Nachgefragt

Am 11. Mai startet Alltrons Cloud-Marktplatz

Uhr
von David Klier und Fabian Pöschl

Alltron entwickelt sich weiter. Der Distributor geht in die Cloud. CEO Markus Mahler spricht über das neue Angebot und wie es sich von dem der Mitbewerber abhebt.

Markus Mahler, CEO von Alltron und Brack.ch (Quelle: Netzmedien)
Markus Mahler, CEO von Alltron und Brack.ch (Quelle: Netzmedien)

Das Distributionsgeschäft ist härter geworden. Die Umsätze gehen nicht mehr durch die Decke, wie Alltron-CEO Markus Mahler sagt. "Wie alle anderen merken auch wir, dass wir mehr drehen müssen, um gleichviel umzusetzen", sagt Mahler.

Was machen die anderen? Sie bieten Cloud-Services an, betreiben Cloud-Marktplätze. Also machte es vor, Ingram Micro und Tech Data zogen nach. Jetzt kommt Alltron. "Wir bauen eine Plattform für Cloud Services auf, um Services für Kunden zu bündeln."

Den Integrator werde es weiterhin brauchen, sagt Mahler. Der Integrator kümmere sich um die Installation, das Umsetzen der Arbeitsplätze, die Betriebssoftware. Diese Serviceorientierung sei extrem wichtig. "Ich glaube, dass wir das noch stärker fördern können. Früher hatte der Fachhändler die Dienstleistungen und Services im Verkaufspreis drin, heute muss er es extern verrechnen. Aber damit kann er gutes Geld verdienen", sagt Mahler.

Wie wird sich Ihr Angebot von den Cloud-Marktplätzen Ihrer Mitbewerber Also, Ingram Micro und Tech Data unterscheiden?

Markus Mahler: Der grösste Unterschied ist, dass unser Cloud-Marktplatz auf zwei Handelsstufen aufgebaut ist. Alltron-Partner werden zum Beispiel auch als Dienstleistungspartner für unsere Business-Endkunden integriert. Den Marktzugang bieten wir unseren Alltron-Partnern durch die Geschäftskunden von Brack.ch-Business. Zudem haben wir natürlich auch hier wie im restlichen Sortiment den Ehrgeiz, einzigartige Angebote aufzubauen und mit einer Schritt für Schritt entstehenden Vielfalt am Markt präsent zu sein.

Warum kommen Sie erst jetzt damit?

Unser zweistufiges Modell ist einzigartig. Zwar setzen wir auf der Plattform Odin auf, wie das auch etwa Ingram tut. Odin bietet viele Schnittstellen. Doch um diese zwei Handelsstufen darin abzubilden, ist viel Eigenentwicklung nötig – das braucht Zeit.

Wann wird das Angebot verfügbar sein?

Die Serviceplattform werden wir an unserer Hausmesse am 11. Mai vorstellen.

Welche Voraussetzungen muss ein Reseller erfüllen, um von den Cloud-Services profitieren zu können?

Grundsätzlich stehen diese Services allen Resellern offen, es gibt keine Restriktionen. Profitieren können werden aber nur diejenigen Reseller, die bereit sind, sich von alten Denkmustern zu lösen. Sie werden unter Umständen weniger Hardware verkaufen und müssen sie auch nicht mehr warten. Dafür gewinnt der Reseller Zeit, seinen Kunden Mehrwert zu bieten: durch Schulungen, spezielle Branchenlösungen, Asset-Verwaltung und so weiter. Das wird auch Art und Modi verändern, wie der Reseller Geld verdient.

Welche Art von Kunden werden Reseller mit den Services adressieren können?

Enterprise-Kunden besitzen viel IT-Eigenkompetenz und setzen bereits hybride Infrastruktur zwischen Cloud und Hardware ein – sie gehören bei uns eher nicht zu den Zielkunden. Es gibt allerdings etwa eine halbe Million KMU in der Schweiz. Davon sind etwa 80 Prozent Kleinstfirmen, die sich lieber auf ihr Business als auf IT-Lösungen konzentrieren. "All IT as a Service" könnte so ein Ansatz lauten. Und unter den Business-Endkunden, die wir über Brack.ch-Business mit den Alltron-Partnern in Kontakt bringen können, gehören einige in diese Kategorie.

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