TV-Markt – ein Markt für IT-Händler
So wie aus dem simplen Handy das Smartphone wurde, wird aus dem Fernseher das Smart-TV. Diese Entwicklung spielt IT-Fachhändlern geradezu in die Hände. Mit ihrem Fachwissen können sie künftig neue Kundenkreise erschliessen.

Getrieben durch die Digitalisierung verweben sich die IT und die Unterhaltungselektronik immer weiter. Bis sie vollkommen verschmolzen sind, wird es noch ein paar Jahre dauern. Doch die Anbieter von TV-Geräten zeigten an der diesjährigen IFA, wohin die Reise geht: Weg von der angestaubten Flimmerkiste, hin zur verheissungsvollen neuen Welt der Bits und Bytes. "In der Unterhaltungselektronik findet eine Zeitenwende statt", ist Ralph Haupter vom deutschen Branchenverband Bitkom überzeugt.
Connected TVs drängen in den Markt
Doch während die aktuellen Geräte schon über USB oder SD-Karten-Slots verfügen, kommt der nächste "Megatrend", wie ihn der Bitkom nennt, erst ins Rollen: die Connectivity, also die Vernetzung von Geräten, die bisher isoliert genutzt wurden. Die Connected-TVs drängen seit rund drei Jahren auf den Markt.
Heute kommuniziert eines von drei verkauften TV-Geräten mit dem World Wide Web. Der Bitkom erwartet für dieses Jahr, dass der Umsatz mit diesen Fernsehern um ein Viertel auf 3 Milliarden Euro und ihr Absatz um knapp zwei Drittel steigen wird. Das wären 3,5 Millionen TV-Geräte in Deutschland. Hingegen würden nur noch 2,7 Millionen Euro mit Fernsehern ohne Internetanschluss umgesetzt. Für seine Prognose stützt sich das Bitkom auf Daten vom European Information Technology Observatory (EITO). Für das EITO tragen Analysten von drei grossen Marktforschungsinstituten ihre Daten zusammen: IDC, IDATE und GfK.
Internetanschluss ist kaufentscheidend
Für die Schweiz prognostiziert die GfK hingegen einen stagnierenden TV-Markt. Dieses Jahr werden mit 910 000 Geräten etwa gleich viele Fernseher verkauft als letztes Jahr. Es ist davon auszugehen, dass auch hierzulande rund ein Drittel aller TV-Geräte Connected-TVs sind. Eher mehr, da die Schweizer Konsumenten, dank höherer Einkommen, meist auch höherwertigere Geräte kaufen.
Interessant für Händler ist, dass gemäss einer Umfrage kurz vor der IFA jede zweite Person einen Internetanschluss als kaufentscheidend empfindet. Zu einem vergleichbaren Schluss kommt auch das Unternehmen Ericsson. Nach Daten des Ericsson Consumerlab von Anfang September schauten immer noch über 80 Prozent der Befragten mehr als einmal pro Woche herkömmlich empfangenes Fernsehen. Aber bereits 44 Prozent gaben an, genauso häufig On-Demand-Inhalte zu sehen.
Zuschauer wollen TV-Sendungen und On-Demand-Angebote
Diesen Trend bestätigt auch Anders Erlandsson, Senior Advisor bei den Ericsson Consumerlabs: "Die Zuschauer wollen heute beides, TV-Sendungen und On-Demand-Angebote. Wir sehen Fernsehen heute einfach auf mehrere verschiedene Arten als wir das früher gemacht haben." So wird neben dem Fernsehen auch über das Gesehene per Web kommuniziert. Zum Beispiel wird getwittert oder auf Facebook und in Chatrooms diskutiert. "Das ist besonders dann der Fall, wenn Realityshows oder Sportsendungen gesehen werden", fügt Erlandsson an. "Zuschauer finden eine nervige Realityshow lustiger, wenn sie in sozialen Medien Kommentare zu schrecklichen Sängern oder hässlicher Kleidung posten können."
Diesem Trend folgend, finden Apps zunehmend ihren Weg zum Fernseher. Gerätehersteller wie Philips haben die Qualität ihrer Angebote verbessert, so dass sie vom Kunden mehr als interessante Zusatzfunktionen, denn als Spielerei wahrgenommen werden. Dadurch entstehen Plattformen wie etwa Smart Hub von Samsung. Diese bringen die IT vom Smartphone auf das TV-Gerät. Wie das geht, hat jüngst die NZZ gezeigt. Über ein eigens für Smart Hub geschriebenes App können Nutzer News und Hintergründe vom Sofa aus konsumieren.
Verbraucher achten zuerst auf Qualität
Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis weitere Schweizer Medien folgen und aus dem Fernseher der "Smartseher" wird. Genauso wie aus dem Telefon das Smartphone wurde. Die TV-Konsumenten werden künftig also noch mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen – gemäss Daten des Bundesamts für Statistik schauten im Jahr 2008 Deutschschweizer zwischen 15 und 29 Jahren durchschnittlich 94 Minuten Fernsehen am Tag.
Verbraucher achten beim Fernsehkauf immer noch zuerst auf die gute Qualität ihres Geräts. Darum hat IT-Markt für die aktuelle Marktübersicht Geräte im gehobenen Segment zusammengetragen, die neben neuester 3-D-Technik eine Vielfalt an Konnektivität bieten und Kunden ansprechen, die bereit sind, dafür im Fachhandel gutes Geld auszugeben.

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