Was die SBB von ihren IT-Partnern erwarten
Die SBB befördern täglich knapp 1,4 Millionen Reisende in fast 12 000 Zügen. Die IT spielt eine zentrale Rolle im Bahnbetrieb – vom Internetportal bis zur Steuerung der Ticketautomaten in den Bahnhöfen. Wie die SBB dabei mit externen IT-Partnern zusammenarbeiten und was sie von diesen erwarten, erklärt CIO Jochen Decker.

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?
Jochen Decker: Ein grosser Teil meiner Arbeit besteht darin, die strategische Ausrichtung der IT mit den Geschäftsbedürfnissen der SBB in Einklang zu bringen. Da rund 50 Prozent unseres IT-Budgets extern vergeben werden, bin ich regelmässig im Austausch mit unseren IT-Dienstleistern – sei es bei der Auswahl neuer Partner, in Steuerungsgremien oder bei der gemeinsamen Weiterentwicklung unserer digitalen Lösungen.
Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?
Fachliche Kompetenz – unsere Projekte sind komplex und erfordern technisches Know-how, ein kultureller Fit und ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis – Qualität hat ihren Wert, aber sie muss auch wirtschaftlich vertretbar sein.
Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?
Kurzfristige Optimierungen sind für uns ein No-Go. Ebenso ist Vertrauensmissbrauch ein absolutes Ausschlusskriterium. Die Basis jeder erfolgreichen Zusammenarbeit sind Transparenz und Verlässlichkeit.
Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?
In der Regel beziehen wir IT-Hardware, Software und Gesamtlösungen direkt vom Hersteller oder von unseren Betriebspartnern. Nur in Ausnahmefällen greifen wir auf Händler zurück – etwa wenn es um spezifische Komponenten oder kurzfristige Bedarfe geht.
Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausgelagert und welche würden Sie nie auslagern?
Standardisierte IT-Produkte und Dienstleistungen vergeben wir möglichst kosteneffizient über Ausschreibungen und Rahmenverträge an externe Partner. Unsere Kernkompetenzen hingegen, insbesondere jene mit direktem Bezug zum Bahnbetrieb, bleiben strikt intern. Hier sind das Know-how und die Steuerung inhouse essenziell.
Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?
Zwei Themen stehen bei uns ganz oben auf der Agenda: der kontinuierliche Ausbau unserer IT-Sicherheitsarchitekturen und die nahtlose Integration von IT und OT. Eine reibungslose und sichere Verbindung beider Welten ist im Bahnumfeld entscheidend für den Betrieb und die Zukunftsfähigkeit der Bahn – und gleichzeitig technisch hochkomplex.
Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?
Die anstehenden Veränderungen sind mehrjährige Transformationen mit hoher Komplexität. Wir sind dabei auf Partner angewiesen, die uns nicht nur in der Umsetzung, sondern bereits in der Konzeption strategisch begleiten können. Es braucht ein fundiertes Verständnis für unsere Anforderungen, technologisches Know-how und die Fähigkeit, über längere Zeiträume hinweg verlässlich mit uns zusammenzuarbeiten.
Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?
Diese Technologien sind zentrale Bausteine unserer IT-Strategie, um unsere Business-Ziele zu erreichen. Cloud ermöglicht uns mehr Agilität und Skalierbarkeit, IoT liefert wertvolle Echtzeitdaten aus dem Bahnbetrieb und KI hilft uns, diese Daten intelligent zu nutzen. Cybersecurity ist das Fundament, auf dem all das sicher betrieben werden kann.

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