Pure//Accelerate 2023

Wie Pure Storage den Speichermarkt auf den Kopf stellen will

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von Yannick Züllig und jor

Pure Storage hat zur Accelerate 2023 nach Zürich geladen. Das Unternehmen blickt optimistisch in eine Zukunft voller Flash-Speicher.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

"Wir haben 2023, all das ist heute möglich", hat Turan Kara, Country Director Switzerland bei Pure Storage, dem Publikum der Pure//Accelerate im Sektor11 in Oerlikon verkündet. Im ehemaligen "Oxa"-Nachtclub hatten sich über 100 Angestellte, Partner und Kunden von Pure Storage zusammengefunden.

Turan Kara, Country Manager Switzerland, Belgium & Luxembourg, Pure Storage. (Source: Netzmedien)

Mit "all das" meinte Kara ein All-Flash-Datacenter, extreme Einsparung beim Stromverbrauch, E-Waste, Personalaufwand und eine Halbierung der Ressourcenkosten. Pure Storage zeigte sich am Anlass überzeugt von seinen Produkten und seiner Vision, die auf dem Markt nach wie vor prävalenten Harddisks zu begraben.

Schallplatten, VHS, CDs, DVDs - jetzt Harddisks?

Ex-Fernsehmoderator Dani Nieth, der durch den Anlass führte, sprach von einem "extremen Optimismus", den er beim Unternehmen verspüre. Mit welcher Strategie Pure Storage seine Ziele erreichen will, erklärte Remko Deenik, Technical Director bei Pure Storage Europe. Es gebe vieles, das für Pure Storage spreche, auch abseits der technischen Kompetenzen. Er habe jetzt viel öfters einen Grund, sich orange Kleider anzuziehen, erklärte der Niederländer mit einem Augenzwinkern. Denn Orange ist nicht nur die Landesfarbe der Niederlande, sondern auch die Farbe des Pure-Storage-Logos.

Remko Deenik, Technical Director Europe, Pure Storage. (Source: Netzmedien)

Deenik verglich den Wechsel von Harddisk auf Flash mit der Geschichte von Schallplatten und CDs, VHS-Kassetten und DVDs oder Blockbuster-Filmverleih und Netflix-Streaming. In diesen Fällen habe die neue Technologie die vorherige innert weniger Jahre komplett ersetzt - bei DC-Storage dauere der Prozess länger.

Das liege unter anderem daran, dass vielerorts noch in vorhandenen Strukturen gedacht und der Wechsel auf eine andere Speichertechnologie grundsätzlich abgelehnt werde.

Mut zu Neuem

Diesen Eindruck bestätigte Anatol Studler, CTO und Director Data Center Solution bei Itris One. 2014 gehörte sein Unternehmen zu den ersten Partnern von Pure Storage in der Schweiz, wie er im Gespräch verriet. "Das erste Flash-Array, das wir damals verkauft haben, ist heute übrigens noch immer im Einsatz", sagte Studler.

Eine Harddisk hätte das wohl kaum geschafft, sagte er. Auch wenn laut Studler einiges für Flash-Storage im Allgemeinen und Pure Storage im Spezifischen spreche, gebe es noch genug Kunden, die Respekt vor effizienzsteigernden Methoden wie Deduplication und Compression, dieser modernen Speichersysteme, hätten. Diese Funktionen seien jedoch ein Schlüsselelement zur Kostenoptimierung der Flash-Technologie.

Wenn sich die Kunden oder Prospects allerdings auf Pure Storage einliessen, sei es mit Testgeräten oder mit einer Demonstration im "Innovation Lab" von Itris, dann herrsche fast immer Begeisterung. "Wir haben noch keinen einzigen Pure-Kunden verloren", sagte Studler.

Besser gehts angeblich nicht

Die Kunden selbst kamen an der Accelerate 2023 ebenfalls zu Wort. In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Hansruedi Jung, Leiter Systemtechnik bei der Musikverwertungsgesellschaft Suisa, und andere Kunden mit Johannes Geissler, Principal System Engineer und Renzo Zanella, Account Executive bei Pure Storage, aus.

Hansruedi Jung, Head of System Technology bei Suisa. (Source: Netzmedien)

Die Suisa, die seit dem Advent des Streaming-Zeitalters mit einer nie dagewesenen Datenmenge zu kämpfen habe, entschied sich für Pure Storage, weil sie hohe Datenspeicherkapazitäten und schnelle Backups benötigte, wie Jung ausführte. Seit man Pure Storage Kunde wurde, habe man stets genau das erhalten. Auf die abschliessende Frage, was Pure Storage denn ihrer Meinung nach noch verbessern könnte, hatte Jung keine Antwort.

Immer grösser und grösser

Bei Pure Storage selbst ist man noch nicht so wunschlos glücklich. Im Rahmen der Acclerate-Veranstaltung stellte man diverse neue Produkte und Services vor. So wurde dem Publikum die Anfang September angekündigte Integration in die Microsofts Azure VMware Solution (AVS) im Detail erklärt.

Alex McMullan, CTO International (d.h. alle Regionen ausser Nordamerika), kündigte auch auf der Hardwareseite neue Produkte an. Darunter etwa ein neues QLC-Direct-Flash-Modul mit einer 75-Terabyte-Speicherkapazität.

 Alex McMullan, CTO International bei Pure Storage. (Source: zVg)

Damit sei man aber längst nicht zufrieden, sagte McMullan. Bereits jetzt habe man ein 150-Terabyte-Modul, das 2024 auf den Markt kommen soll. Und für 2026 arbeite man schon an einem Modul mit einer Speicherkapazität von 300 Terabyte. Aber auch dann sei die Arbeit nicht fertig.

Destination: Unified Storage

Ausser den Hardwarelösungen wurde insbesondere der Bereich File-Storage in den Vordergrund gerückt. Hier setzt Pure auf ein eigenes entwickeltes System, welches direkt auf die eigene Hardware abgestimmt sei. Zusammen mit den Block- und Object-Storage-Lösungen biete man also ein Unified-Storage-Portfolio an.

Johannes Geissler, Principal System Engineer bei Pure Storage. (Source: Netzmedien)

Principal System Engineer Johannes Geissler erklärte den Anwesenden den Aufbau des File-Systems. Anders als "gewisse andere" habe Pure Storage sein System nicht einfach auf das bisher bestehende Block-System gebaut, sondern eine native Integration vorgenommen. Geissler sagte, das sei zwar mehr Arbeit gewesen, habe aber den Vorteil, dass das System effizienter und dynamischer verwendbar sei.

Cocktails, Couscous und Comedians

Damit kam die Accelerate 2023 langsam zum Abschluss. Ein letztes Mal übernahm Schweiz-Chef Turan Kara das Mikrofon. Er bedankte sich bei den anwesenden Gästen, Rednern und Sponsoren und eröffnete das Rahmenprogramm.

Raum für Networking ist gegeben. (Source: Netzmedien)

Die Mitarbeitenden an der Bar mischten den Gästen Cocktails und zwischen den Stehtischen wurden Häppchen und später noch ganze Mahlzeiten gereicht. Um ein bisschen Abwechslung in die IT-zentrierten Gespräche zu bringen, hatte Pure Storage noch den Comedian Ahmet Bilge eingeladen. Dieser mischte sich unter die Gäste und trieb Spässe mit ihnen. 

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