Jahresstatistik von Kaspersky Lab

Ransomware-Angriffe und Miner lassen die Zahl der Cyberangriffe steigen

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Die Menge der von Kaspersky Lab entdeckten Schadsoftware ist 2017 um 11,5 Prozent gewachsen. Hintergrund seien die Zunahme von Ransomware-Attacken und Krypto-Minern. Microsoft Office ist das häufigste Ziel von Angriffen.

(Source: AndreyPopov / iStock.com)
(Source: AndreyPopov / iStock.com)

360'000 schädliche Dateien hat Kaspersky Lab im laufenden Jahr nach eigener Angabe jeden Tag entdeckt. Dass seien 11,5 Prozent mehr als 2016, schreibt das russische IT-Sicherheitsunternehmen in einer Mitteilung.

Der Anstieg bei den Cyberbedrohungen, zum zweiten Jahr in Folge, ist auf eine Zunahme bei der Zahl der Malware-Attacken zurückzuführen, wie es in der Mitteilung heisst. 78 Prozent der schädlichen Dateien liessen sich in diese Kategorie einordnen. Bei 14 Prozent habe es sich um Viren gehandelt. Der Rest entfalle auf Dateien mit Werbeabsicht (Adware).

Zahl der Malware-Angriffe steigt seit 2016

Das Interesse an der Enwicklung von Schadsoftware steige seit zwei Jahren wieder, sagt Vyacheslav Zakorzhevsky, Head des Anti-Malware-Teams bei Kaspersky Lab. Dahinter steckten Ransomware-Angriffe wie "Wannacry", aber auch neue Methoden wie die heimliche Installation von Programmen für das "Mining" von Kryptowährungen.

Ein weiterer Grund für die Zunahme liege bei Kaspersky Lab selbst, so Zakorzhevsky weiter. Die Antivirus-Software des Unternehmens sei verbessert worden und erkenne mehr Angriffe als in den Vorjahren.

Neun von zehn Angriffen entstammen zehn Ländern

Insgesamt verhinderte Kaspersky Lab nach eigenen Angaben rund 1,2 Milliarden Cyberangriffe. 88 Prozent dieser Attacken kamen aus 10 Ländern. Etwas weniger als 30 Prozent aller Nutzerrechner seien mindestens einmal von Malware angegriffen worden, 22 Prozent seien Werbeprogrammen ausgesetzt.

Fast 1 Million Nutzer des "Kaspersky Security Networks" seien Ziel eines Ransomware-Angriffs gewesen. Darunter ca. 240'000 Unternehmenskunden, schreibt Kaspersky Lab weiter. Bei etwas mehr - 1,1 Millionen Geräten - hätten Angreifer versucht, Malware zum Diebstahl von Geld via Online-Banking zu installieren. Microsoft Office sei mit 17,6 Prozent diejenige Anwendung gewesen, die am häufigsten mittels Exploits angegriffen wurde. Auf dem zweiten Platz der Angriffsziele rangiere Adobe Flash mit 4,5 aller Anwendungen.

Tipps für mehr Cybersicherheit

Kaspersky Lab gibt neben dem Jahresrückblick auch einige Tipps, mit denen IT-Nutzer 2018 besser gegen Online-Bedrohungen gewappnet sein sollen:

  • Jedes verdächtige Objekt – ob Datei oder Anhang – erfordere besondere Vorsicht. Ist seine Herkunft unbekannt, sollte es nicht geöffnet werden.

  • Anwendungen sollten nur von vertrauenswürden Quellen bezogen und installiert werden.

  • Man sollte nicht auf Links klicken, die im Zuge verdächtiger Online-Werbung oder von unbekannten Quellen empfangen wurden.

  • Nur starke Passwörter sollten verwendet und diese regelmäßig gerändert werden.

  • Vorhandene Updates sollten umgehend installiert werden.

  • Aufforderungen, ein Sicherheitssystem für Office-Dateien oder Antivirus-Software zu deaktivieren, sollten ignoriert werden. Auf jedem Gerät sollte eine geeignete Sicherheitslösung verwendet werden.

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