Ricoh Trend Forum 2023

Von neuen Arbeitstrends, jungen Fachkräften und dem Ende der Welt

Uhr
von Yannick Züllig und lha

Ricoh hat zum Trend Forum ins Trafo Baden geladen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Nachhaltigkeit, Nachwuchs und die stetige Veränderung der Arbeitswelt.

(Source: Netzmedien)
(Source: Netzmedien)

"Am Ricoh Trend Forum 2023 geht es primär um drei Themen: Nachhaltigkeit, neue Technologien und neue Arbeitswelten", so erklärt Ricoh-Geschäftsführer Daniel Tschudi die Veranstaltung seines Unternehmens. In den fast 90 Jahren seit der Unternehmensgründung habe sich nicht nur die Arbeitswelt grundlegend verändert. Doch das Ziel von Ricoh habe sich in dieser Zeit nicht verändert: Man wolle die Arbeitswelt für Partner und Kunden verbessern.

Ricoh Schweiz CEO Daniel Tschudi (links) und Eventmoderatorin Anna Maier (Source: Netzmedien)

Durch die aktuellen Spannungen in der Welt - seien sie politisch, ökonomisch, regulatorisch oder klimatologisch - verändere sich die Arbeitswelt schneller als je zu vor. Mithilfe der drei geladenen Keynote-Speaker wollte Ricoh den Anwesenden drei Problemstellungen nähergebringen und gleichzeitig mögliche Lösungsansätze präsentieren.

Von Trends und neuen Technologien

Als erste Sprecherin betrat Sunnie Groeneveld, Managing Partner von Inspire 925, die Bühne. Sie sprach über Trends und neue Technologien in der Arbeitswelt. Klar sei, dass alles immer schneller und immer mehr passiere. "Die massive Beschleunigung der Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität nimmt zu", sagte Groeneveld. Der Wandel sei jedoch nicht nur technologisch oder politisch geprägt, sondern auch sozio-kulturell und ethisch bedingt.

Es steigt jedoch nicht nur das Tempo, in dem neue Technologien und Services entstehen, auch die Adoptionsrate des technologischen Wandels nehme zu. So habe Spotify nach der Markteinführung 2008 mehr als 10 Jahre benötigt, um die 100-Millionen-User-Marke zu knacken. 2022 habe ChatGPT dafür nur 2 Monate gebraucht.

Sunnie Groeneveld, Managing Partner, Inspire 925 spricht über Trends und neue Technologien in der Arbeitswelt (Source: Netzmedien)

Trotz der vielen Ungewissheiten ist für Groeneveld eines klar: Die neuen digitalen Technologien bringen ein extremes ökonomisches Potenzial. Allerdings sei es an den Zuhörenden, die digitale Transformation ihrer Organisationen proaktiv zu gestalteten. 

In Zukunft werde vieles möglich sein, die Aufgabe des Führungspersonals sei es jedoch zu entscheiden, welche dieser Möglichkeiten man nutzen - oder zumindest einmal ausprobieren - wolle. Dafür brauche es eine Vertrauenskultur, in der Fehler nicht als Misserfolge, sondern als Lerngelegenheiten angesehen werden, um den digitalen Fortschritt voranzutreiben.

Einen Weg, so eine Kultur zu schaffen, gab Groeneveld dem Publikum mit auf den Weg: Feedback-Walks. Gemeinsam mit dem Vorgesetzten auf einen Spaziergang gehen und dabei alle möglichen Problematiken besprechen.

Nach der ersten Keynote folgte die erste Pause. Wie viele der Teilnehmenden diese Gelegenheit gleich für einen Walk nutzten, war schwierig einzuschätzen.

Nachhaltigkeit – möglichst sofort

Weniger optimistisch in die Zukunft blickte Nick Beglinger, Umweltaktivist und Gründer der Cleanteach21-Stiftung. Mit vielen Grafiken zeigte er auf, wie stark sich der CO2-Ausstoss in den vergangen 200 Jahren entwickelt hat - und welchen Effekt das schon heute auf die Welt hat.

Das Risiko eines "Weitermachen wie bisher" sei katastrophal, warnte Beflinger, sowohl für die Wirtschaft, als auch für Natur und Umwelt. Problematisch sei jedoch, dass die Verursacher (sprich die grössten Treibhausgas-Erzeuger) gleichzeitig die Länder seien, die am besten dafür gewappnet seien, mit den Folgen der Klimakrise umzugehen. Die am stärksten betroffenen Länder gehören hingegen oft zu den am wenigsten "Schuldigen".