Mobilepro zeigt allerlei Displays
Mobilepro hat bei sich zu Hause Displays, Laser-Projektoren und Videokameras gezeigt. Der Disti bot den Besuchern Produktinformationen, Vorträge und die Gelegenheit, kritische Fragen zu stellen.
Mobilepro hat an seinem Firmensitz in Glattbrugg zur Hausmesse geladen. Der Distributor präsentierte am 26. und 27. Oktober 2017 seine Produktpalette, darunter Bildschirme und Signage-Lösungen. Heinz Meli, Vertriebsleiter von Mobilepro, freute sich über die rund 200 Besucher: "Viele haben sich offenbar noch spontan entschieden, vorbeizuschauen, denn wir haben mehr Besucher hier, als sich im Voraus angemeldet hatten. Zudem kamen nicht nur Händler, sondern auch einige Kunden selbst vorbei."
LED Displays von Samsung im Riesenformat
Samuel Wiesendanger, Sales Engineer bei Samsung, brachte den Zuhörern die LED-Displays von Samsung näher.
Die Signage-Displays von Samsung befänden sich laut Wiesendanger in Stadien, auf Reklamewänden, in Firmen und erstmals auch in zwei Kinos in Südkorea und Thailand. Signage-Displays könnten nach rund 130 Jahren Projektionskino die Kinobranche revolutionieren, sagte Wiesendanger.
Samsung liefere immer ganze Displays und keine einzelnen Bauteile, erklärte Wiesendanger. Zudem verwende Samsung LEDs mit Lichtdiffusor, das ergäbe besonders schöne Farben. Samsung würde nur LED-Chips höherer Qualitätsstufen mit HDR (High Dynamic Range) verwenden. Denn schlechte Leuchtdioden würden sehr schnell nachlassen und die Lebensdauer von Displays verkürzen. Die LED-Chips würden 25 Prozent des Preises eines Bildschirms ausmachen – laut Wiesendanger sparen viele Konkurrenten hier. Samsung nicht – ein Pluspunkt für den Elektronikriesen mit ansonsten kohlenschwarzer Öko- und Umweltbilanz.
Cabinets für Digital Signage begännen bei einer Grösse von 48 auf 54 Zentimetern – mit einer Tiefe von nur 6,5 Zentimetern. Die Cabinets könnten modular zu sehr grossen Bildschirmen zusammengesetzt werden. Zudem böten sie die Möglichkeit zur Front- wie Backend-Installation und -wartung. Wiesendanger berichtete auch über massgeschneiderte Signage-Anwendungen wie die Rundum-LED-Wall in Neuseelands Nationalstadium Eden Park.
Posterdünne OLED Displays von LG
Auch die Bildschirme mit organischen Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diodes, OLEDs) von LG seien für Digital Signage geeignet, erklärte Georg Meyer, Sales Manager Commercial Displays für LG Österreich. Denn die OLEDs von LG sollen laut dem Unternehmen seit diesem Jahr eine Lebensdauer von 100'000 Stunden haben. Das wären im Dauerbetrieb etwa elf Jahre. Der Wert entspräche demjenigen von Samsungs LED-Displays.
Das Ausstellungsmodell des Grundmoduls klebt wie ein Poster an der Wand. Es ist knapp 3,65 mm dick. Das 55-Zoll-Modul mit dem passenden Namen Wallpaper kann seitlich beliebig aneinandergereiht werden – mit schwarz erscheinenden Lücken von 3,5 Millimetern. LG zeigte ausserdem ein Display, das aus zwei rückseitig aneinandergefügten Modulen besteht. Diese könnten separat bespielt werden, wie Georg Meyer ausführte und wie man am Ausstellungsmodell auch selbst sehen konnte. Die Module könnten auch auf gekrümmten Flächen angebracht werden. Die Farben sind - wie es die verbauten OLEDs versprechen- tatsächlich noch prägnanter, leuchtender, tiefer im Kontrast als diejenigen bei LED-Bildschirmen.
Displays, an denen gleichzeitig acht Schüler oder Mitarbeiter schreiben können
Stephan Peters präsentierte die interaktiven Displays der Firma Smart Technologies, die etwa in Schulen, aber auch in Unternehmen eingesetzt werden können. Der Umgang damit sei ganz intuitiv, der Display unabhängig von Devices und Betriebssystem ganz leicht zu verbinden. Screensharing funktioniere über Airplay, Chromecast und Miracast.
Die Smart Boards der kanadischen Firma kommen in vier Klassen: die 2000er-, 4000er-, 6000er- und 7000er-Serien. Am Smart Board der Königsklasse 7000 könnten bis zu acht Schüler gleichzeitig schreiben, malen und wischen, erläutert Peters. Das entsprechende Board für Business sei identisch, nur in der Rahmenfarbe unterschieden sich die Produkte. Die dazugehörigen Stifte seien druckempfindlich, die Schriftstärke passe sich an, was die Besucher auch ausprobieren konnten. Die Preise beginnen bei 3299 Franken - die Preise für Schulen und Unternehmen seien allerdings unterschiedlich.
NEC verbaut den Raspberry Pi
Seit Ende 2016 verwende NEC für seine Displays den Raspberry Pi als Signage-Steuerelement, erklärte Nils Brillinger, Regional Sales Manager Corporate Switzerland bei NEC. "Wir lieben diesen kleinen Einplatinencomputer im Kreditkartenformat", sagte Brillinger. Insbesondere wegen seiner Form, dem Preis (etwa 99 Euro), weil es sich um ein modulares System handle, das weltweit einen einheitlichen Standard biete, und eine offene Entwicklungsplattform dafür existiere. Mit dem Minicomputer könnte man Displays steuern, Kühlschränke in Bierbrauautomaten umbauen und Spiegel basteln, die während des morgendlichen Haarebürstens auch gleich die anstehenden Termine, Wetterprognose und Nachrichten anzeigen.
NEC konzentriere sich auf Ersteres und wäre mit dem Raspberry Pi für diesen Zweck sehr zufrieden, erklärte Brillinger. Das Raspberry Pi 3 Compute Module der NEC Edition käme mit 16 GB Speicher, 3 Jahren Garantie und ermögliche unzählige massgeschneiderte Display-Applikationen. Der Zielmarkt sei aber klar "kleinere Signage-Lösungen". Video Walls bis zu einer Grösse von zwei auf zwei Metern seien das Grössenlimit. Kürzlich hätte NEC seine Raspberry Pi Edition etwa im Flughafenumfeld für Anzeigetafeln eingesetzt.
Für Bewegung zwischen den Sessions sorgte der Wettbewerb um den schnellsten Aufbau einer Halterung für Bildschirme. Den Hauptpreis der Verlosung unter den Besuchern, eine Klimaanlage von Samsung Air Conditioner im Wert von 2830 Franken, gewann die Firma Prisma aus Chur.