Kolumne: Unternehmensentwicklung

Exzellente Führung mit der Macht der Worte

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Unser Gehirn steuert alles Denken, Fühlen, Sprechen, Hören und Handeln. Worte sind Übersetzungen unseres Gehirns. Die Macht der Worte ist so gross, dass sie unsere Realität formen. Worte können motivieren, aber auch demotivieren. Dennoch wird die Wortwahl häufig unterschätzt. Es werden Worte verwendet, ohne über ihre Auswirkung nachzudenken.

(Source: fidaolga - stock.adobe.com)
(Source: fidaolga - stock.adobe.com)

In meinen Führungscoachings stelle ich immer wieder fest, wie stark die Wortwahl den Erfolg von Teams und Unternehmen beeinflusst. Worauf der Mensch sich fokussiert, dahin steuert er. Die Wortwahl beeinflusst unser Denken und Handeln.

Die Top-Motivationskiller in der Wortwahl

Worte, die Motivationskiller sein können, gibt es unzählige. Oft ist man sich deren Wirkung zu wenig bewusst; man sagt etwas, was man eigentlich gar nicht sagen wollte. Umso fataler, denn Worte schaffen Realitäten. Aus meiner Coachingpraxis haben sich besonders sechs Worte herauskristallisiert, die sich am häufigsten als Motivationskiller erweisen.

  • Problem: Die weit verbreitete Antwort «kein Problem» setzt ein Problem voraus, schafft Probleme und wird damit zu einer Problemkultur, weil die Motivation untergraben wird. Die «Problem-Menschen» beginnen gerne einen Satz mit: «Das Problem ist ...»
  • Angst: Ist man erst einmal von der Angst gefangen, ist diese omnipräsent. Man spricht aus, was man denkt: «Ihr müsst keine Angst haben, dass ...» So ausgesprochen erzeugt dies noch mehr Angst, was demotiviert und lähmt.
  • Schlecht: Die «Schlechtredner» orientieren sich gerne daran, was sie schlecht finden. «So schlecht ist das nicht» oder «das Schlechte daran ist ...» Diese Personen richten sich am Schlechten aus und töten die Motivation.
  • Müssen: Es gibt die, die immer etwas «müssen» – die «Müssen-Menschen»: «Ich muss noch ...», «Ich muss schauen ...» Sehr viele nutzen diese Formulierung täglich, ohne weiter darüber nachzudenken. «Müssen» lähmt uns.
  • Nicht: Diejenigen, die auf das «Nicht» fokussiert sind, wissen immer, was es «nicht» sein soll, was «nicht» geht oder warum es «nicht» möglich ist. Diese Negativdenker verhindern und verunmöglichen vieles. Und können sich dann bestätigen: «Ich habe ja immer gesagt, dass es nicht geht.»
  • Aber: Die «Aber-Menschen» haben gerne und jederzeit ein «Aber» bereit. Für sie ist es das Normalste der Welt, mit «ja, aber ...» zu antworten. Man widerspricht und drückt zudem das zuvor positiv Gesagte weg. Das raubt Energie und tötet damit Motivation.

 

Positivität mit der richtigen Wortwahl

Was passiert, wenn man konsequent positiv denkt und spricht? Wann haben Sie sich das letzte Mal dafür Zeit genommen und sich darüber Gedanken gemacht? Wenn man will, geht es erstaunlich einfach, sich eine positive Wortwahl anzueignen:

  • Ich werde das gerne erledigen (anstatt: «Kein Problem, ich werde es erledigen»).
  • Wir werden das lösen (anstatt: «Ihr müsst keine Angst haben, dass es schlimm herauskommt»).
  • Ich finde es gut, wenn das so weiterentwickelt wird (anstatt: «Das ist schlecht»).
  • Wir werden das machen (anstatt: «Wir müssen das noch machen»).
  • Ich möchte, dass wir die Lösung finden (anstatt: «Das wird nicht möglich sein»).
  • Ja klar, wenn wir das anders machen, wird das funktionieren (anstatt: «Ja, aber nur so wird das gehen»).

Wenn Führungskräfte konsequent positiv denken, sprechen und schreiben, steckt das an. Motivation, Engagement und Produktivität der Mitarbeitenden steigen. Exzellente Führung mit positiver Wortwahl ist entscheidend für Ihren Geschäftserfolg.
Welcher Wortwahl begegnen Sie am häufigsten? Wie erleben Sie das? Was sind Ihre Herausforderungen und die Ihres Führungsteams?

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