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So sieht das Schweizer Cloud-Angebot von AWS aus

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AWS, Google und Microsoft vergrössern ihr hiesiges Cloud-Portfolio stetig. Wie diese Angebote aussehen und wie es in der Schweiz läuft, erklären Vertreter der jeweiligen Unternehmen im Interview. Für AWS gibt Christoph Schnidrig, Solutions Architect Manager, Auskunft.

Christoph Schnidrig, Solutions Architect Manager (Source: zVg)
Christoph Schnidrig, Solutions Architect Manager (Source: zVg)

Wie läuft es derzeit für AWS Cloud in der Schweiz?

Christoph Schnidrig: Wir sind mit dem Wachstum des AWS-Geschäfts in der Schweiz sehr zufrieden und haben daher unsere Investitionen stetig erhöht, um den wachsenden Kundenstamm zu bedienen. Schweizer Unternehmen gehörten zu den ersten Anwendern von Cloud-Services in Europa, als AWS 2006 auf den Markt kam. Wir leisten auch einen Beitrag zur Ausbildung von Schweizer Fachkräften. So arbeiten wir etwa mit dutzenden Universitäten, Berufs- und Fachhochschulen zusammen, um sie mit dem AWS Educate Program zu unterstützen.

Welchen Einfluss hatte Covid-19 auf das Geschäft?

Das war ganz unterschiedlich. Viele unserer Kunden mussten sich schnell auf die Homeoffice-Situation einstellen. So konnten wir sie etwa am Anfang der Pandemie mit dem Skalieren von VPN-Anbindungen oder dem Bereitstellen von kostenlosen virtuellen Arbeitsplätzen oder Videokonferenzlösungen unterstützen. Der Einfluss auf ihr Geschäft hat stark variiert. Während einige Kunden durch den Nachfragerückgang ihre Infrastruktur schnell reduzieren wollten, etwa TUI, waren andere auf eine schnelle Skalierung angewiesen, wie etwa Netflix.

Aus welchen Branchen stammen die meisten Schweizer Kunden?

Mit über 10 000 Kunden ist unsere Kundenstruktur in der Schweiz sehr heterogen. Wir haben Kunden aus allen Branchen, darunter solche mit höchsten Sicherheits- und Compliance-Anforderungen. Sie stammen etwa aus der Finanz-, der Versicherungsbranche oder dem Gesundheitswesen.

Welches sind die spannendsten Upgrades des Cloud-Angebots innerhalb des letzten Jahres?

Es bestand etwa grosses Interesse an unseren neuen Machine-Learning(ML)-Services. Wir stellten 50 neue Funktionen in "Amazon SageMaker" vor. "SageMaker" unterstützt Datenwissenschaftler und Entwickler bei der schnellen Vorbereitung, Erstellung, Schulung und Bereitstellung hochwertiger ML-Modelle. Zudem kündigten wir die Initiative "AWS for Industrial" an. Sie umfasst neue und bestehende Dienste und Lösungen von AWS und unseren Partnern, die speziell für Entwickler, Ingenieure und Betreiber an Industrie­standorten entwickelt wurden. Das Angebot vereinfacht den Prozess der Erstellung und Bereitstellung von Lösungen für IoT, KI, ML, Analysen und Edge-Lösungen.

Mit welchen Neuerungen dürfen die Kunden in nächster Zeit rechnen?

Unsere Kunden können sicher sein, dass wir unermüdlich für sie arbeiten. 2011 haben wir 80 neue Services und Features lanciert. Diese Zahl ist in den letzten zehn Jahren stetig gestiegen, denn 2020 waren es bereits 2757 neue Services und Features. Sie können davon ausgehen, dass wir 2021 und darüber hinaus diese Tradition fortsetzen.

Welche Trends gibt es derzeit in der Schweizer Cloud-Landschaft?

Die Cloud demokratisiert die IT, denn sie führt zum grössten Paradigmenwechsel seit Einführung des Internets. Kleine Start-ups haben heute durch die Cloud dieselben Möglichkeiten wie Grossfirmen und können somit Lösungen bauen, die ernsthaft in Konkurrenz zu diesen Angeboten stehen. Wir gehen davon aus, dass in 10 bis 20 Jahren keine Server mehr in lokalen Datenzentren stehen werden. Kunden werden lokal "Connected Devices" betreiben, um Sensordaten zu übermitteln oder lokal in Echtzeit zu verarbeiten. Zudem werden die Recheneinheiten immer kleiner. Wir sprechen hier von Trends wie virtuelle Maschinen, Container und Serverless Computing. Mit der Zeit werden auch die meisten Applikationen mit ML und KI ausgestattet werden.

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