Oracle, Silver Lake und MGX erhalten Firmenanteile

Update: Bytedance besiegelt Tiktok-Abspaltung in den USA

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von Seraina Huber und Chiara Binder und rja, dwi

Bytedance stimmt dem Verkauf von Anteilen am US-Geschäft von Tiktok an Investoren zu. Oracle, Silver Lake und MGX übernehmen rund 45 Prozent des neuen Gemeinschaftsunternehmens. Der Abschluss der Vereinbarung ist für den 22. Januar 2026 geplant.

(Source: Solen Feyissa / unsplash.com)
(Source: Solen Feyissa / unsplash.com)

Update vom 19.12.2025: Bytedance hat der Vereinbarung zur Abspaltung des US-Geschäfts von Tiktok zugestimmt. Dies geht aus einer internen Mitteilung von Tiktok-CEO Shou Zi Chew an seine Mitarbeitenden hervor, wie "Heise" berichtet.

US-Präsident Trump unterzeichnete im September eine Verordnung, um die Abspaltung von Tiktok in ein neu gegründetes Unternehmen rechtskonform zu genehmigen. Hintergrund war laut "Heise" die Sorge, dass Tiktok durch den Zugriff auf Nutzerdaten die nationale Sicherheit gefährden könnte. Die Kontrolle über den Datenschutz, die Algorithmussicherheit, Content-Moderation sowie die Softwaresicherheit soll im Zuge des Deals auf ein neues Gemeinschaftsunternehmen übergehen.

Zu den Investoren der neuen Tiktok-Firma gehören laut Bericht der Softwarekonzern Oracle sowie die Finanzunternehmen Silver Lake aus den USA und MGX aus Abu Dhabi. Die drei sollen gemeinsam 45 Prozent des US-amerikanischen Geschäfts übernehmen, wie "Heise" unter Berufung auf "Axios" schreibt. Die neue Firma werde unter dem Namen "Tiktok USDS Joint Venture LLC" geführt. Bytedance selbst behält gemäss Bericht weiterhin 20 Prozent der Anteile. Gleichzeitig bleibe rund ein Drittel im Besitz der bisherigen Investoren des chinesischen IT-Unternehmens.

Der Abschluss des Deals sei, wie "Heise" weiter schreibt, für den 22. Januar 2026 geplant.

 

Originalmeldung vom 26.09.2025:

Trump bahnt Weg für Tiktok-Abspaltung

Mit einer Verordnung billigt US-Präsident Donald Trump die rechtskonforme Abspaltung von Tiktok in eine US-Firma. Gemäss "SRF" hat Bytedance, der Mutterkonzern von Tiktok, noch keine Genehmigung erteilt. Das Unterschreiben der Verordnung sei daher ein symbolischer Schritt. Wie "Reuters" berichtet, habe Trump eine neue Frist bis am 20. Januar 2026 gesetzt, bevor Tiktok verboten wird, sofern Bytedance Tiktok nicht verkaufe. Laut "SRF" hat Trump diese Frist seit seinem Amtsantritt bereits mehrere Male verlängert. Die Verlängerung begründete er jeweils damit, dass der Verkauf auf gutem Weg sei.

Vizepräsident JD Vance kündigte an, dass das zukünftige abgespaltete Tiktok-Unternehmen mit 14 Milliarden US-Dollar bewertet werde. Schlussendlich würden jedoch die Investoren entscheiden, wie hoch die angemessene Bewertung sei. Nach dem Plan der US-Regierung soll Tiktok in eine neue Firma abgespalten werden. 80 Prozent soll durch amerikanische Investoren finanziert werden, die restlichen 20 Prozent bleiben bei Bytedance, wie "SRF" berichtet. Für das Weisse Haus kämen Investoren wie Oracle, Silver Lake oder auch Rupert Murdoch in Frage.

Wie "Reuters" anmerkt, ist es unklar, wie das Weisse Haus Die Schätzung von 14 Milliarden Dollar errechnete. Bytedance habe laut eigener Angaben aktuell einen Wert von mehr als 330 Milliarden US-Dollar und Tiktok trage nur einen kleinen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Wedbush-Securities-Analyst Dan Ives habe Tiktok im April 2025 auf etwa 30 bis 40 Milliarden Dollar bewertet, aber ohne Algorithmus, schreibt die Nachrichtenagentur weiter.

Die Diskussion über die Abspaltung von Tiktok begann damit, dass die USA befürchtete, China könnte über die Plattform die öffentliche Meinung manipulieren. Gemäss Vance soll durch die Abspaltung auch die Datenprivatsphäre der US-Bürgerinnen und -Bürger sichergestellt bleiben. Laut der US-Regierung soll der abgespaltene Algorithmus künftig von Sicherheitspartnern des US-Unternehmens neu trainiert und überwacht werden, berichtet "Reuters". Die Kontrolle liege beim neuen Joint Venture. Laut "SRF" darf gemäss dem US-Gesetz weder die chinesische Regierung noch Bytedance die Kontrolle über den Algorithmus haben.

Laut dem Bericht liess Trump verlauten, er habe ein gutes Gespräch mit dem Chinesischen Präsidenten Xi Jinping gehabt und Xi habe die Verkaufspläne gebilligt. Die chinesische Botschaft wie auch Tiktok äusserten sich gemäss "Reuters" zunächst nicht zu den Aussagen. Zudem sorgt für Verwirrung, dass die Chinesischen Medien ein anderes Bild der Situation vermittelten. Laut den von "Reuters" zitierten chinesischen Publikationen will Bytedance selbst ein Unternehmen in den USA gründen und dort für E-Commerce, Branding und die Vernetzung mit internationalen Geschäften zuständig sein. Auf Anfragen diesbezüglich nahm das Weisse Haus zunächst keine Stellung.
 

Übrigens eröffnete Tiktok in Zürich unlängst sein erstes Büro in der Schweiz. Mit lokalem Team, prominenten Creators und einem klaren Bekenntnis zum Standort sollen neue Impulse für Marken, Medien und Agenturen gesetzt werden, wie Sie hier lesen können.

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