Wo gemäss M-Files die Marktchancen für Datenmanagement liegen
Es heisst oft, Daten seien das neue Gold; sie können aber genauso gut einfach nur Altmetall sein. Etwa dann, wenn sie weder schnell noch in übersichtlicher Form zur Verfügung stehen. Das Zauberwort heisst hier Datenmanagement, und worauf es dabei zu achten gilt, sagt Christian Habenstein, Sales Director Switzerland bei M-Files.
Worauf gilt es beim Datenmanagement zu achten?
Christian Habenstein: Schutz von Daten vor Verlust, Beschädigung und Diebstahl. Design bzw. Implementierung der Architektur für Datenspeicher und Data Protection. Archivierung inaktiver Daten zur langfristigen Aufbewahrung. Konformität mit Gesetzen und Bestimmungen. Systemoptimierung zur Kostenminimierung (Cloud vs. On-Premises). Jederzeitiger, speicherortunabhängiger und mobiler Zugriff auf alle Informationen. Metadaten als Grundlage moderner Informationsverwaltung.
Wo bestehen in der Schweiz die grössten Marktchancen?
Insbesondere im Information-Governance- und Compliance-Umfeld. Dort gibt es neben Prozessen noch jede Menge Papier. Zudem spielen Datenschutz sowie Zugriffsrechte eine wichtige Rolle. Durch die Covid-19-Pandemie verschieben sich jedoch die Prioritäten nachhaltig. Prozesse und Papier bleiben wichtig, aber die Bedeutung, Informationen immer und überall zu nutzen, wächst. Zudem muss sichergestellt werden, dass der Zugriff geschützt und über Authentifizierung erfolgt. Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt in der Nutzerfreundlichkeit. Es ist für Unternehmen deutlich effektiver, Informationen über bereits vertraute Lösungen wie etwa Microsoft 365, Teams oder Salesforce zu nutzen (kein Trainingsaufwand) und auf Informationsmanagementsysteme mit einem offenen Ansatz zu setzen.
Wie muss ein Reseller oder Integrator aufgestellt sein, um möglichst erfolgreich zu sein?
Landesweite Aktivitäten mit Standorten in den wirtschaftlichen Ballungszentren (Zürich, Genf). Fokussierung auf bestimmte Branchen (Professional Services, Construction, Legal usw.), und das möglichst auch regional. Vertrieb anderer Softwarelösungen (Microsoft 365, ERP-Systeme wie SAP, Sage, Abacus, CRM-Lösungen wie Salesforce, Dynamics oder branchenspezifische Lösungen), auch Erfahrungen (und Kunden) im MFP-Umfeld können hilfreich sein.
Welche technologischen Trends prägen das Geschäft mit Datenmanagement zurzeit?
Cloud-Datenmanagement vs. On-Premises (Kostenentwicklung und Hostingmöglichkeiten in der Schweiz). Cloud-Lösungen sind nicht mehr zu stoppen und müssen in die Informationsstrategie integriert werden.
Backup & Recovery unter Berücksichtigung der wachsenden Datenmengen, bzw. Disaster Recovery Zusammenführung geschäftskritischer Anwendungen (ECM, Office 365, ERP, CRM) Datensilos müssen aufgelöst werden, hier spielt das Thema Migration eine Rolle. Lösungen die eine optionale Datenmigration ermöglichen bieten deutliche Vorteile (technisch, wirtschaftlich, nutzerbezogen)
Metadaten als Quasi-Standard und Künstliche Intelligenz sind bereits Grundvoraussetzung für ein zukunftsorientiertes Datenmanagement.
Welche Rolle spielt Datenschutz beim Datenmanagement?
Ein kritischer Faktor! GDPR/ DSGVO-Konformität, Zugriff auf Daten, individuelle Zugriffsrechte und Datensicherheit sind hier hervorzuheben.
Die Antworten der anderen Teilnehmer des Podiums:
Otto Dueck, Dell Technologies: "Marktchancen sind so individuell wie die Daten selbst."
Marc Ender, Netapp: "Die hybride Multi-Cloud ist ein ganz grosses Thema bei Schweizer Unternehmen."
Martin Fink, TIM Storage Solutions: "Die Marktchance sind durchwegs über alle Branchen hinweg sehr gross."
Urs Kälin, Simplyfile: "Die Frage nach dem Datenschutz kommt jedoch oft erst zuletzt"
Harald Lutz, Faigle: "Datenmanagement muss einen Nutzen bringen und darf nicht zum Selbstzweck verkommen."
Sascha Oehl, Veritas: "Ein kluges Datenmanagement unterstützt den Datenschutz."
Johannes Wackerbarth, Graphax: "Unternehmen sollten genau überlegen, welche Daten wo abgelegt werden."