Editorial

Chancen erkennen und nutzen

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David Klier, stellvertretender Chefredaktor, IT-Markt
David Klier, stellvertretender Chefredaktor, IT-Markt

Videokameras sind überall. Nicht solche, mit denen wir Filme ­drehen. Nein, Überwachungskameras. Am Bahnhof, am Flughafen, im Zug, im Bus, im Tram. Sie beobachten Passanten vor ­Läden und Hoteleingängen, sie sehen Autos und Velofahrer auf den Strassen.

Allein im öffentlichen Raum sollen über 21 000 Überwachungskameras rund um die Uhr ihre Augen schweifen lassen. Rund zwei Drittel davon gehören den SBB.

Ein Grossteil der SBB-Kameras ist ziemlich alt. Es sind analoge Geräte, die ihre Daten lokal in den Zügen speichern. Pro Zug kommt so alle 72 Stunden 1 Terabyte an Daten zusammen. Die Bahnpolizei muss die Festplatten von Hand auswechseln.

Das soll sich ändern. Bis 2023 wollen die SBB die Bordelektronik in den Regionalzügen erneuern. Dazu gehören auch die Kameras. Die SBB nehmen dafür 55 Millionen Franken in die Hand. Wie viele solche Projekte gibt es in der Schweiz? Ich kann mir vorstellen, dass es einige sind.

Videoüberwachung ist aber ein heikles Thema. Immer wenn es den Weg in den öffentlichen Diskurs findet, erhitzt das die ­Gemüter. Videoüberwachung stelle die Menschen unter General­verdacht, heisst es von den Gegnern. Videoüberwachung bringe ­Sicherheit, heisst es von den Befürwortern. Was denkt man von denjenigen, die Geld damit verdienen?

Wer der kontroversen Diskussion entgehen will, kann sich vielleicht auf weniger kritisierte Bereiche des Geschäfts konzen­trieren. Denn Überwachungskameras beobachten ja nicht nur Menschen. Sie überwachen auch Produktionsstrassen in Fabriken, Förderbänder in Logistikzentren oder Tiere in Ställen. Da die Software hinter den Geräten immer ausgefeilter wird, gibt es auch immer mehr ­Anwendungsmöglichkeiten.

Ich hoffe, die vorliegende Ausgabe inspiriert Sie, solche ­neuen Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Warten Sie nicht, bis es Ihnen jemand anderes vormacht!

Kleine Randnotiz: Falls Sie die Simap-Meldungen, die Firmengründungen und die Agenda auf den nächsten Seiten vermissen sollten: Wir haben sie auf die letzten Seiten des Magazins verschoben. Nach dem Inhaltsverzeichnis steigen wir neu direkt mit den ­aktuellen Themen der Rubrik «Markt» ein.

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