Private Phones - professionelle Probleme

Stefan Walter von Schaefer über die Hürden und Herausforderungen von EMM

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von Coen Kaat

Private Geräte im beruflichen Alltag zu nutzen, ist längst keine Seltenheit mehr. Arbeitgeber versprechen sich dadurch effizientere Mitarbeiter. Für IT-Verantwortliche bedeutet dies jedoch vor allem mehr Aufwand. Worauf zu achten ist, sagt Stefan Walter, Key Account Manager bei Schaefer.

Stefan Walter, Key Account Manager bei Schaefer. (Source: zVg)
Stefan Walter, Key Account Manager bei Schaefer. (Source: zVg)

Wie haben sich die Anforderungen an IT-Verantwortliche bezüglich mobiler Geräte in den vergangenen Jahren verändert?

Stefan ­Walter: IT-Verantwortliche müssen sich aktiv mit Informationsschutz und Datensicherheit beschäftigen. Denn vor allem bei mobilen Geräten gibt es eine Vielzahl von Angriffspunkten. So sind heute bereits viele unternehmenskritische Daten auf mobilen Geräten gespeichert und können ohne entsprechende Schutzmassnahmen, relativ einfach abgegriffen werden. Dies kann zu groben Datenschutzrechtsverletzungen sowie zu Verlust von immateriellen Gütern führen.

Was muss eine Enterprise-Mobility-Management-Lösung alles ­umfassen?

Die mobile Welt von heute umfasst unterschiedliche OS-Versionen und Gerätetypen. Im Detail betrachtet, hat jede Firma sehr unterschiedliche Bedürfnisse an ein EMM. Gute und etablierte EMM-Lösungen bieten aber sicher Funktionalitäten im Bereich MDM, MAM und MCM sowie dem Eigentumsmodell BYOD.

Worauf kommt es beim Enterprise Mobile Management besonders an?

Die Anschaffung und Integration einer EMM-Lösung ist schnell erfolgt. Eine ganzheitliche Integration mobiler Endgeräte verlangt aber unweigerlich ein mobiles Arbeitsmodell mit entsprechenden Verhaltensempfehlungen als auch den Einsatz von Sicherheitstechnologien. Ohne diese Grundlagen sind Gefahren jeder Art Tür und Tor geöffnet.

Benutzerfreundlichkeit oder IT-Sicherheit – was wiegt bei Enter­prise Mobile Management schwerer?

Beides muss in einem hohen Grad gewährleistet sein. Mit der richtigen EMM-Lösung stellt sich die Frage "Benutzerfreundlichkeit oder IT-Sicherheit" nicht. Die Schwierigkeit liegt eher bei der Balance zwischen User Privacy und IT-Sicherheit.

Wo liegen die Chancen für IT-Dienstleister?

Viele KMUs müssen zum Beispiel aus Gründen verschärfter Datenschutzbestimmungen oder Gefahren vor Datenklau ein EMM einführen. Wer sich mit EMM auskennt oder einen geeigneten Partner hat, kann diese Kundenbedürfnisse befriedigen und so in ein neues Geschäftsfeld expandieren.

Wie müssen IT-Dienstleister aufgestellt sein, um EMM optimal ­anbieten zu können?

EMM anzubieten bedeutet, wie bei allen Geschäftsbereichen auch, die richtigen Leute oder Partner an Bord zu haben. Ein EMM-Projekt umzusetzen, braucht entsprechend Ressourcen und sehr gute Planungsfähigkeiten. Eine ganzheitliche und langfristige Integration eines EMM-Systems braucht eine ganzheitliche Herangehensweise auf organisatorischer und technischer Ebene. Da muss ein breites Know-how vorhanden sein.

Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:

Martin Blattmann, Nomasis: "Die Sicherheit soll nicht auf Kosten der Benutzerfreundlichkeit erfolgen."

Beat Brunschwiler, Comsoft Direct: "Das Thema Security wird uns in den nächsten Jahren enorm beschäftigen."

Zekeria Oezdemir, Novalink: "Jede moderne EMM-Lösung kann sowohl Komfort als auch Sicherheit bieten."

Alen Sulejmanagic, Abraxas: "Für IT-Verantwortliche ist dies immer eine Gratwanderung zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit."

Michael Veit, Sophos: "Der traditionelle Best-of-Breed-Ansatz ist heute nicht mehr zeitgemäss."

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DPF8_129652