Dossier

IT-Markt Nr. 05/2015

Editorial von Marc Landis:

Von zu Ende gehenden Ären

Traditionell publiziert "IT-Markt" in der Mai-Ausgabe die Marktzahlen von Profondia zum IT-Einsatz in Schweizer Unternehmen. Die Erhebungen von Profondia dokumentieren die installierte Basis von IT-Hardware und Software bei den 11 000 grössten Schweizer Unternehmen. Es geht dabei also nicht um Marktanteile, sondern um eine Momentaufnahme gemäss der Profondia-Datenbank. Microsoft dürfte sich über die Zahlen freuen. Windows XP ist nur noch in 18 Prozent (!) der erhobenen Schweizer Unternehmen im Einsatz statt im Vergleich zu den 31 Prozent der Unternehmen, die 2013 noch XP nutzten. Windows 7 ist in 51 Prozent der Unternehmen im ­Business-Einsatz, Windows 8 immerhin in 6 Prozent. Mehr dazu ab Seite 20.

Gerne hätten wir Ihnen in dieser Ausgabe übrigens auch die neue­sten Weissbuch-Zahlen von IT-Urgestein Robert Weiss präsentiert. Doch wie es scheint, war das letztjährige Weissbuch mit dazugehörigem Seminar im Papiersaal von Sihlcity zum 25-jährigen Jubiläum tatsächlich das letzte. Jede Ära geht einmal zu Ende. Apropos zu Ende gegangene Ära: Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Meldung, dass der Channelchef von EMC in der Schweiz, Daniel Bachofner, das Unternehmen nach nur sechs ­Monaten bereits wieder verlassen habe. Bachofners Abgang ist ­eine weitere Episode in einer Reihe häufiger Wechsel in der Leitung des Schweizer EMC-Channels. Erst im September verliess Bachofners Vorgänger Markus Malizia das Unternehmen. Er war auf Jens Brandes gefolgt, der ab Februar 2012 die Funktion als Mid-Market- und Channeldirektor übernahm. Brandes blieb aber auch nur kurz und wechselte nach einem Jahr zu HP. Dort löste er als Country Manager der Storage Division Roger Brustio ab, der wiederum den EMC-Channel vor Brandes immerhin drei Jahre lang bis August 2011 geleitet hatte. Bei EMC scheint sich das Personenkarussell noch etwas schneller zu drehen als in anderen IT-Unternehmen. ­Nun ja …

Ebenfalls zu Ende geht die Ära von HP als einem Unternehmen. Ab November werden Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc. als separate Firmen am Markt agieren. Die nach dem Abgang von HPs Ultrakurz-CEO Léo Apotheker durch dessen Nachfolgerin Meg ­Whitman implementierte "One HP"-Strategie muss damit als gescheitert bezeichnet werden. Gründe für die Spaltung HPs dürften letztlich in der Grösse des Unternehmens und den doch sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen des Services- und des Hardwaregeschäfts zu finden sein. Der neue Leiter des Channelgeschäfts von HP Schweiz, Adrian Mebold, erklärt, was der Schritt für die hiesigen Partner bedeutet (ab Seite 27).

Ich wünsche Ihnen viel Lesespass mit dieser Ausgabe und natürlich: Gute Geschäfte!