Starker Franken, schwacher Euro

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von Marc Landis
Marc Landis, Chefredaktor IT-Markt
Marc Landis, Chefredaktor IT-Markt

Die Schweiz steht im Vergleich zum Ausland eigentlich nicht schlecht da. Der Schweizer Bundeshaushalt macht Milliardengewinne, während in der Europäischen Union die PIIGS*-Staaten unter der Schuldenlast zusammenzubrechen drohen. Nun ist auch Belgien in den Klub der unsicheren Schuldner mit «Ausblick: negativ» aufgenommen worden. Die Rating agentur Fitch veröffentlichte eben eine entsprechende Beurteilung.

Das alles hilft der europäischen Gemeinschaftswährung wenig. Der Euro ist schwächer denn je, und der Franken wird härter und härter. Die Zürcher Kantonalbank rechnet mit einem Rückgang des Eurokurses auf 1.2260 Franken. Anfang April war der Euro noch 1.3225 Franken wert. Auch beunruhigt zeigte sich Thomas Jordan, der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank im Schweizer Fernsehen. Man sei über die Entwicklung des Wechselkurses «sehr besorgt». Die Euro-Schwäche bringt die Schweizer Wirtschaft in Gefahr.

Vor allem der Export leidet unter dem starken Franken. Die Situation veranlasst exportierende Unternehmen, neue Lohnmodelle auszuprobieren, wie etwa der Verpackungshersteller Mopac. Das Unternehmen aus dem Emmental soll laut einem Bericht von «10vor10» die Löhne der Mitarbeiter pauschal gekürzt haben und will diese an die Entwicklung des Euro-Wechselkurses binden. So wälzt Mopac das unternehmerische Risiko, zu dem durchaus auch Wechselkursschwankungen gehören, kurzerhand auf die Mitarbeiterschaft ab.

Was das Ganze mit dem Schweizer IT-Markt zu tun hat? In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten müssen Unternehmen mehr in ihre IT investieren und ihre Prozesse im Griff haben. Spardruck und die Konzentration der Firmen auf ihr Kerngeschäft helfen der IT-Branche, mehr zu verdienen, z. B. mit IT-Outsourcing, mit der Implementierung von Cloud-Diensten oder mit dem Betreiben von «Alles-as&Service»-Angeboten. Mit Know-how und Kompetenz in diesen Bereichen ausgestattet, können Systeminte gratoren profitieren. Neben dem technischen Wissen verlangen «outsourcingwillige » Unternehmen aber auch immer öfter von ihren IT-Partnern, dass diese etwas von den firmeninternen Prozessen verstehen.

Wie steht es eigentlich um Ihre Kenntnisse in Prozessmanagement? Ich wünsche Ihnen gute Geschäfte!

*Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien

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