Netapp Insight 2013

Project: Shift

Uhr | Updated

Netapp hat seine Partner diese Woche zum alljährlichen "Familientreffen" nach Dublin eingeladen. An der Netapp Insight EMEA präsentierte der Storage-Anbieter neue Produkte und gab Einblick in die Unternehmensstrategie. In Zentrum standen die Hybrid-Cloud und das Verschieben von Daten.

Storage hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem der wichtigsten Aspekte der heutigen IT entwickelt. Wie bedeutend und profitabel das Geschäft geworden ist, zeigt sich auch an der Entwicklungskurve der Unternehmen, die sich auf Storage spezialisiert haben.

Netapp veranstaltet in diesen Tagen seinen Partnerevent "Netapp Insight". Der Event findet seit 10 Jahren jährlich statt und wuchs in dieser Zeit ebenfalls immer weiter. Vor 10 Jahren versammelten sich gut 150 Menschen um Netapp. Dieses Jahr sind es insgesamt mehr als 5000. 3000 von ihnen kamen zum US-Event in Las Vegas Anfang Oktober. Rund 2300 sind noch bis zum 21. November in Dublin anlässlich der EMEA-Ausgabe zugegen.

Netapp hat seinen Partnern dieses Jahr einiges zu bieten. Im Covention Centre Dublin stellt der Anbieter neue All-Flash-Arrays und Updates für die Flexpod-Familie vor. Zudem bietet das Unternehmen Einblicke in die Unternehmensstrategie. Vor allem hier zeigt sich einmal mehr, welchen Stellenwert Netapp der Cloud beimisst.

Clouds verbinden

Seit Netapps Portfolio die Flexpods umfasst, ist das Unternehmen mehr als ein reiner Storage-Anbieter. Die Flexpods vereinen Netzwerkinfrastruktur, Server und Storage in einem Gehäuse. Doch das reicht Netapp nicht. Mit der On-Premise-Software "Clustered Data Ontap" will der Anbieter verschiedene Arten von Clouds einander näher bringen. Konkret möchte Netapp das Verschieben von Daten zwischen Cloud-Umgebungen vereinfachen, respektive überhaupt ermöglichen.

Denn während das Verschieben von Workloads quasi schon "Daily Business" ist, stellt die Bewegung von Daten von einer Cloud in eine andere noch immer eine grosse Herausforderung dar, wie Matt Watts, Director Technology and Strategy bei Netapp, erklärte. Das Problem beim Verschieben von Daten sei deren Grösse.

Software-defined converged Infrastructure

Netapps Vision für die Zukunft ist es deshalb, mit Ontap als zugrundeliegender Plattform, Daten zwischen verschiedenen Cloud-Anbietern hin und her zu bewegen. "Project Shift" nennt Watts das Ganze.

Netapp stellt sich dabei die Zukunft der IT wie einen grossen Kreis vor. In der Mitte befindet sich die "Shared Infrastructure". In ihr sollen so viele Workloads wie möglich verarbeitet werden. Aussen herum befindet sich eine "Dedicated Architecture", in der alle verbleibenden Prozesse abgehandelt werden, die nicht in eine Cloud-Umgebung gelangen sollen oder dürfen. Um diese Version zu verwirklichen erweitert Netapp Ontap immer weiter, sodass möglichst viele Systeme unterstützt werden, auch jene von Drittanbietern.

Da Software jedoch auch Hardware benötigt, präsentierte Netapp in Dublin gleich drei neue Speicher-Arrays. Mit dem E2700 und dem E5500, die als Nachfolger für das E2600 respektive das E5400 antreten, richtet sich der Anbieter an kleinere und mittlere Unternehmen. Beide sind sogenannte Hybrid-Arrays, die mit SSDs, SAS- und NL-SAS-Platten bestückt sind. Das EF550 folgt auf das EF540 und ist als All-Flash-Array speziell für leistungshungrige Anwendungen konzipiert. Nach Angaben von Netapp leistet das Array mehr als 400'000 Input/Output Operations Per Second (IOPS), eine Bandbreite von mehr als 12 GB/s und Reaktionszeiten von unter einer Millisekunde.

Zu den neuen Flash-Arrays gesellen sich auch Neuerungen des Flexpod-Portfolios. Das neu vorgestellte "Flexpod Select" kommt mit den neuen Flash-Arrays der E-Serie. Das "Flexpod Datacenter" beinhaltet neu Ciscos Nexus 7000 Switch. Darüber hinaus verfügen alle Flexpods über zwei neue validierte Designs für SAP und Microsoft. Zudem wurde Citrix in den "Cooperative Support" aufgenommen.

Private Storage mit Rechenleistung aus der Public Cloud

Wie die Kombination aus Cloud- und dezidierter Infrastruktur in der Realität aussehen kann, zeigt Netapp mit "Private Storage for Amazon Web Services". In Zusammenarbeit mit Serviceprovidern und Amazon entwickelte Netapp das "Colocated Datacenter supported by AWS".

Hierbei wird in unmittelbarer physischer Nähe zu einem Rechenzentrum von Amazon ein Datencenter eingerichtet. Dort können Unternehmen dann Storage anmieten. Der Serviceprovider – am europäischen AWS-Standort in Irland ist das Eircom – sorgt für eine direkte Verbindung zu Amazons Rechenzentrum. So können Unternehmen ihre Daten in ihrer Private Cloud speichern, sie aber bei Amazon verarbeiten. Ermöglicht wird das Ganze durch Netapps Software Ontap.

Im persönlichen Gespräch erklärte Jay Kidd, Chief Technology Officer bei Netapp, dass die Idee dahinter nicht auf AWS beschränkt ist. Grundsätzlich sei das mit jedem Cloud-Anbieter umsetzbar. Es gehe bei dem Ganzen darum, sicherzustellen, dass man nicht an einen Cloudanbieter gebunden ist. Für Kidd ist die Zukunft ziemlich eindeutig: "Jeder Kunde wird mehr als eine Art von Cloud haben. Für Reseller besteht hier die Chance als Navigator zwischen den 'Wolken' zu fungieren." Das Geschäft von morgen liege im Bewegen von Daten zwischen verschiedenen Clouds.

Webcode
CM6FoxVY