So setzen die 13'367 grössten Schweizer Unternehmen IT im Business ein
Im Rahmen des "IT-Markt-Report 2025" stellt das Market-Research-Unternehmen Profondia Fakten zum Schweizer IT-Markt aus der Sicht professioneller Anwender vor. Profondia erhebt dazu Daten zu Einsatz und Betrieb von IT in 13'367 der grössten Schweizer Unternehmen.

Die folgende Marktbetrachtung basiert auf bestehenden, von Profondia erhobenen Informationen. Profondia ist als Market-Research-Unternehmen seit über 30 Jahren darauf spezialisiert, Daten über die installierten IT- und Kommunikationslösungen und deren Betrieb bei den 13'367 Schweizer Unternehmen zu erheben, die 30 oder mehr Mitarbeitende und 10 oder mehr Computerarbeitsplätze im Land zählen. Diese Daten stellt Profondia interessierten IT-Anbietern und -Dienstleistern kostenpflichtig zur Verfügung, damit diese ihr Marketing und ihren Verkauf aufgrund von Fakten statt Vermutungen optimieren können.
Diese Firmendaten geben etwa Auskunft darüber, wie viele physische Server mit welchem Virtualisierungsgrad in Schweizer Unternehmen eingesetzt werden, oder darüber, welche Storage-Lösungen welcher Hersteller installiert hat, wie viele Geräte der Druckerpark umfasst etc. Zu beachten ist, dass bei den Profondia-Analysen die Marktdurchdringung im Vordergrund steht, also die Anzahl der Firmen, die eine bestimmte Technologie oder ein spezifisches Produkt einsetzen. Die vorliegenden Daten geben damit Aufschluss über die installierte Basis von Herstellern und Technologien, nicht etwa über den Absatz eines bestimmten Herstellers im vergangenen Jahr.
Analysiert wurde, welche Produkte und Technologien von wie vielen Firmen per Ende 2024 eingesetzt wurden. Bei dieser Methode kann eine Firma in der gleichen Kategorie auch gleichzeitig mehrere Produkte einsetzen, etwa wenn eine Multi-Vendor-Strategie gefahren wird oder sich eine Firma in einem Migrationsprozess zum Wechsel von Betriebssystemen befindet. Entsprechend sind Doppelnennungen möglich. Im Folgenden werden die von Profondia erhobenen Daten nach Kategorien kommentiert.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unternehmen mit weniger als 100 PCs leicht zurückgegangen. Gleichzeitig ergibt die Befragung ein Wachstum bei Firmen, die zwischen 100 und 4999 Arbeitsplätze mit PCs ausgestattet haben. Dies deutet auf eine zunehmende Durchdringung und Professionalisierung der IT-Nutzung in den Betrieben hin.
Betrieb
Die durchschnittliche Anzahl der IT-Mitarbeitenden pro Unternehmen ist im Vergleich zum vergangenen Jahr um 0,11 auf 6,31 gestiegen. Die durchschnittliche Anzahl der pro IT-Mitarbeiter betreuten PC-Arbeitsplätze wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 0,26 auf 20,49 PC-Arbeitsplätze.
Cloud Computing
In der Anfangsphase der Cloud-Transformation war der Rückgang eigener Host-Systeme in Unternehmen markant – viele Firmen verzichteten auf On-Premise-Server. Inzwischen hat sich dieses Bild deutlich gewandelt: Seit vier Jahren steigt die Zahl jener Unternehmen, die vollständig auf eigene Server verzichten, nur noch minimal. Es scheint, als hätten sich viele Organisationen auf ein für sie passendes Betriebsmodell festgelegt.
Auch der Anteil jener Unternehmen, die auf hybride Cloud-Modelle setzen, stabilisierte sich im Beobachtungszeitraum. Gleichzeitig zeigten sich Verschiebungen bei den genutzten Cloud-Dienstleistern: Firmeninterne Cloud-Provider verlieren an Bedeutung, während lokal gehostete Private Clouds und Hyperscaler an Marktanteilen gewinnen. Diese Entwicklung legt nahe, dass nach der internen Konsolidierung der Rechenzentren vermehrt Rechenleistung ausgelagert wird. Lokale Anbieter behaupten sich dabei auf hohem Niveau, während Hyperscaler kontinuierlich um 2 bis 3 Prozent pro Jahr zulegen.
Host-Systeme
Die Marktanteile der Serverhersteller zeigen sich gegenüber dem Vorjahr konstant. Eine andere Entwicklung fällt hingegen ins Auge: Mittlerweile betreiben ebenso viele Unternehmen ihre Server in einer Hosted Private Cloud bei einem Schweizer Cloud-Provider (Managed Cloud Server) wie es Endkunden des Marktführers HPE mit klassischen On-Premise-Servern gibt. Die Hosted Private Cloud hat sich als Alternative klar etabliert.
Auch auf Ebene der Standorte bleibt der Trend zur Virtualisierung spürbar: Die durchschnittliche Zahl physischer Server wie auch der virtuellen Maschinen (VMs) pro Standort ist gestiegen. Da das Wachstum bei den VMs leicht überproportional ausfällt, hat sich der Virtualisierungsgrad weiter erhöht – von 6,10 auf 6,18 VMs pro Server. Im Mehrjahresvergleich verlangsamt sich dieser Anstieg jedoch deutlich, was darauf hindeutet, dass viele Unternehmen ihr Virtualisierungspotenzial weitgehend ausgeschöpft haben.
PC-Systeme
Der Trend ist ungebrochen: Unternehmen setzen weiterhin vermehrt auf Notebooks als bevorzugtes Arbeitsgerät. Der Rückgang bei Desktops und Thin Clients setzt sich wie erwartet fort – doch erstmals zeigt sich nun auch bei Tablets ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Möglicherweise wird deren Einsatz kritischer hinterfragt oder gezielter auf spezifische Anwendungsfälle begrenzt.
Die Marktanteile innerhalb der Gerätekategorien bleiben grösstenteils stabil. Eine Ausnahme bilden Tablets, wo Apple und Samsung ihre Positionen leicht ausbauen konnten.
Operating Systems
Die Migration auf Windows 11 ist in vollem Gang – das zeigen die Umfrageergebnisse eindrücklich. Immer mehr Unternehmen stellen ihre Systeme um und treiben damit die Modernisierung ihrer Client-Infrastruktur voran. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend nicht nur fortsetzt, sondern in den kommenden Jahren noch deutlicher zum Tragen kommt.
Erstmals weist der IT-Markt-Report auch Marktanteile im Bereich der Client-Virtualisierung aus. An der Spitze steht Citrix, gefolgt von VMware und Microsoft.
Drucker
Wie bereits in den Vorjahren, setzte sich auch 2024 der Rückgang bei der Anzahl Drucker pro Standort fort – wenn auch diesmal mit einem moderaten Rückgang um durchschnittlich 0,1 Geräte. Deutlich ausgeprägter zeigt sich der Rückgang bei Unternehmen mit 250 oder mehr PC-Arbeitsplätzen: Hier liegt die durchschnittliche Abnahme bei markanten minus 3,6 Geräten. Im Umkehrschluss teilen sich heute im Schnitt 7,2 PC-Arbeitsplätze einen Drucker – gegenüber 6,9 im Vorjahr. Während die Zahl der digitalen Arbeitsplätze also weiter wächst, schrumpft die Druckinfrastruktur. Der papierarme Arbeitsplatz wird zunehmend Realität.
Storage
Nachdem sich das Feld der ausweisbaren Storage-Anbieter im vergangenen Jahr deutlich erweitert hatte, blieben grössere Verschiebungen 2024 aus. Die Marktanteile zeigten sich insgesamt stabil, lediglich HPE musste leichte Einbussen hinnehmen.
Im Bereich der Backup-Software bleibt Veeam unangefochten an der Spitze – der Anbieter konnte seine Marktführerschaft erneut behaupten. Veritas hingegen musste einen leichten Rückgang beim Marktanteil hinnehmen. Insgesamt zeigt sich der Markt wenig dynamisch; die Veränderungen spielen sich weitgehend innerhalb eines etablierten Anbieterkreises ab.
PC-Applications
Im Bereich Groupware und Mail-Server bleibt Microsoft 365 auf Wachstumskurs – wenn auch mit gebremstem Tempo im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig geht der Anteil von Microsoft Exchange 2016 sowie derjenige anderer Anbieter weiter zurück. Die Konsolidierung im Markt setzt sich fort, mit Microsoft 365 als dominierender Kraft und rückläufiger Vielfalt bei den Alternativen.
Auch im Bereich der Collaboration-Lösungen konnte Microsoft mit Teams deutlich zulegen und seine Marktführerschaft weiter ausbauen. Teams etabliert sich zunehmend als zentrale Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit. Im Gegenzug verzeichneten Teamviewer, Zoom und Cisco rückläufige Marktanteile – ein Zeichen dafür, dass sich der Wettbewerb in diesem Segment weiter zuspitzt.
Strategic Applications
Nach der erstmaligen Erhebung der Marktanteile für CRM-Lösungen im vergangenen Jahr sind dieses Jahr erstmals Veränderungen gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Salesforce konnte Marktanteile gewinnen, während Microsoft Dynamics einen leichten Rückgang verzeichnete.
Unter «andere Hersteller CRM» finden sich weiterhin zahlreiche kleinere und spezialisierte Anbieter. Noch grösser ist jedoch die Gruppe der Unternehmen, die bislang kein dediziertes CRM-System einsetzen. Die grösste potenzielle Kundengruppe bilden jedoch jene Firmen, die CRM-Funktionalitäten über ihr ERP-System abdecken – laut den Erhebungen sind das 47 Prozent der Unternehmen mit einem ERP-System. Der CRM-Markt in der Schweiz zeigt somit noch klares Wachstumspotenzial.
Database, E-Business
Bei 42 Prozent der Unternehmen beschränkt sich der Einsatz von Webapplikationen auf den klassischen Webauftritt – also primär auf die eigene Homepage. Die übrigen Firmen nutzen Webtechnologien auch für weiterführende Anwendungen wie Intranet, Extranet oder E-Commerce-Lösungen. Viele Firmen sind also bereits digital sichtbar, schöpfen aber noch längst nicht alles Potenzial interaktiver Webapplikationen voll aus.
In der erstmals erhobenen Kategorie der Datenbanken dominiert Microsoft SQL Server in seinen verschiedenen Versionen die installierte Basis klar. Dahinter folgen Oracle und MySQL, gefolgt von einer Vielzahl weiterer Anbieter mit kleineren Marktanteilen.
LAN und Router
Bei der installierten Basis der LAN-Switches bleibt Cisco trotz eines leichten Rückgangs weiterhin klar an der Spitze. Dahinter folgen HPE und mit einigem Abstand Zyxel. Die Reihenfolge an der Spitze bleibt damit gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Eine weitere neue Kategorie im diesjährigen IT-Markt-Report sind Router. In diesem Markt ist Cisco traditionell stark verankert – und bestätigt diese Position eindrücklich mit einem Marktanteil von 48 Prozent.
WAN
Die Marktanteile bei den WAN-Providern sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Swisscom behauptet ihre Position als Marktführerin vor diversen kleineren Anbietern und Sunrise.
Erstmals zeigt der Report die Verbreitung der eingesetzten Übertragungstechnologien im WAN. IP-basierte Technologien haben in den vergangenen Jahren klar die Führungsrolle übernommen, während klassische xDSL-Technologien deutlich an Bedeutung verloren haben.
Voice-Systeme
Im Bereich der PABX-Systeme zeigt sich der Markt deutlich in Bewegung. Mitel sowie gemanagte Lösungen haben Marktanteile verloren, während 3CX und insbesondere Microsoft zulegen konnten. Die durchschnittliche Lebensdauer von TK-Systemen ist von 10 Jahren auf 10 Jahre und 8 Monate gestiegen – was auf verhaltene Investitionsbereitschaft in diesem Bereich schliessen lässt.
Security
Bei den Endpoint-Security-Lösungen hat es Microsoft innerhalb weniger Jahre geschafft, sich zum Marktführer aufzuschwingen. Dies zulasten der vormals führenden Anbieter. So mussten Trend Micro, Trellix, Kaspersky und Norton-Symantec im Vergleich zum Vorjahr Marktanteile abgeben.
Erstmals wies der IT-Markt-Report im vergangenen Jahr die Marktanteile der Firewall-Lösungen aus. Im Vorjahresvergleich konnte Fortinet seine Position weiter ausbauen. Gleichzeitig setzen etwas weniger Unternehmen auf vollständig gemanagte Firewall-Lösungen durch interne oder externe Provider.
Services
Fast alle Unternehmen nutzen in irgendeiner Form einen Cloud-Dienst (97 Prozent) oder für mindestens einen Bereich ihrer IT einen Managed Service (88 Prozent). Diese Werte bleiben auf sehr hohem Niveau stabil und unterstreichen, dass kaum mehr ein Unternehmen alle Anforderungen in Eigenregie erfüllen kann, die heutzutage an eine professionelle ICT-Umgebung gestellt werden.
Was wird wie erhoben?
- Status Userbase-Datenbank per Dezember 2024
- 13'367 Firmen mit mindestens 30 Mitarbeitenden und 10 PCs im Land
- Davon 290 Niederlassungen (mindestens 50 Mitarbeitende an Ort und ein kompetenter IT-Ansprechpartner)
- Ca. 70 Prozent Auskunftsrate in den vergangenen 24 Monaten
- Telefonische Interviews durch Profondia-eigenes Research-Center in Basel
- Der Befragungszyklus zu den eingesetzten ICT-Lösungen beginnt 12 Monate nach der letzten Befragung
- Firmengrunddaten und Entscheidungsträger werden alle 6 Monate verifiziert
- Selbstdeklaration der befragten Firma, basierend auf freiwilliger Teilnahme

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