Google-Entwickler kritisiert Google+

Google überrascht die Analysten

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Webgigant Google hat seinen Umsatz um ein Drittel gesteigert und erfreut sich an regem Zulauf für seine Plattform Google+.

Google hat im dritten Quartal dieses Jahres seinen Umsatz um 33 Prozent auf 9,72 Milliarden US-Dollar gesteigert, wie das Unternehmen gestern mitgeteilt hat. Der Gewinn stieg um rund ein Viertel auf 2,73 Millarden Dollar nach Steuern. "Wir hatten ein grossartiges Quartal", freute sich CEO Larry Page.

Davon schienen auch die Börsianer überzeugt zu sein. Googles Aktie legte im nachbörslichen Handel um sechs Prozent auf 594,01 Dollar zu, wie Reuters berichtet. "Eine robuste Nachfrage aus den Schwellenländern Asiens und ein starkes Geschäft mit Werbebannern und Anzeigen für mobile Geräte beflügelten das Quartalsergebnis", kommentierte Analyst Ben Schachter von Macquarie Research die aktuellen Google-Zahlen gegenüber dem Nachrichtenportal.

Weniger Vielfalt, mehr Rendite

Künftig will der Webkonzern die Vielfalt seiner Lösungen weiter stutzen um in Geschäftsfelder mit der Aussicht auf eine bessere Rendite zu investieren. Google habe in den vergangenen Monaten bereits 20 verschiedene Angebote vom Markt genommen. "Wir müssen harte Entscheidungen treffen, worauf wir uns konzentrieren wollen. Aber wenn wir das nicht tun, dann enden wir mit Dingen, die nicht den Erfolg haben, den wir brauchen", wird Page zitiert.

Auch mit dem Erfolg von Google+, das seit kurzem für jeden zugänglich ist zeigte sich Mitgründer Page zufrieden: "Wir haben mit Goolge+ gerade die 40 Millionen-User-Marke übertroffen. Die Leute kommen in Schwärmen zu uns, die Zuwachsraten sind unglaublich, dabei haben wir gerade erst angefangen." Zum Vergleich: Facebook benötigte gemäss über drei Jahre um die 50-Millionen-User-Grenze zu erreichen, wie Golem.de berichtet.

Google+ eine Studie in kurzfristigem Denken

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zu Googles Konkurrenzprodukt zu Facebook und Twitter. "Wir haben bei Google+ vollständig versagt", soll etwa der Google-Entwickler Steve Yegge in einem internen Schreiben geäussert haben. Dieses kursiert derzeit auf verschiedenen Google+-Seiten wie Golem.de schreibt. Yegge sieht es als Fehler, dass die Google-Palattform keine API, also keine Programmierschnittstelle für Anwendungen besitze. Seiner Analyse nach hätten weder die Gründer Sergey Brin und Larry Page, noch Aufsichtsratschef Eric Schmidt das richtige Verständnis für Online-Plattformen.

"Wir haben es alle nicht kapiert", gibt Yegge zu. So glaubten die meisten Entwickler-Teams, sie würden einfach ein Produkt entwickeln. Weshalb die Plattform Google+ ein armseliges Hinterhertraben sei. Der Entwickler reduziert Google+ auf eine Studie in kurzfristigem Denken. Hingegen sei Facebook deshalb so erfolgreich, weil das Unternehmen eine Plattform für Partnerprodukte geschaffen habe, bei der andere Anbieter neue Produkte bereitstellen würden. Das honorierten die User. Denn bei einem breiten Angebot wie etwa Spielen wie Farmville, finde sich für jeden User etwas.

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