Drum prüfe, wer sich ewig bindet …
Ein IoT-Cloud-Vorhaben steht an, und Sie wissen noch nicht, welche Cloud für Sie optimal ist und mit welchem Anbieter Sie zusammenarbeiten wollen? Folgende Punkte helfen Ihnen mit entscheidenden Fragen, mit denen Sie Ihren Anbieter auf Herz und Nieren prüfen können.
Mit welcher Cloud ein Unternehmen die IoT-Reise antreten soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel:
Ist der Anbieter in der Lage, sämtliche Anwendungsfälle abzubilden?
Unterstützt der Anbieter den benötigten Technologie-Stack?
Welche Services werden angeboten?
Gibt es Einschränkungen, die beim Anbieter in Kauf genommen werden müssen?
Doch bei der Evaluation sollte der Fokus auch auf die Zukunft gerichtet sein. Wie schnell kann ich mit dem System mein neues Produkt realisieren? Wie skalierbar ist das System? Und damit das eigene Produkt auch zukünftig weiterentwickelt werden kann, ist es wichtig zu prüfen, ob der Anbieter mit den neuesten Entwicklungen und Trends Schritt halten kann. Daher lohnt sich auch die Frage: Was ist die Strategie des Anbieters und welche Innovationen sind geplant?
Schnell – doch nicht in eine Sackgasse?
Schnell sein, im Sinne einer kurzen Time-to-Market, ist einer der Schlüssel zum Erfolg. Meist wird hierfür ein Minimum Viable Product (MVP) entwickelt, also eine Version eines neuen Produkts, das mit dem geringstmöglichen Aufwand erstellt wird. Somit können Anwendungsfälle innerhalb kürzester Zeit konkret getestet und die Anforderungen an das Produkt für die Weiterentwicklung geschärft werden.
Damit man aber nach dem MVP nicht in einer Sackgasse landet, sollte dabei besonderes Augenmerk auf die Skalierbarkeit des Systems gelegt werden, damit die Möglichkeit zur Weiterentwicklung bestehen bleibt. Weitere wichtige Faktoren sind die zu erwartenden Kosten sowie die langfristige Produktvision. Zukünftige Prozesse für Mandantenfähigkeit, Benutzer- und Rechteverwaltung, Audit, Monitoring, Support etc. sollten ebenfalls in die Planung miteinbezogen werden können. Folgende Fragen können Sie bei der Evaluation des richtigen IoT-Cloud-Anbieters hier unterstützen:
Time-to-Market: Wie schnell kann mein MVP auf der Plattform umgesetzt werden?
Entwicklungskosten: Was kostet mich die Umsetzung des MVPs?
Kann die Plattform jederzeit auf mein maximales Mengengerüst hochskaliert werden?
Wie hoch sind die Betriebskosten bei voller Skalierung?
Kommt mein Business Case bei diesen Kosten noch zustande?
Innovationen – doch für welche Branchen oder mit welchen Technologien?
Das Internet der Dinge ist immer noch stark geprägt von Innovationen einzelner Anbieter. Standardisierungsbemühungen stehen noch ganz am Anfang. In diesem Umfeld ist es wichtig, auf einen Anbieter zu setzen, der bei der Entwicklung des Internets der Dinge vorne mit dabei ist und in der Lage ist, mit den Entwicklungen Schritt zu halten, wenn nicht sogar diese Entwicklungen zu prägen.
Während die grossen Anbieter mit dem Angebot sehr stark in die Breite gehen, sind es die kleinen Anbieter, die in der Tiefe den Unterschied ausmachen können. So gibt es einige kleinere Plattformen, die dank branchenspezifischer, regionaler oder technologiespezifischer Ausrichtung gegen die Grossen einen Vorteil haben. Auch hier gibt es einige Punkte, die Sie bei der Wahl des Anbieters unterstützen können:
Wie stark engagiert sich der Anbieter in Standardisierungsgremien?
Wie schnell werden neue Trends und Entwicklungen vom Anbieter adaptiert?
Benötigt man einen speziellen Technologie-Stack und unterstützt der Anbieter diesen Stack?
Wie gut ist der Anbieter auf die spezifischen Anwendungsfälle in meiner Branche ausgerichtet?
Strategie – zu welchem Preis?
Achten Sie bei der Wahl der IoT-Plattform auch auf die Strategie des Anbieters und dessen Kundenportfolio. Wenn Ihnen die Strategie nicht direkt bekannt ist, welches Marktverhalten lässt sich beobachten? Wenn in kurzer Zeit viele Innovationen publiziert werden, um Marktanteile zu gewinnen, welchen Einfluss hat dies auf die Qualität und auf die Preise?
Und wie sieht es mit den Bewegungen im Markt aus? Die grossen Anbieter setzen auf Zukäufe, um ihre Cloud zu schützen beziehungsweise auszubauen, etwa Microsoft mit Github oder IBM mit Red Hat. Solche Zukäufe wälzen die ganze Branche von einem Tag auf den anderen um und ermöglichen bei den einen Chancen, bei anderen wachsen dagegen die Risiken.
Schliesslich geht es bei der Wahl des Anbieters zwar nicht um die eine lebenslange Zusammenarbeit, doch lohnt sich trotzdem ein "Prüfe, wer sich zumindest für ein paar Jahre bindet …".