Johannes Wackerbarth von Graphax im Podium

Wo künstliche Intelligenz beim Datenmanagement eine Rolle spielt

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von Coen Kaat

Es heisst oft, Daten seien das neue Gold; sie können aber genauso gut einfach nur Altmetall sein. Etwa dann, wenn sie weder schnell noch in übersichtlicher Form zur Verfügung stehen. Das Zauberwort heisst hier Datenmanagement, und worauf es dabei zu achten gilt, sagt Johannes Wackerbarth, Product Manager ECM bei Graphax.

Johannes Wackerbarth Product Manager ECM, Graphax. (Source: zVg)
Johannes Wackerbarth Product Manager ECM, Graphax. (Source: zVg)

Worauf gilt es beim Datenmanagement zu achten?

Johannes Wackerbarth: Viele Daten werden bereits heute mithilfe von Softwarelösungen strukturiert abgelegt. Was jedoch unterschätzt wird, ist, wie viele Daten unstrukturiert in E-Mails oder in PDFs vorhanden sind.
Daher sollte man beim Datenmanagement beginnen, unstrukturierte Daten zu strukturieren und zu vernetzen. Die dadurch generierten Informationen helfen Unternehmen, bessere Entscheidungen zu treffen.

 

Wo bestehen in der Schweiz die grössten Marktchancen?

Es wurden über die Jahre nichtverknüpfte Softwarelösungen aufgebaut, welche Unternehmen vor die Herausforderung stellen, Zugang zu relevanten Informationen zu bekommen. Ein grosses Potenzial besteht darin, Daten­silos zu konsolidieren, zu verknüpfen und den Datenfluss zwischen den Systemen durch den Einsatz von Schnittstellen zu ermöglichen. Gerade bei KMUs herrscht teilweise grosser Aufholbedarf.

 

Wie muss ein Reseller oder Integrator aufgestellt sein, um möglichst erfolgreich zu sein?

Die schwierigste Herausforderung ist es, das Know-how über Software­systeme und Technologien mit dem Verständnis für betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse in Einklang zu bringen. Mit dem nötigen Fachwissen, der Erfahrung und Referenzen für bereits erfolgreich umgesetzte Projekte ist es heutzutage möglich, das Vertrauen der Kunden für sich zu gewinnen. Da die Kunden ihre geschäftskritischen Prozesse in die Hände eines IT-Integrators legen, ist das Vertrauen am Ende der entscheidende Faktor.

 

Welche technologischen Trends prägen das Geschäft mit Datenmanagement zurzeit?

Absolute Trends im Bereich des Datenmanagements sind die Themen künstliche Intelligenz und selbstlernende Systeme. Sowohl bei der Prozessautomatisierung als auch bei der Auswertung sogenannter "Big Data" übernimmt heute die künstliche Intelligenz Aufgaben im Hintergrund und erleichtert so den Mitarbeitern den Arbeitsalltag. Um den wachsenden Anforderungen an die benötigte Rechenpower gerecht zu werden, bleiben Cloudservices weiterhin stark im Fokus.

 

Welche Rolle spielt Datenschutz beim Datenmanagement?

Datenschutz hat auf Grund der Angst vor Hackerangriffen und Datendiebstählen für fast alle Schweizer Firmen eine übergeordnete Priorität. Beim Datenmanagement sollten Unternehmen genau überlegen, welche Daten wo abgelegt werden (Cloud, On-Premise, oder eine Hybridvariante) und wie die jeweiligen Infrastrukturen geschützt werden. Am Ende bleibt es immer ein Abwägen zwischen den Kosten und dem Restrisikos eines Datenverlustes.

 

 

 

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

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