Der digitale letzte Wille

Bestattung 2.0 – Der Tod wird digital

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Verstorbene nur auf dem Friedhof zu bestatten ist vorbei. Heute gibt es den digitalen letzten Willen, Gedenk-Apps und Bestattungen im All inklusive Smartphone-Tracking.

(Quelle: Flickr/ Ruth Hartnup)
(Quelle: Flickr/ Ruth Hartnup)

Immer mehr Technologie-Unternehmen stossen in die Beerdigungsindustrie vor. Mit dem digitalen letzten Willen, Beerdigungs- oder Gedenk-Apps, digitalen Zahlungsmöglichkeiten oder alternativen Bestattungsmethoden ist die Bestattung 2.0 schon Realität. Und das Geschäft mit den sterblichen Überresten ist lukrativ. Allein in Grossbritannien macht die Bestattungsbranche gemäss Zahlen des Analystenhauses Ibis World jährlich 2 Milliarden Pfund Umsatz.

Wie Pressetext berichtet, sollen die Einnahmen der Industrie weiter steigen. In Grossbritannien sind derzeit über 20'000 Personen in der Branche tätig. Bis Ende des Jahres sollen die Umsätze um 4,7 Prozent zulegen. Und so makaber es klingen mag, aber die Branche hat einen ewig sicheren Kundenkreis, da der Tod bisweilen noch unausweichlich ist.

Kostenloser Online-Nachruf-Service

Die Digitalisierung der Bestattung wird vor allem bei der nächsten Generation ein grosses Thema sein, da sie mit den heutigen Möglichkeiten aufwächst und die Technologie zur Alltäglichkeit für sie wird, wie Volker Fassbender, Geschäftsführer von Bestattungen Kröger, im Interview mit Pressetext sagt.

Ein weiteres britisches Beispiel ist die National Association of Funeral Directors. Sie bietet den Nachkommen den kostenlosen Online-Nachruf-Service "Forever Online". Die Gesellschaft informiert jedes Familienmitglied über den Todesfall eines Angehörigen via Internet.

Überreste-Tracking im Weltall

Grossbritannien scheint allgemein sehr weit zu sein, was die digitale Bestattung angeht. Der Trend gehe in Richtung des digitalisierten letzten Willens, der nach dem Tod an alle Hinterbliebenen via E-Mail übermittelt wird und auf ewig im Netz währt.

Ein anderes Extrem bildet die Firma Celestis. Sie verdient schon heute viel Geld damit, die Überreste Verstorbener ins All zu schiessen. Die Hinterbliebenen können den Standort der Überreste dann auf via Smartphone verfolgen. Die Preise für die Bestattung im All fangen bei rund 1000 Dollar an und reichen bis 12'500 Dollar für die Bestattung in den Tiefen des Alls ohne fixe Umlaufbahn um Erde oder Mond.

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