Superdata-Zahlen zum XR-Markt

Corona treibt AR-, VR- und MR-Umsätze in die Höhe

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VR-Headsets erfreuen sich grosser Beliebtheit seit der Coronakrise. Die Umstände haben dem XR-Markt aber nicht nur genützt. Trotzdem schraubte Marktforscher Superdata seine Erwartungen für 2020 nach oben. Der Umsatz mit Extended Reality soll dieses Jahr um 0,6 Milliarden US-Dollar höher ausfallen als 2019.

(Source: leungchopan / Fotolia.com)
(Source: leungchopan / Fotolia.com)

Der Umsatz im XR-Hardware- und -Konsumentensoftware-Markt erreicht im Jahr 2020 voraussichtlich ein Volumen von 6,9 Milliarden US-Dollar. XR steht für Extended Reality und umfasst Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR). Wie Marktforscher Superdata in seinem Blog schreibt, liegt die Annahme von 6,9 Milliarden Dollar um 0,6 Milliarden Dollar höher als zuvor antizipiert.

Grund für die Korrektur sei unter anderem die hohe Nachfrage nach beliebten VR-Headsets im zweiten Quartal gewesen, als aufgrund der Coronakrise der Bedarf an Unterhaltung in den eigenen vier Wänden wuchs. Da die Nachfrage weiterhin gross sei und im zweiten Halbjahr neue Headsets auf den Markt kommen, erwartet der Marktforscher, dass die Hardware-Umsätze 2020 auf 2,5 Milliarden Dollar anwachsen werden. Das entspräche einem leichten Wachstum im Jahresvergleich.

Oculus Quest lässt Playstation VR hinter sich

Vom vierten Quartal 2017 bis zum dritten Quartal 2019 sei die Playstation VR das meistverkaufte VR-Headset gewesen. Im vierten Quartal 2019 gewann die Oculus Quest das erste Mal die Oberhand, und auch im zweiten Quartal 2020 war sie mit einem Umsatz von 177'000 Dollar wieder beliebter als die Playstation VR mit einem Umsatz von 155'000 Dollar. Superdata geht davon aus, dass die Quest und ihre Nachfolgemodelle bis mindestens Ende 2021 die meistverkaufte VR-Hardware bleiben wird.

Die negativen Auswirkungen der Coronakrise

Das Coronavirus hat dem XR-Markt nicht nur geholfen. Superdata hat seine Aussichten für standortbasierte Unterhaltung nach unten schrauben müssen. Im Jahr 2020 würden die Ausgaben dafür mit 146 Millionen Dollar ungefähr einen Viertel der Ausgaben im ganzen Jahr 2019 betragen. Auch im Jahr 2023 sollen die Auswirkungen noch zu spüren und der Umsatz 29 Prozent tiefer sein als im Jahr 2019.

Auch der Ausblick für AR- und MR-Headsets ist nun schlechter, wobei das nicht an Corona liegt. Anstatt von 36 Prozent würden AR/MR-Headsets nur noch für 23 Prozent des XR-Umsatzes im Jahr 2023 verantwortlich sein. Grund dafür seien das Unternehmen Magic Leap und der Smartglass-Macher North. Magic Leap habe Konsumenten und Entwickler nicht für sein Produkt begeistern können und nun Unternehmenskunden im Visier. North sei von Google gekauft worden. Zwar gebe es Berichte, nach denen Apple AR-Geräte für Konsumenten teste, doch ein Konsumenten-AR-Headset von Apple wäre vermutlich frühestens 2022 bereit. Dann könnte es den XR-Consumer-Markt aber über Nacht spürbar wachsen lassen.

Pokémon Go bleibt der Hoffnungsschimmer im Mobile AR

Trotz dem Coronalockdown konnte die App Pokémon Go im zweiten Quartal dieses Jahres 12 Prozent mehr Umsatz als letztes Jahr generieren. Zwar sei das Game dazu gemacht, dass Spieler ihren Aufenthaltsort stets physisch wechseln. Doch Entwickler Niantic habe Ende April begonnen, Pässe zu verkaufen, die es Spielern erlaubten, Kämpfe von zuhause aus zu bestreiten anstatt dafür herumwandern zu müssen.

HP hat diesen Frühling sein VR-Headset Reverb G2 lanciert. Welche Vorteile das Gerät gegenüber seinem Vorgänger hat, erfahren Sie hier.

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