Kolumne: Unternehmensentwicklung

Gute Führung mit Positivität und Emotionen

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Führen mit positiven Emotionen ist der "neue" grosse Erfolgsfaktor. Das kann schwierig sein, muss es aber nicht. Die Coachingpraxis zeigt, welche drei Eigenschaften es in der Führung braucht und wie man diese im Alltag leben kann.

(Source: Adriana/AdobeStock.com)
(Source: Adriana/AdobeStock.com)

Emotionen bewegen die Welt. Denn Emotionen steuern unser Verhalten. Alles in Wechselwirkung von Aktion und Reaktion - dem Prinzip, dass jede Handlung zwangsläufig eine andere hervorruft. Jedes Tun oder Nicht-Tun, jede Kommunikation oder Nicht-Kommunikation hat seine Wirkung.

Mit positiven Emotionen lebt und arbeitet es sich glücklicher und zufriedener. Alles geht einfacher, schneller, effizienter und effektiver. Genauso menschlich sind aber auch negative Emotionen wie Stress, Enttäuschung, Ärger, Ablehnung, Furcht oder Angst. Negatives nehmen wir schneller und klarer als Positives wahr. Und Negatives wirkt stärker und länger nach.

Umso wichtiger ist es daher, dass Ihr Führungsverhalten von positiven Emotionen geprägt ist. Weil sie eben schwächer und unklarer wahrgenommen werden, müssen sie in der Menge und dem Ausmass stark überwiegen. Tag für Tag. Das steckt Ihre Mitarbeitenden an, hebt die Stimmung und steigert die Zufriedenheit, die Arbeitsleistung und damit Ihren Geschäftserfolg.

Diese drei Eigenschaften braucht es in der Führung

Kaum etwas auf dieser Welt ist komplexer als Emotionen. Um sie besser verstehen und einordnen zu können, unterscheidet man zwei Dimensionen der Emotionen: Emotionen haben eine Wertigkeit, eine sogenannte Valenz (positiv oder negativ), und ein Aktivierungsniveau (aktivierend oder deaktivierend). Die positiv-aktivierenden Emotionen sind entscheidend, um gut führen zu können. Die Basis dazu ist die Zuversicht als verinnerlichte Erwartungshaltung. Gepaart mit den beiden positiv-aktivierenden Emotionen Freude und Begeisterung kann eine starke Positivität im Unternehmen erreicht werden.

Zuversicht ist stärker als Hoffnung. Mit Hoffnung wünschen Sie, dass Sie es schaffen; mit Zuversicht sehen und wissen Sie es. Die Wortzusammensetzung sagt es schon: Wir bewegen uns "zu" dem hin, das wir "sehen". Das gibt Ihnen als Führungskraft eine starke positive Ausstrahlung. Und die kann und soll immer noch stärker und konstanter werden.

Freude sieht man direkt und steckt an: ein Lächeln, ein Lachen, eine freudige Stimmung im Raum. Freuen Sie sich an den positiven Eigenschaften Ihrer Mitarbeitenden, an kleinen und grossen Erfolgen. Haben Sie Vorfreude, schon bevor etwas da ist, denn dies stärkt wiederum die Zuversicht. Und zeigen Sie Mitfreude, indem Sie an der Freude Ihrer Mitarbeitenden teilnehmen. So zeigen Sie Einfühlungsvermögen und werden empathisch wahrgenommen.

Begeistert zu sein, ist weit mehr, als froh zu sein. Begeisterung zeigt sich durch Enthusiasmus. Sie hat eine enorm starke Anziehungs- und Ausstrahlungskraft. Denn Begeisterung setzt immer auch Bedeutsamkeit und Relevanz für uns voraus, die wiederum einen höheren Sinn schafft. Führen durch Begeisterung ist in unserer (Sinn-)Gesellschaft einer der ganz grossen Erfolgsfaktoren in der Unternehmensführung.

Positivität im Führungsalltag leben

Verankern Sie die Positivität im Führungsalltag von Ihnen und Ihren Führungskräften. Lassen Sie auch negative Emotionen zu: ansprechen, besprechen, verarbeiten. Niemand soll sich verstellen müssen. Die Positivität braucht gegenüber dem Negativen jedoch deutlich mehr Raum, damit sie wachsen und sich ausbreiten kann.

Machen Sie die Positivität zum alltäglichen Thema, indem Sie es vorleben, ansprechen und es einfach tun. Führen Sie ein einfaches Positivitätstagebuch und notieren Sie sich täglich vor dem Feierabend drei Dinge, die heute positiv waren oder generell positiv sind.

Wie gut leben Sie und Ihre Führungskräfte die Positivität? Wie sieht Ihre Führungskultur aus? Welche Herausforderungen haben Sie in Ihrer Führungsarbeit?

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