Benjamin Wey im Podium

Goldbach Media über die Zukunft von Digital Signage

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Das Geschäft mit Digital Signage steht in der Schweiz noch am Anfang. Für Marktteilnehmer bedeutet dies vor allem viel Potenzial. Benjamin Wey, Senior Manager Business Development bei Goldbach Media, erklärt, wie er den Markt wahrnimmt und wo es Chancen gibt.

Benjamin Wey, Senior Manager Business Development bei Goldbach Media. (Source: zVg)
Benjamin Wey, Senior Manager Business Development bei Goldbach Media. (Source: zVg)

Welche wirtschaftlichen Entwicklungen erwarten Sie im Schweizer Markt für Digital Signage?

Benjamin Wey: Der grösste Trend findet sich in der immer günstigeren Hardware. Geschäfte, die früher eine Schiefertafel herausstellten, setzen heute auf Bildschirme, um ihre Kunden über Aktuelles und Angebote zu informieren. Aus Sicht der Aussenwerber ist ein digitales Panel die beste Möglichkeit, bestehende Flächen aufzuwerten und besser zu kapitalisieren. Meist sind aber Add-ons wie Touch, Internetstationen, optische Sensoren oder zusätzliche Pixelmatrizen für den Werbemarkt uninteressant oder datenschutztechnisch bedenklich.

Was gilt es bei einem Digital-Signage-Projekt zu beachten?

Man sollte sich vergewissern, welches die passende Hardwarelösung für eine Platzierung ist: Hat der Bildschirm genug Leuchtkraft? Gibt es Tageslicht? Braucht es Vibrationsschutz oder ein Klimasystem? Was ist mit den Garantieleistungen? Die Ausspielsoftware spielt eine immer wichtigere Rolle. Spezialentwicklungen und Gratislösungen sind ungeeignet für eine Fremdvermarktung. Viele handelsübliche Content-Management-Systeme liefern mittlerweile das, was für eine erfolgreiche Ausspielung von Werbung benötigt wird.

Welche technischen Trends erwarten Sie im Bereich Digital Signage?

Exotische Trends wie runde oder durchsichtige Screens sind nur für ganz bestimmte Anwendungen vielleicht sinnvoll. Bei Werbezwecken zählen Platzierung, Fläche und Anzahl. Hier wird in nächster Zeit auch auf eine 4k-Auflösung verzichtet, da der Nutzen gegenüber der Zusatzinvestition nur in seltenen Fällen auszumachen ist. Touchscreens sind im Werbemarkt weniger wichtig, weil Passanten eher gehemmt sind, mit weitherum sichtbaren Grossbildschirmen zu interagieren. Der wichtigste Trend kommt aus der Welt der Onlinewerbung: Der programmatische Werbeverkauf. Obschon eine programmatische Vermarktung im Aussenwerbebereich einiges komplexer ist als für Onlinewerbung, testen immer mehr Werbekunden eine Anbindung an den neuen automatisierten Marktplatz. Damit werden die Vorteile der Screens gegenüber dem Plakat nutzbar gemacht. Die Aussenwerbung hat mit dem programmatischen Werbeverkauf Laufen gelernt.

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