Die Schweiz schneidet gut ab

Deutlich mehr Cyberattacken auf Unternehmen seit Pandemie-Beginn

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von Colin Wallace und ml

Seit Beginn der Pandemie ist das Risiko für Unternehmen, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, weltweit um 24 Prozent gestiegen. Für Privatanwender sei das Risiko sogar doppelt so gross geworden. Trotzdem steht die Schweiz im weltweiten Vergleich gut da.

(Source: yuoak / iStock.com)
(Source: yuoak / iStock.com)

Die Gefahr, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, hat für Unternehmen und Privatandwender seit Beginn der Corona-Pandemie signifikant zugenommen. Das ist die Kernaussage von Avasts diesjährigem "Global PC Risk Report".

Die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen im Jahr 2021 mit Malware konfrontiert werden, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent - von 11,25 auf 13,9 Prozent. Gemäss dem Report ist die Pandemie und die Zunahme von Arbeitnehmenden im Home-Office für den Anstieg mitverantwortlich. Nicht jeder Betrieb habe sichere Business-VPNs und Fernzugriffslösungen implementiert. "Das haben sich Cyberkriminelle zunutze gemacht. Wir haben einen verstärkten Missbrauch des Remote-Desktop-Protokolls beobachtet und insbesondere eine Zunahme von Ransomware-Angriffen festgestellt", lässt sich Michael Salat, Director of Threat Intelligence bei Avast in einer Pressemitteilung zitieren.

Die weltweite Bedrohungslage für Unternehmen. (Source: zVg)

Für Endverbraucher sei das Risiko, auf Malware zu stossen, mit 29,39 Prozent sogar doppelt so gross. Dies entspreche einer Steigerung von rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark betroffen seien konfliktreiche Regionen wie der Nahe Osten, Asien, Afrika und Osteuropa.

Die Schweiz auf dem Podest

Im weltweiten Vergleich schneidet die Schweiz in puncto Sicherheit gemäss Report gut ab. Das Risiko, hierzulande Opfer einer Cyberattacke zu werden, sei sowohl für Endverbraucher als auch für Unternehmen kleiner als im weltweiten Durchschnitt. Die Schweiz schafft es gleich mehrmals in die Top Ten. Heimanwender in der Schweiz hätten mit 22,7 Prozent weltweit das kleinste Risiko, auf Malware zu stossen. Die Wahrscheinlichkeit einer Cyberattacke auf Unternehmen liege in der Schweiz bei 10,32 Prozent, was der Schweiz den sechsten Rang einbringt.

Die Bedrohungslage für Heimanwender in der Schweiz. Nicht alle Kantone sind erfasst. (Source: Avast)

Auf kantonaler Ebene schneidet der Kanton Freiburg am schlechtesten ab: Das Risiko für Cyberattacken liege für Heimanwender bei 29,25 Prozent. Am sichersten sei es im Kanton Luzern mit 20,75 Prozent. Hier die genauen Angaben:

  • Aargau: 22,55 Prozent

  • Basel-Stadt: 27,42 Prozent

  • Bern: 24,98 Prozent

  • Freiburg: 29,25 Prozent

  • Genf: 25,27 Prozent

  • Luzern: 20,75 Prozent

  • Neuenburg: 26,16 Prozent

  • St. Gallen: 21,10 Prozent

  • Solothurn: 22,92 Prozent

  • Tessin: 23,09 Prozent

  • Waadt: 25,42 Prozent

  • Wallis: 24,50 Prozent

  • Zurich: 26,78 Prozent

Für den jährlichen Report untersuchte Avast PC-Bedrohungen, die das Unternehmen im März und April 2021 sowie im gleichen Zeitraum 2020 blockiert hat. Die Wahrscheinlichkeit errechnet Avast, indem sie die Anzahl der Computer, auf denen Schutztechnologie von Avast mindestens eine Bedrohung stoppte, durch die Gesamtzahl der geschützten Computer teilt. Interessierte können den vollständigen Report hier herunterladen.

Übrigens: Laut dem alljährlichen "Cyberthreats Report" von Acronis sind 80 Prozent der Unternehmen Opfer einer Cyberattacke geworden, die auf eine Schwachstelle bei einem Drittanbieter zurückzuführen ist.

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