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Christoph Schnidrig spricht über ECM-Systeme

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Jedes Unternehmen braucht in irgendeiner Form ein Enterprise Content Management System (ECM). Der Markt müsste daher regelrecht explodieren. Worauf zu achten ist und was das Thema von Resellern fordert, erklärt Christoph Schnidrig, Manager Systems Engineering von Netapp Switzerland.

Christoph Schnidrig, Manager Systems Engineering, Netapp Switzerland (Quelle: Netapp)
Christoph Schnidrig, Manager Systems Engineering, Netapp Switzerland (Quelle: Netapp)

Enterprise Content Management ist ein Sammelsurium verschiedener Lösungen und Technologien. Dokumentenmanagement, Datenerfassung, Archivierung, Storage, Analytics. Was steckt für Sie in dem Begriff alles drin?

Christoph Schnidrig: Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus von Unternehmensinformationen, lässt sich ECM über fünf Komponenten und Technologien definieren: Erfassung, Verwaltung, Speicherung, Konservierung und Umsetzung. Die Erfassung beinhaltet die Erstellung eines Dokuments und dessen Indizierung zur schnellen Auffindbarkeit. Die Verwaltung umfasst Versionskontrolle, Schaffung einer Navigationsstruktur, Zusammenarbeit sowie Abbildung von Abläufen. Unter Speicherung werden Ablage der Dokumente in File-Systemen, Datenbanken oder Objekt-Stores zusammengefasst, während Konservierung Ablage auf einem beschreibbaren Speicher unter Sicherstellung der künftigen Lesbarkeit sowie Daten-Back-ups meint. Unter Umsetzung schliesslich versteht man die Verwendung von Transformationstechnologien, etwa zur Umwandlung von Daten in offene Formate wie XML oder PDF, von Sicherheitstechnologien für die Zugriffsregelung sowie die Dokumentverteilung.

Welche Art von Unternehmen sind auf Enterprise Content ­Management angewiesen

Alle Unternehmen sind mit Fragen des ECM konfrontiert. Manche Unternehmen machen umfangreichen Gebrauch von ECM-Lösungen, während andere sie nur sehr punktuell einsetzen. Die fortschreitende Digitalisierung wird den Bedarf nach ECM-Lösungen jedoch stark ansteigen lassen.

Was muss ein Reseller können, um seinen Kunden Enterprise ­Content Management anzubieten?

Netapp bietet lediglich Produkte für einen Teilbereich von ECM. Wir haben uns auf die Datenspeicherung spezialisiert und entwickeln skalierende ­Lösungen, um die steigende Datenflut kosteneffizient zu bewältigen. Unser Beitrag an das ECM erfolgt daher unabhängig von den verwendeten Dokumentenmanagementsystemen: Wir bieten Lösungen für Back-up sowie zur einfachen Archivierung grosser Datenbestände in der Cloud oder für skalierende Objekt-Stores, wo Daten und Metadaten gespeichert werden. ­Unsere Reseller sollten zum einen natürlich die Anforderungen der Kunden verstehen, zum anderen müssen sie aber auch die zentralen Komponenten wie Dokumentenmanagementsysteme oder Sharepoint-Entwicklungen im Portfolio haben, um passende ECM-Lösungen anbieten zu können.

Was gilt es bei der Implementierung von ECM-Lösungen zu beachten?

So vielfältig wie der Themenkomplex ECM ist, so umfangreich sind auch die Fragen, die sich vor einer Implementierung stellen. Für ­zentral halte ich, dass wirklich zweckmässige und homogene ­Lösungen gesucht werden, die für den Benutzer so transparent wie möglich funktionieren. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Wahl von Datenformaten, die auch in Zukunft noch lesbar sind. Schliesslich muss die unterliegende Speicherlösung bei Bedarf skalieren können und einfache ­Migrationswege bieten, damit die Daten bei Bedarf auf neue, günstigere Plattformen verschoben werden können.

Wie wird sich der Markt für Enterprise Content Management in den nächsten Jahren entwickeln?

Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung steigt auch die ­Bedeutung von ECM. Insbesondere die steigende Datenflut ruft nach skalierenden und günstigen Lösungen zu ihrer Eindämmung. Gefragt sind schliesslich Plattformen, die unnütze, doppelte und alte Daten ­erkennen und löschen können – die eben den ganzen Dokumenten­lebenszyklus managen können.

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