BACS warnt vor KI-Bildern

Darum sind Fotos in Rezensionen mit Vorsicht zu geniessen

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von René Jaun und gal

Wer sich durch Onlinerezensionen klickt, der schaut oft lieber auf die Fotos denn auf die Texte. Denn bekannterweise wird in den Texten mitunter kräftig gelogen. Doch künftig sollte man auch die Fotos nicht für bare Münze nehmen, zumal auch Bilder einfach zu fälschen sind – KI sei Dank.

(Source: jcomp/Freepik.com)
(Source: jcomp/Freepik.com)

Nicht alles, was im Internet steht, ist auch wahr. Das gilt ganz besonders für Rezensionen. In den dort abgedruckten Texten wird oft gelogen, dass sich die Balken biegen. So stammt das himmelhoch jauchzende Lob zu einem Produkt vielleicht von einem Mitarbeiter des Herstellers, während dessen Konkurrent für den abgrundtief enttäuschten Verriss darunter verantwortlich zeichnet.

In seinem aktuellen Wochenrückblick geht das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) auf gefälschte Rezensionen ein. Die online publizierten Bewertungen zu Unternehmen und Produkten beeinflussten oft die Kaufentscheidungen von Konsumentinnen und Konsumenten, erklärt die Behörde. Entsprechend hoch sei die Gefahr der Manipulation.

Darum lohne sich beim Browsen der Rezensionen "eine gesunde Portion Skepsis", wie es im BACS-Wochenrückblick heisst. "Gerade im Kontext von Betrugsdelikten verfügt die Bevölkerung über eine zunehmende Sensibilität, die dazu führt, dass nicht jeder Geschichte geglaubt wird."

Mit wenigen Klicks ist der Wurm im Salat

Weitaus mehr Vertrauen geniessen aktuell noch Bilder und Videos. Doch auch hier sollte man künftig skeptisch sein. Denn dank künstlicher Intelligenz seien auch Fotos und Filmchen leicht manipulierbar, erklärt das BACS.

Als Beispiel schildert die Behörde einen echten Fall, in welchem jemand – wer es war und warum es passierte, scheint unklar zu sein – mit KI-generierten Fotos einen schlechten Eindruck eines Unternehmens erwecken wollte. "Die Bilder zeigten schmutzige Toiletten, verdorbenes Essen und stark verschmutzte Zimmer", schreibt das BACS und fügt an, es sei unklar, ob real existierende Bilder manipuliert oder völlig neue Bilder erstellt worden seien.

Solche Bilder entstehen heutzutage fast von selbst: "Mit Hilfe künstlicher Intelligenz lassen sich mit wenigen Mausklicks Würmer in das Bild eines Salats oder Schimmelspuren in einem Hotelzimmer einfügen", verdeutlicht das BACS.

Im geschilderten Fall sei die Situation so übertrieben dargestellt worden, dass die Fälschung leicht zu erkennen war, heisst es weiter. Doch künftig werde es nötig sein, die bildlich dargestellten Inhalte genauso zu hinterfragen wie das bei Texten bereits der Fall sei.

Zwei Empfehlungen hält das BACS zum Umgang mit Rezensionen bereit: Firmen mit einem Eintrag auf einem Bewertungsportal empfiehlt die Behörde die regelmässige Kontrolle sowie die rasche Reaktion, wenn unberechtigte Einträge entdeckt werden.

Und den Leserinnen und Lesern rät das Bundesamt nochmal zu einer gesunden Portion Skepsis: "Sind mehrere Rezensionen ähnlich formuliert, ist genauso Vorsicht geboten, wie bei extrem positiven oder äusserst negativen Rezensionen."

 

Mit überschwänglich positiven Rezensionen warb im Herbst 2023 eine St. Galler Firma für ihre Dienste. Dazu veröffentlichte das Unternehmen KI-generierte Fotos. Doch nicht nur damit sorgte die Firma für Schlagzeilen. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

 

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