Partner-Roadshow

Eset stellt seine Roadmap vor

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Eset hat seine Schweizer Partner nach Zürich geladen und dort gezeigt, was in der Pipeline steckt. Der slowakische Sicherheitsanbieter liess auch durchblicken, wo er seine eigene Schwachstellen sieht. Und wie er das Geschäft seiner Partner ankurbeln will.

Janina zur Mühlen (l.) und Matthias Malcher begrüssten die Gäste an der Eset-Partner-Roadshow. (Source: Netzmedien)
Janina zur Mühlen (l.) und Matthias Malcher begrüssten die Gäste an der Eset-Partner-Roadshow. (Source: Netzmedien)

Im Zürcher Hotel Four Points hat Eset seine Neuheiten gezeigt. Der slowakische Sicherheitsanbieter erklärte zudem, wie er seinen Partnern unter die Arme greifen will. Rainer Schwegler, Senior Territory Market Manager, Eset Schweiz, musste krankheitshalber absagen. An seiner Stelle begrüsste Matthias Malcher, Territory Manager Süddeutschland und Österreich bei Eset, die rund 20 Gäste.

"In der Schweiz lässt der Bekanntheitsgrad unserer Marke noch zu wünschen übrig, daran arbeiten wir", sagte Malcher zu Beginn seines Referats. Global betrachtet könne sich Eset allerdings mit den grossen Playern messen.

Eset beschäftige weltweit 1700 Mitarbeiter, davon rund 1000 am Hauptsitz in Bratislawa. Und das Unternehmen sei nach wie vor inhabergeführt. "Wir sind also nicht von irgendwelchen Investoren getrieben", sagte Malcher.

Zwei Drittel aller Eset-Angestellten arbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung, wie Malcher erklärte. "Wir stecken viel Geld in die Forschung – und das ist auch gut so." Ein Sicherheitsanbieter müsse schliesslich nicht nur am Ball bleiben, sondern auch Innovationen ins Rollen bringen.

Illustre Kunden und Partner

Einer der derzeit wichtigsten Partner von Eset ist Google Chrome. "Wir haben gemeinsam ein Plug-in entwickelt, das heute zu den meistgenutzten Security-Plug-ins zählt", sagte Malcher. 600 Millionen Kunden würden die Lösung einsetzen. Tendenz steigend.

Matthias Malcher, Territory Manager Süddeutschland und Österreich bei Eset. (Source: Netzmedien)

Auch in der Schweiz konnte Eset eine Reihe illustrer Referenzkunden aus der Versicherungsbranche und produzierenden Industrie für sich gewinnen – so etwa die Allianz Suisse.

Was sich für die Partner ändert

Eset bietet seine Business Bundles nun auch für Unternehmen ab fünf Endgeräten an. Bis anhin galt für diese Produktpakete eine Mindestgrösse von 26 Endgeräten, wie Malcher sagte. So will der Sicherheitsanbieter KMUs gezielter ansprechen können. Denn "insbesondere in der DACH-Region stellen mittelständische Unternehmen das Rückgrat dar".

Ebenfalls neu: "Wir übernehmen bis zu zwölf Monate Restlaufzeit eines Wettbewerbsprodukts", sagte Malcher. Wer etwa eine Kaspersky-Lösung im Einsatz hat und zu Eset wechseln will, für den bezahlt Eset die restliche Vertragslaufzeit. Dies gilt allerdings nur für Unternehmenskunden mit über 200 Lizenzen.

Die Dritte Neuerung betrifft die Leadgenerierung. Um Konflikte bei Neugeschäften zu verhindern, führte Eset Deal-Registrierungen ein. Sie sollen verhindern, dass ein Partner trotz Vorarbeit leer ausgeht. Partner könnten sich über Esets Partnerportal für einen Deal registrieren. So sollen sie nicht nur ihr Geschäft schützen können, sondern eine zusätzliche Marge von 7,5 Prozent erhalten, wie Malcher erklärte.

Neue Produkte im Köcher

Als erste Neuheit kündigte Malcher den Eset Cloud Administrator an. Es handelt sich um eine cloudbasierte Lösung für das Management der Netzwerksicherheit. Das Produkt solle die bestehenden Lösungen von Eset ergänzen und deren Verwaltung vereinfachen, sagte Malcher und ergänzte: "Das ist genau das Richtige für ein KMU." Das User Interface des Cloud Administrators gleiche einem Dashboard und erlaube es, bis zu 250 Endpoints pro Kunde von überall auf der Welt via Browser zu verwalten. Das Produkt soll im kommenden Herbst auf den Markt kommen.

Zur selben Zeit will Eset auch zwei Produkte lancieren, die eher Enterprise-Kunden adressieren sollen. Erstens: eine cloudbasierte Sandboxing-Lösung namens Dynamic Threat Defense. Ihr Ziel sei es, Malware automatisiert zu analysieren. So könnte ein Nutzer eine Datei in einer kontrollierten Umgebung überprüfen lassen und testen, ob eine Bedrohung für das Netzwerk besteht. "Die Partner könnten dies ihren Kunden auch als Service anbieten", sagte Malcher.

Vom Enterprise- bis zum Consumer-Segment

Die zweite Lösung, die insbesondere Grossunternehmen ansprechen soll, heisst Enterprise Inspector. Es handle sich um eine Lösung für Endpoint Detection and Response, "die fast schon forensisch vorgeht", sagte Malcher. Ziel sei es, möglichst schnell auf Bedrohungen zu reagieren, mögliche Probleme genauer zu analysieren und dem Nutzer Massnahmen zur Prävention von Bedrohungen vorzuschlagen. Auch dieses Angebot will Eset im Herbst lancieren.

Zeitgleich bringt Eset auch neue Consumer-Produkte heraus. "Dort werden wir Technologien integrieren, die bislang nur im Enterprise-Bereich zum Einsatz kamen", sagte Malcher. Dazu gehören etwa Programme zur Verhaltensüberwachung, Machine Learning für die Früherkennung von Malware und Secure Wallets für den Handel mit Kryptowährungen.

Partnerprogramm vereinheitlichen

Esets Partnerprogramm soll in Zukunft einheitlicher werden, wie Malcher erklärte. In der DACH-Region wie auch weltweit. Derzeit bestehe es noch aus drei Stufen: Silber, Gold und Platin. Wer in die höchste Liga aufsteigen will, muss mit Eset-Produkten mindestens 30'000 Franken pro Jahr umsetzen. Dafür gibt es individuelle Betreuung und eine Marge von 30 Prozent, wie Malcher erklärte.

Vier Distis kümmern sich derzeit um den hiesigen Vertrieb von Eset. Dies sind Also, Ebertlang, Idiosyn Security und Wortmann. "Ein weiterer Distributor ist bereits im Onboarding-Prozess", liess Malcher durchblicken.

Hilfe beim Marketing

Eset lebe noch stark von den Empfehlungen seiner Kunden, sagte Malcher und fügte hinzu: "Im Marketing können wir uns noch verbessern." Dennoch will der Sicherheitsanbieter auch im Marketing-Bereich seinen Partnern unter die Arme greifen. Wie das funktionieren soll, erklärte Janina zur Mühlen, Marketing Manager für die Schweiz und Österreich bei Eset.

Janina zur Mühlen, Marketing Manager für die Schweiz und Österreich bei Eset. (Source: Netzmedien)

Das Ziel sei klar: "Wir wollen das Neugeschäft unserer Partner ankurbeln." Zu diesem Zweck baue Eset seine Marketingaktivitäten aus. Unter anderem werde eine neue Webinar-Serie starten, die sich speziell an die Partner richte. Dort werde etwa das "Einmaleins des Onlinemarketings" vermittelt. Die Schulungen bieten aber auch Einführungen in Ananytics-Lösungen und Adwords, wie zur Mühlen sagte. Zudem unterstütze Eset seine Partner auch beim Telemarketing, Event-Marketing und mit der Co-Finanzierung von Werbekampagnen.

Technische Hilfe zur Umsetzung von Datenschutzvorgaben

"EU-DSGVO – die Tage danach" lautete der letzte Punkt, den Malcher aufgriff. "Es wird noch viele Klagen geben, die Bedrohungen lauern an jeder Ecke", sagte er. Datenschutzvorfälle könnten von fast überall ausgehen, etwa von Kunden, Wettbewerbern, Mitarbeitern, internen Unternehmensprozessen, dem Aussenauftritt eines Unternehmens und von dessen Abteilung für IT-Sicherheit. "Die Haftung ist indes nicht delegierbar, sprich: Bei Verstössen muss der Geschäftsführer seinen Kopf hinhalten", sagte Malcher.

Eset kümmere sich ausschliesslich um die technische Absicherung gegen Datenschutzvorfälle. In dieser Hinsicht sollen drei Produkte den Partnern bei der Umsetzung der EU-DSGVO helfen: Endpoint Encryption verhindert etwa den Diebstahl, den Verlust von Daten sowie die "Fehlbedienung" der Nutzer, wie Malcher versprach. Endpoint Security schütze derweil vor Malware und vor "unerwünschtem Verhalten" der Mitarbeiter. Und Secure Authentication verringere das Risiko von "unsicheren Passwörtern", ohne die Mitarbeiter einzuschränken.

"Am Ende geht es darum, ein angemessenes Niveau an Schutz herzustellen", sagte Malcher. Sich technisch abzusichern, könne auf jeden Fall nicht schaden. Dies sei jedoch noch nicht einmal die halbe Miete. "Denn selbst die besten technischen Hilfsmittel nützen nichts, wenn sie ihre Mitarbeiter nicht mitnehmen", sagte Malcher. Es gelte die Nutzer über den Umgang mit Daten aufzuklären, über neue Prozesse zu informieren. Schliesslich sei Datenschutz kein IT-Thema. Im Prinzip gehe es um organisatorische Probleme, die sich nicht nur durch Technik lösen liessen. "Datenschutz ist kein Projekt, sondern ein Prozess", sagte Malcher.

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