Blick auf zwei Quartale

3D-Drucker bei Konsumenten beliebter als bei Unternehmen

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Das Geschäft mit 3D-Druckern nimmt immer mehr an Fahrt auf. Allerdings längst nicht auf der ganzen Linie. Vor allem Unternehmen zieren sich bei der Adoption der Technologie.

Im dritten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der ausgelieferten 3D-Drucker weltweit auf rund 330'000 Stück gestiegen, schätzen die Analysten von Canalys. Das entspräche einem Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsätze am Markt sollen sogar um 9 Prozent zugelegt haben.

Regional erlebte die Region Americas das grösste Wachstum. Hier legten die Umsätze im Jahresvergleich um 16 Prozent zu. Die Region machte 44 Prozent des globalen Marktes aus. Der EMEA-Region verhalf ein gestiegenes Interesse an der Technologie in Märkten wie Deutschland und Grossbritannien zu einem Umsatzplus von 8 Prozent.

Über 70 Prozent der ausgelieferten Geräte unter 10'000 Dollar

Gemäss Canalys trieb vor allem das Consumer-Segment die Umsätze nach oben. Die Zahl der ausgelieferten Consumer-Drucker kletterte im dritten Quartal weltweit um 16 Prozent. Ein Grund dafür sehen die Analysten in den fallenden Preisen. Etwa 73 Prozent der im dritten Quartal ausgelieferten Drucker lagen unter 10'000 US-Dollar pro Stück.

Canalys rechnet damit, dass der Markt während der Feriensaison weiter anziehen wird. Das sei einerseits mit der saisonal bedingten Shoppinglaune zu erklären und anderseits mit Entwicklungen im Markt selbst. "In den letzten Monaten haben Amazon und Ebay Marktplätze für die Individualisierung und den Druck einzelner Consumer-Produkte lanciert", sagt, Rachel Lashford, Canalys Vice President Analysis.

Über all dem schwebe zudem HPs Ankündigung in den Markt einsteigen zu wollen. Das habe einen regelrechten Begeisterungsturm in der Branche ausgelöst, sagt Research Analyst Joe Kempton. Allerdings wird HP nicht vor 2016 mit Produkten auf den Markt kommen. Das gäbe der Konkurrenz wiederum Zeit zu reagieren.

Unternehmen befürchten hohe Kosten 

Während das Geschäft mit 3D-Druckern für Konsumenten also boomt, tut sich die Technologie im Unternehmensumfeld noch ein wenig schwer. Das Marktforschungsinstitut Gartner hat im zweiten Quartal dieses Jahres 330 Mitarbeiter von Unternehmen befragt, die 3D-Drucker einsetzen oder planen dies zu tun.

Dabei zeigte sich, dass obwohl die Technologie in etlichen Unternehmen bereits zum Einsatz kommt, viele Firmen in erster Linie Bedenken wegen der Kosten der 3D-Drucker haben. Gerade mal 37 Prozent der Befragten gaben an, überhaupt einen 3D-Drucker in ihrem Unternehmen zu haben. 18 Prozent besitzen zehn oder mehr Drucker. Im Schnitt seien so etwa 5,4 Drucker pro Unternehmen im Einsatz.

Hersteller und Handel müssen auf Unternehmen zugehen

Laut Garnter seien es aber gerade die Kosten, beziehungsweise deren Einsparung, die den 3D-Druck für Unternehmen attraktiv machen würden. 3D-Drucker könnten die Kosten für fertige Produkte um mehr als 4 Prozent senken, schätzen die Analysten.

Für die Marktforscher ist da eindeutig noch Luft nach oben. Händler und Hersteller müssten jedoch an ihren Verkaufs- und Marketingwerkzeugen arbeiten. Sie müssten Unternehmen aufzeigen können, welche Vorteile die Technologie bietet und wie sie sich so von ihrer Konkurrenz absetzen können.

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