«Wir wollen Kunden ein sorgfältig kuratiertes Produktportfolio bieten»

Der ICT-Markt wandelt sich ständig – neue Produkte und Dienstleistungen setzen sich durch, andere verlieren an Wichtigkeit. Wie beeinflusst dieser Wandel Alltron?

Marco Iten: Die Geschwindigkeit des ICT-Wandels hat einen grossen Einfluss auf die Schulungsangebote neuer Technologien und Produkte im Rahmen unseres Service- und Schulungsportfolios. Zusätzlich erschliessen sich uns neue Zielgruppen innerhalb eines Unternehmens, da wir zusätzlich Schulungen anbieten, die nicht mehr so produktlastig sind. In der Vergangenheit schulten wir primär technik- und produktorientierte Partner. Der Wandel rückt neue Themen wie die digitale Transformation ins Rampenlicht. Und das interessiert neue Funktionsträger in einem Unternehmen, vor allem auch den C-Level. Das Geschäftsmodell hat sich für uns wie für den Fachhandel auch in anderer Weise grundsätzlich verändert. Die Produktmargen sind tiefer, und heute ist es für Endkunden etwa kein Problem mehr, Office 365 selbst zu bestellen. Wir müssen uns an diese Veränderungen anpassen. Viele Unternehmen bewegen sich daher weg von einem produktzentrischen Ansatz hin zu einem bedürfnisorientierten Ansatz. So nehmen wir und auch die Fachhandels­partner zunehmend eine beratende Rolle ein und weniger die von Verkäufern.

Was heisst das konkret für Ihr Schulungsangebot?

Einerseits leisten wir nach wie vor viel Basisarbeit im Sinne von standardisierten Gefässen wie Hands-on-Workshops für Microsoft 365, die unsere Kunden oftmals kostenlos nutzen können. Andererseits setzen wir verstärkt auf individualisierte Angebote in Abhängigkeit zur digitalen Affinität der Partner.

Die Angebote der Alltron Academy und des Alltron Service Marktplatzes sind dabei teilweise eng verzahnt, da Erwerb wie auch Vermittlung relevanten Know-hows weiterhin Schlüsselkompetenzen für den Erfolg eines modernen Resellers darstellen.

Was für Trends sehen Sie für die Branche?

Den Begriff «Trend» assoziiere ich eher mit «Modeströmung» – in der Digitalisierung und den Cloud-Services können wir aber sicherlich nicht mehr von einer Mode­strömung, sondern von einem Entwicklungsprozess sprechen. In Bezug auf die Digitalisierung hat die Pandemie auf jeden Fall sehr starke Impulse gegeben. Das betrifft zum Beispiel Prozessautomation und Kollabora­tionslösungen. Dazu kommt, dass Cloud-Services als Automationstreiber unlängst den On-premises-Lösungen den Rang ablaufen.

Hat Alltron deshalb das Angebot an Cloud-Service-Schulungen so stark ausgebaut?

Richtig. Wir erkennen bei uns zwei Strömungen: Einerseits machen alteingesessene, mittlere und grössere Softwarehersteller und Lösungsanbieter nun ihre Angebote cloud-tüchtig, andererseits kontaktieren uns fortlaufend Independent Software Vendors mit neuen, innovativen SaaS-Lösungen.

Alle haben den denselben Anspruch: Sie möchten mit skalierbaren, standardisierten Lösungen eine möglichst grosse Kundschaft erreichen. Mit dem Alltron Service Marktplatz können wir Herstellern und ISVs einen zeitgemässen Zugang zum Markt ermöglichen.

Diese Lösungen landen also alle früher oder später auf Ihrem Marktplatz?

Wir wollen Kunden ein sorgfältig kuratiertes Produktportfolio bieten. Wir fokussieren uns punkto Service­angebot vor allem auf Kollaboration und Kommunikation, Security sowie Infrastruktur für den Schweizer KMU-Markt. Das Portfolio hat bereits jetzt in allen Bereichen innovative Produkte und wird stetig ausgebaut. Vor allem im Bereich Security entwickeln wir derzeit unser Kompetenzzentrum weiter.

Was unterscheidet das Angebot von Alltron von der Konkurrenz?

Wir sind ein Schweizer Unternehmen. Und der Erfolg unserer Partner unter den sich rasch wandelnden Bedingungen des Marktes ist uns wichtig. Im Vergleich zu internationalen Anbietern haben wir unser Ohr direkt an den Gleisen.

Wie unterstützen Sie Fachhändler und VARs bei der digitalen Transformation?

Neben den Trainings bieten wir unseren Partnern Unterstützung bei ihrer eigenen digitalen Transformation, damit sie wiederum ihren Endkunden ein besseres Erlebnis bieten können. Ein Beispiel dafür ist unser «Digital Backpack Assessment». Das Tool ermöglicht Partnern eine Standortbestimmung auf der Reise der digitalen Transformation in den Themen Kundenzentrierung, Geschäftsmodell, Unternehmensentwicklung und Mitarbeiterzen­trierung. Ein weiteres Beispiel ist unser «Storefront für Reseller». Die Bereitstellung des digitalen Angebots ist ein aufwändiges und ressourcenintensives Unterfangen für unsere Partner. Unser Storefront ermöglicht eine End-to-End-Automatisierung im Bestell- und Verrechnungsprozess von Cloud-Services und macht so ein digitalisiertes Go-to-Market für Reseller möglich.

Alltron Academy
alltron.ch/academy

Alltron Service Marktplatz