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Microsoft zufrieden mit Schweizer Start von Windows 10

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In einem Jahr hat Microsoft mehr als 350 Millionen Nutzer für Windows 10 gewonnen. Das OS sei auch in der Schweiz gut angekommen. Von seinem grossen Ziel ist Microsoft aber noch ein Stück entfernt.

Windows 10 Startmenü (Quelle: Microsoft)
Windows 10 Startmenü (Quelle: Microsoft)

Vor einem Jahr hat Microsoft Windows 10 für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ende Juli endete das einjährige kostenlose Upgrade-Programm. Laut Angaben von Microsoft laufen aktuell 350 Millionen Geräte mit dem neuen OS. Dies ist das schnellste Wachstum in der Geschichte von Microsoft, wie Mediensprecherin Monika Staubli auf Anfrage mitteilt.

Windows 10 Nummer 2 weltweit

Auf dem Portal Statcounter lässt sich die Entwicklung der letzten Monate nachvollziehen. Seit Anfang des Jahres zeigt die Verbreitung von Windows 10 ein konstantes Wachstum. Ein starker Anstieg durch das Ende des kostenlosen Upgrades blieb im Juli aber aus. Microsoft wollte sich nicht dazu äussern, wie hoch der Anteil von Windows 10 im Vergleich zu den anderen Betriebssystemen ist. Auch zu den Schweizer Zahlen gibt's keine offiziellen Angaben.

Laut Statcounter liegt Windows 10 weltweit auf Platz zwei, mit einem Anteil von rund 20 Prozent. Windows 7 hat im Vergleich noch fast doppelt so viele Nutzer. In der Schweiz sieht es etwas anders aus. Auch hierzulande zeigt sich bei Statcounter ein klarer Aufwärtstrend bei der Windows-10-Nutzung. Mit einem Anteil von rund 22 Prozent liegt Windows 10 leicht vor OS X. Windows 7 hat einen Anteil von knapp 30 Prozent.

Laut Staubli ist Microsoft auf einem guten Weg, sein Ziel von einer Milliarde Geräten mit Windows 10 zu erreichen. Ende April 2015 hatte Microsoft dieses Ziel ihm Rahmen einer Entwicklerkonferenz bekannt gegeben. Der angepeilte Zeitrahmen war zwei bis drei Jahre. Noch hat das Unternehmen aber gerade ein Drittel des Ziels erreicht und das kostenlose Einführungsangebot gibt es nicht mehr. Vor allem die schlechten Verkaufszahlen von Windows Phones verhagelten die Bilanz. Laut Gartner und IDC kommen diese nicht einmal mehr auf 1 Prozent Marktanteil. Die könnte daher eine "kleine Verzögerung geben", sagte Staubli, am Ziel halte das Unternehmen aber fest.

Windows als Service weiterentwickeln

Aktuell rollt Windows das erste grosse Update für Windows 10 aus. Dieses trägt den Namen "Redstone 1" oder auch "Anniversary Update". Es bringt Neuerungen wie etwa neue Sicherheitsfunktionen, erweiterte Suchfeatures oder Authentifizierungsmöglichkeiten über Hello mit. Auch der Sprachassistent Cortana wurde noch tiefer integriert.

Im kommenden Jahr soll es zwei weitere grosse Updates geben, schreibt das Portal Windowscentral unter Berufung auf Insiderquellen. Das erste Update sei für den Sommer und das andere vier bis sechs Monate später geplant.

Generell soll Windows 10 als kontinuierlicher Service weiterentwickelt werden, betonte Staubli. Hierbei sei das das Feedback der über 7 Millionen Windows-Insider besonders wichtig. "Durch die Lieferung von Windows 10 als Service haben wir gelernt, wie wichtig es ist, die Konsumenten und Kunden zuzuhören, lernen und ihre Inputs zu reagieren", ist für Staubli eine zentrale Erkenntnis aus dem zurückliegenden Jahr.

Nur wenige Reklamationen bisher

In Foren und zahlreichen Medienbeiträgen beschwerten sich Nutzer über die doch sehr penetrante Upgrade-Werbung von Microsoft für Windows 10. Die Pop-up-Fenster wurden als lästig empfunden. Laut Staubli hat es in der Schweiz "nicht übermässig viele Reklamationen" im Bezug auf das Upgrade-Programm gegeben. Sie ging sogar so weit zu sagen, dass "es bisher noch bei keinem anderen Windows eine solch hohe Kundenzufriedenheit gegeben hat".

Auch bei den Geschäftskunden in der Schweiz sieht Staubli einen Trend hin zu Windows 10. Weltweit würden 96 Prozent der Enterprise Kunden das neue OS zumindest schon in einem breiten Umfang testen. In der Schweiz nannte sie Coop als ein prominentes Beispiel.

Es gebe aber auch Hemmnisse in der Schweiz. Durch die Frankenstärke würden Unternehmen Investitionen eher verschieben und auf die Optimierung bestehender Systeme setzen. Vor allem mit der Betonung auf neue Sicherheitsfeatures wie etwas "Advanced Threat Protection", will Microsoft den Schweizer Geschäftskunden den Umstieg schmackhaft machen, sagte Staubli.

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