohneigentum) unterscheiden kann, wäre sicherlich ein grosser Kaufanreiz. Kernpunkt bleibt aber auch hier die unkomplizierte Verknüpfung mit unserem Alltag: Die Steuerung wird mittels intuitiver Apps auf Smartphones oder Tablets erfolgen müssen. Kernpunkt einer jeden erfolgreichen Lösung muss also in erster Linie eine stimmige Software sein.

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