Harald Lutz im Podium

Wie Datenmanagement laut Faigle nicht zum Selbstzweck verkommt

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von Coen Kaat

Es heisst oft, Daten seien das neue Gold; sie können aber genauso gut einfach nur Altmetall sein. Etwa dann, wenn sie weder schnell noch in übersichtlicher Form zur Verfügung stehen. Das Zauberwort heisst hier Datenmanagement, und worauf es dabei zu achten gilt, sagt Harald Lutz, CIO von Faigle Solutions.

Harald Lutz, CIO, Faigle Solutions. (Source: zVg)
Harald Lutz, CIO, Faigle Solutions. (Source: zVg)

Worauf gilt es beim Datenmanagement zu achten?

Harald Lutz: Das Daten- und das damit einhergehende Informationsmanagement muss einen Nutzen bringen und darf nicht zum Selbstzweck verkommen. Dafür sind die Schaffung der zugehörigen strategischen, prozeduralen und technischen Rahmenbedingungen, die Berücksichtigung gesetzgeberischer Vorgaben, Sensibilität hinsichtlich Datensicherheit und -schutz sowie Systeme, welche die Einhaltung der zugrunde liegenden Compliance gewährleisten, zwingend notwendig.

 

Wo bestehen in der Schweiz die grössten Marktchancen?

Überall dort, wo Informations- und Datenmanagement im Kontext digitalisierter Prozesse, der Mobilität, der gesetzgeberischen Auflagen und des mittelfristig zwingenden Bedürfnisses, wissen zu müssen, wo Informationen anfallen, verwaltet und weitergegeben werden, auf der Umsetzungsagenda steht.

 

Wie muss ein Reseller oder Integrator aufgestellt sein, um möglichst erfolgreich zu sein?

Er muss ein Angebot bieten, welches die Erwartungen des Kunden an ein effizientes innerbetriebliches Informationsmanagement ganzheitlich erfüllt. Lizenz-Boxmoving ohne prozedurale Integrationsberatung führt zu keinem nachhaltigen Nutzen beim Kunden. Beratung ohne technische Expertise ebenso wenig. In der Folge muss ein Anbieter nahezu alle Leistungen im Umfeld des Informationsmanagements anbieten und beherrschen.

 

Welche technologischen Trends prägen das Geschäft mit Datenmanagement zurzeit?

Die Themen Künstliche Intelligenz, Business Analytics und Blockchain sind sehr prägnant. Wir stellen aber fest, dass die Sensibilität für die dafür zwingend notwendigen Basistechnologien oft noch fehlt und nachhaltigen Nutzenpotenzialen zu wenig Gewicht eingeräumt werden. Die Mobilisierung des Arbeitsplatz, die damit zusammenhängenden technischen Erfordernisse des (zentralen und dezentralen) Datenmanagements sowie Fragestellungen zur physikalischen Datenspeicherung (Hosting/Cloud) liegen ebenfalls im Trend.

 

Welche Rolle spielt Datenschutz beim Datenmanagement?

Mit der Revision des Datenschutzgesetz werden die Bearbeitungsgrundsätze von Personendaten den technischen und internationalen (DSGVO) Entwicklungen angepasst. Das applikatorische und organisatorische Datenmanagement muss die gesetzgeberischen Auflagen erfüllen und darüber hinaus Gewähr bieten, dass besonders schützenswerte Daten (z.B. Gesundheit, Rasse, biometrische Eigenschaften etc.) gesetzeskonform verwaltet werden. Dafür reichen die bisher, ggf. für die Einhaltung der DSGVO, ergriffenen Massnahmen nicht aus, da dass revDSG in einigen Punkten über die DSGVO hinaus geht. Wir sind überzeugt davon, dass die gesetzgeberischen Auflagen nur mit einem stringenten Datenmanagement erfüllt werden können.

 

 

 

Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:

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