Neues EMEA-Partnerprogramm

Acer will das Unternehmsgeschäft erobern

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Acer hegt grosse Hoffnungen: Nachdem der Hersteller im Consumer-Geschäft in der EMEA-Region nach eigenen Angaben zur Nummer eins aufgestiegen ist, will er nun im Business-Geschäft nachlegen. Dafür wurde das Synergy-Partnerprogramm für die EMEA-Region adaptiert, das Acer am Dienstag gleichzeitig mit neuen Produkten in Amsterdam vorgestellt hat.

Im Consumer-Business ist Acer fest verankert. Mehr als 16'000 Shops in der EMEA-Region führen nach eigener Aussage Acer-Geräte, was der grössten Channel-Präsenz aller PC-Hersteller in der Region entspreche. Jetzt drängt Acer auf stärkeres Wachstum im Business-Geschäft. Acer peilt SOHOs, KMUs und Grossunternehmen wie auch öffentliche Verwaltungen und den Bildungssektor an. Um die neue Strategie bekannt zu machen, hat Acer nach Amsterdam geladen.

Der Schritt scheint logisch. Laut Walter Deppeler, Senior Corporate Vice President Commercial Business Operations bei Acer, findet zurzeit die grösste Transition im PC-Geschäft seit 1994 statt, etwa durch Tablets und Smartphones. Schlagwörter seien Consumerization, Bring your own Device und Cloud Computing im Unternehmensgeschäft. Deppeler sagt, Unternehmenskunden würden sichere und hochleistungsfähige Geräte wollen, die aber auch den Lifestyle-Gedanken ansprechen würden.

Neuer "Kapitän" Olsen

Deppeler gibt sich trotz Widrigkeiten optimistisch. "Es gibt Herausforderungen, aber wir glauben an das Wachstum", sagte er und begründete seine Zuversicht mit neuen Geräten, die vorgestellt wurden. Bei Acers Geräten stiegen die durchschnittlichen Verkaufspreise, statt wie im Markt üblich zu sinken, erwähnte Deppeler stolz, was für Verwunderung unter den Journalisten sorgte.

Auch Jakob Olsen gab sich zuversichtlich. Der Vice President Commercial Division EMEA bei Acer erwartet wie sein Kollege Deppeler Wachstum. Olsen ist zwar erst seit einem knappen Jahr bei Acer, aber bereits seit 15 Jahren in der Branche. So zog der Däne mehrmals Vergleiche mit den Wettbewerbern und sieht Acer im Vorteil, etwa durch sein zentralisiertes Service-System, wodurch Reparaturen in wenigen Tagen möglich seien.

Punkte statt Strafe

Olsen stellte zudem das neue EMEA-Synergy-Channelprogramm mit der Aufteilung in Silber-, Gold- sowie Platinpartner und komplett indirektem Verkauf vor. "Wenn du dem Channel helfen willst, musst du zu 100 Prozent indirekt vertreiben. Das tun wir und das wird geschätzt", sagte er. Und fügte an: "Die Art, wie Unternehmen ihre IT kaufen und nutzen, verändert sich rasant. Deshalb müssen wir eng mit dem Channel zusammenarbeiten, um die Produkte anbieten zu können, die der Kunde wirklich will." Dennoch wird mit dem Education-Bereich auch direkte Geschäfte von Acer geben.

Acers Channelprogramm sieht vor, dass Fachhändler mit jedem Verkauf Punkte sammeln. Eine Art positiver Anreiz. "Wir wollen unsere Partner belohnen, statt sie zu bestrafen", erklärte Olsen. Neu sei auch ein Demoprogramm, in dessen Rahmen neue Produkte getestet werden könnten und ein Marketingprogramm für Werbung. Olsen kündigte zudem Garantieerweiterungen an, die dem Handel zusätzliche Umsätze bescheren sollen. Für Aufsehen sorgte die Ankündigung, bestimmte Notebooks im Garantiefall nicht nur reparieren, sondern auch die Hälfte des Preises zurückzahlen zu wollen.

Acer-Partner finden alle benötigten Informationen, etwa Trainingsmöglichkeiten, Zertifikate und weiteres über das neue Partnerprogramm im Synergy-Portal.

Flaggschiffe P645 und X313

Neben strategischen Veränderungen zeigte Olsen eine Palette neuer Geräte. Von neuen leistungsstarken Veriton-Desktop-Computern über Veriton-Workstations und Travelmate-Notebooks bis hin zu neuen Kurzdistanzprojektoren dürfen KMUs und grosse Unternehmen einiges von Acer erwarten.

Ins Auge fiel etwa das bereits erhältliche Touch-Ultrabook X313. Das Convertible erlaubt einen einfachen Wechsel zwischen Touch- und Type-Bedienung. Auch das P645 gefiel beim Antesten mit einer starken Rechenleistung und griffiger Tastatur, trotz flachem Carbon-Chassis.

Ob die Strategie und die Geräte ausreichen werden, das Unternehmensgeschäft zu erobern, ist fraglich. Journalisten aus aller Welt erwarteten im Gespräch in kleiner Runde grosse Investitionen von Acer, damit das Vorhaben gelingen könne. Olsen kündigte jedenfalls eine neue Marketingkampagne mit dem Slogan "a bit" an, die bald in mehreren Ländern starten und die Vorteile von Acer aufzeigen soll.

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