Cebit wirft ihre Schatten voraus

Der PC ist noch nicht tot

Uhr | Updated

Der Schweizer ICT-Verband Swico hat gemeinsam mit dem europäischen Partnerverband Eito über den ICT-Standort Schweiz informiert. Entgegen den Erwartungen scheint der PC-Markt hierzulande kräftig zu wachsen. Im Rahmen der Veranstaltung informierte die Deutsche Messe AG über die kommende Cebit.

Gerald Munderloh, Vice President Cebit bei der deutschen Messe AG, stimmte auf die Leitmesse Cebit im März dieses Jahres ein. (Quelle: Netzmedien)
Gerald Munderloh, Vice President Cebit bei der deutschen Messe AG, stimmte auf die Leitmesse Cebit im März dieses Jahres ein. (Quelle: Netzmedien)

Die Verbände Swico, Bitkom und Eito haben Anfang Januar in Zürich  Zahlen zum Schweizer ICT-Markt präsentiert. Die Daten basieren auf Erhebungen von Swico und dem paneuropäischen Partnerverband Eito sowie IDC.

In ihrer Analyse kommen die Verbände zum Schluss, dass der Schweizer IT-Markt weiter zulegen wird. Nach einem Prozent 2011 und 2,3 Prozent  im vergangenen Jahr, soll der Markt dieses Jahr um 3,4 Prozent ansteigen. Am stärksten soll der Bereich Software wachsen, mit einer Umsatzsteigerung um 4,9 Prozent. Insgesamt wird die Schweizer IT-Branche in diesem Jahr 14,4 Milliarden Euro (ca. 17,4 Milliarden Franken) erwirtschaften.

Der Bereich Hardware scheint sich nach seinem Taucher um 5,2 Prozent im Jahr 2011 wieder erholt zu haben. Im vergangenen Jahr erlebte der Hardwaremarkt einen Aufschwung um 1,6 Prozent. Für dieses Jahr prophezeien die Marktforscher weitere 2,4 Prozent ansteigen.

Nachfrage nach PCs scheint ungebrochen

Der PC sei noch nicht tot, betonte Swico Geschäftsführer Jean-Marc Hensch in seinem Vortrag über den Schweizer ICT-Markt. Obwohl verschiedene Analysten dem PC-Markt in Westeuropa schlechte Zeiten attestieren, scheint es zumindest dem Schweizer PC-Markt gut zu gehen. Laut den Daten von Eito und IDC gingen die Umsätze am PC-Markt im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent nach oben.

Und nicht nur das: Für dieses Jahr erwarten die Analysten einen Wachstumssprung von 7,9 Prozent. Als PC fassen die Marktforscher die Bereiche Desktop/Workstation, Notebook und Netbook zusammen. Letztere werden wohl bald vom Markt verschwunden sein. Kunden wollen heute Tablets und kaum noch Netbooks. Die Hersteller wiederum haben im Verlauf der letzten Monate die Produktion der kleinen Notebooks nach und nach eingestellt. Selbst Asus, was die Netbooks am Markt etabliert hatte, wird Berichten zufolge keine neuen Geräte mehr anbieten.

Dagegen fanden Tablets im Jahr 2011 411'000 Abnehmer, ein Absatzplus von 38 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden 568'000 Stück vertrieben und dieses Jahr sollen nochmals 30 Prozent mehr Geräte über den Ladentisch gehen.

Smartphone-Markt wächst

Neben den Tablets verbreiten sich auch Smartphones immer stärker unter den Schweizer Konsumenten. Der Umsatz mit Smartphones kletterte zuletzt um 17,3 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken. Statistisch gesehen, erwirbt jeder Einwohner der Schweiz über 12 Jahren alle 20 Monate ein neues Smartphone, erklärte Hensch. Dennoch verzeichnete der Markt für Mobiltelefone eine "Wachstumsdelle", wie Hensch erklärte. So fiel das Absatzwachstum von 8,3 Prozent im Jahr 2011 auf 0,4 Prozent im Jahr 2012. Dieses Jahr soll der Absatz hingegen um 7,6 Prozent zulegen auf 5,1 Millionen Geräte.

Als Gründe vermuten die Marktforscher die Marktkonzentration auf wenige Anbieter und Kunden, die mit einer Neuanschaffung noch warten und eine Gerätegeneration überspringen. Hinzu käme, das sogenannte Featurephones immer weniger nachgefragt würden. Als Featurephones gelten Handys ohne Smartphone-Funktionen. Ihnen fehlen etwa Apps, auch können sie nicht ohne weiteres auf das Internet zugreifen. Die hohe Nachfrage am Smartphonemarkt habe das nicht auffangen können. Trotz Absatzplus von 12 Prozent im vergangenen Jahr. Dieses Jahr rechnen die Analysten mit 15 Prozent mehr verkauften Smartphones als im letzen Jahr.

Teilen und haben als Cebit-Motto

Im Anschluss an die Präsentation, bot die Deutsche Messe AG einen Ausblick auf die kommende Auflage der Cebit. Anfang März ist es wieder soweit: Dann wird die weltgrösste Fachmesse für ICT wieder ihre Tore öffnen. Gerald Munderloh, Vice President Cebit bei der Deutschen Messe Hannover, präsentierte die wichtigsten Fakten. Das Motto wird dieses Jahr Shareconomy lauten. Der Begriff leite sich ab von teilen und haben, was zu teilhaben führe, erklärte Munderloh. Die grossen Themen werden Cloud, Mobility, Social Business, Big Date und Datenanalyse sowie das Internet der Dinge sein.

Partnerland Polen

Als Partnerland haben die Messeveranstalter dieses Jahr Polen eingeladen. Polen sei ein Tor zum Osten und für Unternehmen die in Osteuropa investieren möchten interessant. Die Cebit könne hier als Messe vermitteln, also Untenehmen zusammenführen.

Auf 3000 Quadratmetern Fläche werden 200 Unternehmen ihre Lösungen anbieten. Munderloh lobte Polen, dass sich hervorragend  seit seinem EU-Betritt entwickelt habe. Ausserdem habe es der Wirtschaftskrise in Europa getrotzt, die Wirschaft sei in jener Zeit sogar gewachsen. Auch die Zusammenarbeit mit den polnischen Organisatoren für die Cebit funktioniere gut. Die polnischen Kollegen seien sehr engagiert.

Rund 40 Schweizer Aussteller erwartet

Gemäss Toni Blum von T-Link, der die Schweizer Aussteller an der Cebit betreut, werden auch dieses Jahr wieder rund 40 Unternehmen aus der Schweiz Produkte, Dienstleistungen und Innovationen "Made in Switzerland" an der Messe präsentieren. T-Link repräsentiert die Deutsche Messe AG in der Schweiz.

Blum wies ausserdem daraufhin, dass einige der grossen Anbieter gemeinsam mit den Filialen aus Deutschland ausstellen würden. Im Gespräch nach der Präsentation betonte er die Bedeutung der Leitmesse, gerade für die Schweizer Aussteller: Die Cebit sei eine Weltplattform, die viele Kontakte generiere und somit letztlich die Umsätze erhöhe.

Webcode
yDq3Jr9F