Video-Doku: "Auf der Suche nach dem ersten Computervirus"
F-Secure hat die beiden Urheber des ersten Computervirus "Brain" in Pakistan besucht. Ein Kamerateam war mit dabei.
1986 wurde der erste Computervirus "Brain" entdeckt, der gezielt für PCs geschrieben wurde. Interessant dabei: Im Programmcode waren die detaillierten Kontaktdaten der Entwickler enthalten.
Der Virus habe die IT-Welt nachhaltig verändert und gelte als die Geburtsstunde der Anti-Viren-Forschung, so F-Secure. Chief Research Officer Mikko Hyppönen nahm Brains 25. Geburtstag zum Anlass, um im Februar ins pakistanische Lahore zu reisen und dort die Urheber des Virus zu besuchen. Enstanden ist die Dokumentation "Brain - Searching for the first PC Virus".
Die beiden Brüder Amjad Farooq Alvi und Basit Farooq Alvi sind heute nicht mehr im Virengeschäft tätig. Sie besitzen gemäss Hyppönen den Internet-Serviceprovider Brain Telecommunication.
Brain nicht als schädlicher Virus konzipiert
Ein Kamerateam begleitete Hyppönen während der Reise und produzierte das laut eigenen Angaben bisher einzige Videointerview, in dem die beiden Brüder Stellung beziehen.
Die Brüder betonen, dass "Brain" nicht als schädlicher Virus konzipiert war. Ihr Ziel sei es lediglich gewesen, die Multitasking-Fähigkeit der DOS-basierten Betriebssysteme zu testen. Sie wollten herausfinden, ob diese im Vergleich zu Unix-Systemen mehr oder weniger Sicherheitslücken aufwiesen. Deswegen hätten die Brüder auch ihre Telefonnummern und Adressedaten im Programmcode eingebaut.
Innerhalb kürzester Zeit bekam die Brüder Anrufe aus aller Welt, nachdem der Virus sich damals weltweit über Floppy-Disks verbreitet hatte. Hyppönen sagt dazu: "Es war unglaublich. Kurz nachdem ich in Pakistan gelandet war, ging ich an der Adresse vorbei, die im Viruscode angegeben war, klopfte dort an die Tür und plötzlich standen die beiden Brüder vor mir, die das Virus vor 25 Jahren programmiert hatten. 1986 war die Welt eben noch ganz anders: Amjad und Basit hatten damals nicht das Ziel, mit dem weltweit ersten Virus grossen Schaden anzurichten. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Reportage ein sehr wichtiges Kapitel Computergeschichte dokumentiert haben."
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