Update: Panasonic scheitert mit dem Verkauf seines Projektorgeschäfts
Der Deal ist geplatzt: Finanzinvestor Orix steigt doch nicht in das Projektorgeschäft von Panasonic ein. Die Verhandlungen scheiterten unter anderem an unterschiedlichen Wachstumserwartungen.

Update vom 10.07.2025: Die Panasonic-Holding will das Geschäft mit hochpreisigen Projektoren bereits seit über einem Jahr abstossen - doch aus dem geplanten Deal mit der japanischen Finanzdienstleistungsgruppe Orix wird wohl nichts. Die Verhandlungen sind gescheitert, weil sich beide Seiten nicht über die Bedingungen einigen konnten, wie das Tokioter Nachrichtenmagazin "Nikkei Asia" berichtet.
Demnach hatte Panasonic ursprünglich mit einem Verkaufspreis von 118,5 Milliarden Yen gerechnet, was umgerechnet rund 643 Millionen Franken ergäbe. Im April hatte die Konzerntochter Panasonic Connect das Projektorgeschäft in ein neues Unternehmen namens Panasonic Projector & Display ausgegliedert. Orix sollte einen 80-Prozent-Anteil am neuen Unternehmen übernehmen.
Die Gespräche scheiterten unter anderem an unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Wachstumsaussichten des neuen Unternehmens. Panasonic dürfte das Geschäft nun bis auf Weiteres unter dem eigenen Dach weiterführen.
Im Geschäftsjahr 2024 setzte Panasonic im Geschäft mit High-End-Projektoren rund 60 Milliarden Yen um, was etwa 326,4 Millionen Franken entspricht. 80 Prozent dieses Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen ausserhalb Japans.
Originalmeldung vom 29.05.2024:
Panasonic will High-End-Projektorengeschäft verkaufen
Panasonic Connect, eine Tochtergesellschaft von Panasonic Holdings, plant offenbar den Ausstieg aus dem Geschäft mit hochpreisigen Projektoren, um die Ressourcen auf digitale Lieferkettensysteme zu konzentrieren. Wie "Nikkei" (Paywall) schreibt, soll der Verkauf des Projektorgeschäfts bis Juni abgeschlossen sein und einen geschätzten Erlös von 80 Milliarden Yen (umgerechnet rund 480 Millionen Franken) einbringen.
Der Verkaufserlös soll in die Expansion des Systems-Geschäfts von Panasonic Connect fliessen, wobei der Schwerpunkt auf Blue Yonder liegt, einem US-amerikanischen Entwickler von Software für Supply-Chain-Management, schreibt "Nikkei" weiter. Panasonic Holdings hatte Blue Yonder 2021 für über 7 Milliarden US-Dollar gekauft.
"Nikkei"-Quellen zufolge hat die japanische Finanzdienstleistungsgruppe Orix Interesse als potenzielle Käuferin von Panasonics Projektorgeschäft gezeigt, ebenso wie "mindestens" ein internationaler Investmentfonds. Panasonic Connect ist einer der weltweit grössten Namen im Bereich hochpreisiger Grossveranstaltungsprojektoren und hat diese unter anderem für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio geliefert.
Grösste Devestition seit des Verkaufs von Panasonic Automotive Systems
Panasonic habe die jüngsten Jahresumsätze für das Projektorgeschäft nicht offengelegt, schreibt "Nikkei" weiter, aber das Medien- und Unterhaltungssegment, zu dem auch Projektoren gehören, hätte für das Geschäftsjahr bis Ende März einen Umsatz von 111 Milliarden Yen (umgerechnet rund 670 Millionen Franken) gemeldet. Für Panasonic Holdings wäre der Verkauf des Projektorgeschäfts die grösste Devestition seit der Ankündigung des Verkaufs von Panasonic Automotive Systems an die US-amerikanische Private-Equity-Firma Apollo Global Management 2023.
Panasonic Holdings verfolgt eine dreigleisige Wachstumsstrategie, die sich auf Elektrofahrzeugbatterien, Wärmepumpen und Supply-Chain-Management konzentriert. Das Unternehmen will laut "Nikkei" in den kommenden drei Jahren fast 600 Milliarden Yen (umgerechnet rund 3,6 Milliarden Franken) in das Geschäft mit Elektroautobatterien investieren. Angesichts der Unsicherheiten im Batteriesegment nach dem Einbruch der Absatzzahlen für Elektroautos (auch in der Schweiz, wie Sie hier nachlesen können), könnte das Systems-Geschäft von Panasonic Connect zu einem entscheidenden Faktor für das Wachstum der Unternehmensgewinne werden, prognostiziert "Nikkei".
Übrigens: Panasonic hat kürzlich sein neues TV-Sortiment präsentiert. Lesen Sie hier mehr darüber.

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