One-to-One

"Connectivity wird bei Kleingeräten Einzug halten"

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von Fabian Pöschl

DKB Household Switzerland will sich ganz auf sein Geschäft mit Hausgeräten konzentrieren. Im Zuge dieser Neuausrichtung gab der Distributor sein CE-Geschäft im Rahmen eines Management-Buy-outs ab. Im Interview erklärt Christof Gassner, seit Oktober an der Spitze von DKB Household Europe, wie es dazu kam und was seine Pläne mit Turmix und Outdoorchef sind.

Christof Gassner, Managing Director bei DKB Houshold Europe. (Quelle: DKB Houshold Europe)
Christof Gassner, Managing Director bei DKB Houshold Europe. (Quelle: DKB Houshold Europe)

Warum Hat sich DKB Household ­Switzerland zum Verkauf des Bereichs Consumer Electronics Entschieden?

Christof Gassner: Weil sich DKB Household zukünftig ganz auf die Kernsegmente Küche, Grill und Raumklima konzentrieren will.

Wie kam es denn zu diesem Entscheid?

Nach einer Überprüfung der zukünftigen Strategie kam es zu dieser strategischen Neuausrichtung.

Was spricht für die Segmente Küche, Grill und Raumklima?

Wir haben in den Bereichen Küche, Grill und Raumklima eigene, starke Marken.

Wie fielen die Reaktionen Ihrer Handels­partner zu dieser strategischen Neuausrichtung aus?

Unsere ehemaligen Mitarbeiter (Oliver Noll  und Roger Roffler, Anm. d. Red.) übernahmen den Bereich Consumer Electronics von DKB Household Switzerland und gründeten daraus das Unternehmen Cebrands.ch. Sie berichten von positiven Reaktionen und von viel Goodwill vonseiten ihrer Handelspartner.

Wie will DKB Household Switzerland die KernAktivitäten in den Bereichen Küche und Barbecue verstärken?

Wir werden unseren eingeschlagenen Weg in diesen beiden Bereichen fortsetzen.

Wie sieht dieser Weg aus?

Wir werden noch mehr in die Entwicklung eigenständiger Produkte und Sortimente investieren. Zudem sind wir offen, ergänzende Marken in unser Angebot aufzunehmen.

Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrem Markenportfolio? Kommen neue Marken dazu oder werden bestehende aussortiert?

Wie gesagt, wir sind grundsätzlich offen, weitere Marken aufzunehmen. Dafür müssen sie aber unser Angebot sinnvoll ergänzen. Erste Gespräche mit möglichen Partnern sind bereits weit fortgeschritten.

Sie führen Marken von berühmten TV-Köchen. Welche Vorteile versprechen Sie sich von diesen Zugpferden?

Sie meinen wohl Jamie Oliver. Ein Markenbotschafter mit seiner Bekanntheit schafft Vertrauen bei den Kunden und fördert den Absatz.

Wieso kann sich DKB Household als Schweizer Unternehmen im internationalen Markt behaupten?

Weil wir unsere Anstrengungen in der Entwicklung von neuen Produkten noch mehr verstärken. Mit unseren Vertriebsplattformen haben wir zudem die notwendige Vertriebsstärke.

Wie sieht die Zukunft von DKB Household aus?

Wir haben zusammen mit unseren Teams die Stossrichtungen für die kommenden Jahre festgelegt. Jetzt gilt es, die daraus abgeleiteten Projekte umzusetzen. Ich hoffe, dass unsere Kunden und unsere Konsumentinnen unsere Anstrengungen bemerken und schätzen werden.

Was sind das für Projekte? Können Sie ein Beispiel nennen?

Outdoorchef wird an der Spoga (Kölner Gartenmesse, 30.8.-1.9.2015, Anm. d. Red.) eine neue Grill-Serie vorstellen. Turmix arbeitet an einer neuen Technologie. Ich bin gespannt, wie und wann wir diese in neue Produkte integrieren können.

Wie unterstützt DKB Household seine ­Handelspartner in der Schweiz?

Wir versuchen, gute Zuhörer zu sein und ein offenes Ohr für unsere Partner zu haben. Wir wollen ihnen Lösungen anbieten, die ihnen Nutzen bringen. Ich glaube, wir haben die notwendige Infrastruktur und die richtigen, motivierten Mitarbeiter, um kreative Lösungen zum Nutzen unserer Kunden zu entwicklen und anzubieten.

Was glauben Sie, wie sich der Markt für Elektro-Haushaltsgeräte in diesem Jahr entwickeln wird?

Gemäss dem Feedback unserer Kunden glaube ich, dass wir ein anstrengendes Jahr vor uns haben. Die Kundenfrequenz in den Läden scheint nach dem Entscheid der SNB abgenommen zu haben. Trotzdem glauben wir, dass einzelne Kategorien wie zum Beispiel die Standmixer  weiter wachsen können. Ich vermute, dass der Preiszerfall für Elektrokleingeräte tendenziell weiter zunehmen wird. Es wird also anstrengend und auch spannend bleiben.

Was bedeutet das für DKB Household Europe?

Wir müssen versuchen, jeden Tag zu lernen und besser, schneller und freundlicher zu werden.

Was sind Ihre Highlights an der FEA Expo?

Mit Turmix stellen wir unter anderem eine komplett neue, innovative Stabmixer-Linie vor, die sich durch einzigarte Sicherheits- und Kontrollfeatures, beste Performance und ein umfangreiches Zubehörsortiment auszeichnet. Koenig präsentiert einen neuen Design-Tischgrill. Der formschöne Grill zeichnet sich unter anderem durch eine kratzbeständige Keramikbeschichtung und spülmaschinenfestes Zubehör aus. Ausserdem wird das Raclette-Sortiment punktuell ergänzt.

Auf welche Trends sollte sich der Handel dieses Jahr gefasst machen?

Das Thema Connectivity wird wahrscheinlich auch bei den Kleingeräten Einzug halten. Das eröffnet in der Zukunft ganz neue Möglichkeiten für die Nutzer. Stellen Sie sich beispielsweise einen Kaffeevollautomaten vor, der selbstständig online Kaffeebohnen bestellt, sobald die Maschine erkennt, dass der Vorrat zur Neige geht. Oder er weist Sie via App darauf hin, dass ein Entkalkungszyklus ansteht und bestellt das passende Entkalkungsmittel gleich mit. Andererseits stellen wir auch einen Trend fest, der zurück zur Basis geht. So ­mancher Kunde wünscht sich Geräte ohne Schnickschnack, die einfach zu bedienen sind und ausschliesslich für ihren Primärnutzen eingesetzt werden sollen.

Ihre Message an den Schweizer Handel?

Es ist nicht an mir, Messages auszusenden. Ich will für unsere Partner vor allem ein guter Zuhörer sein.

Persönlich:
Christof Gassner ist seit April 2014 bei der Diethelm Keller Group und seit vergangenem Oktober Managing Director bei DKB Household Europe. Zuvor war er in der Konzernleitung der Selecta Group, bei IBM und zehn Jahre lang als CEO von Kuhn Rikon tätig. Gassner studierte Wirtschaft und Privatrecht, absolvierte ein Advanced Management Program und hat ein MAS-Diplom in Philosophie und Management. Er ist seit 35 Jahren verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und vier ­Enkeltöchter. Privat interessiert er sich für Literatur, moderne Kunst und Design. (Quelle: DKB Houseshold)

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