Umfrage von ICT-Berufsbildung Schweiz

Trotz Corona: ICT-Lernende sind hoffnungsvoll und zufrieden mit ihren Lehrbetrieben

Uhr

Lernende Informatiker und Mediamatiker sind zufrieden mit der Betreuung durch ihren Lehrbetrieb während der Coronakrise. Darüber, wie sich die besondere Lage auf ihren Marktwert auswirkt, sind die Meinungen jedoch geteilt. Kaum gestiegen ist dieses Jahr der Anteil an Lehrabgängerinnen.

(Source: Photographee.eu / Fotolia.com)
(Source: Photographee.eu / Fotolia.com)

Informatiker und Mediamatiker in Ausbildung sind während der Coronakrise gut durch ihren Lehrbetrieb informiert worden. Dies zeigt eine Umfrage des Verbandes ICT-Berufsbildung Schweiz unter 700 repräsentativ ausgewählten Lehrabgängern. 85 Prozent der Befragten geben ihrem Betrieb gute Noten. Nicht gut weg kommt diesbezüglich die Berufsfachschule: Etwas über die Hälfte fühlte sich dort zu wenig oder gar nicht informiert.

Uneinigkeit herrscht über die Frage, ob sich die Coronakrise negativ auf ihren Marktwert nach Lehrabschluss haben werde. Rund die Hälfte glaubt, Corona habe keinen Einfluss. Aber 44 Prozent befürchten einen negativen Einfluss.

(Source: ICT-Lehrabschlussbefragung 2020 / ICT-Berufsbildung Schweiz)

Kaum jemand bereut die Ausbildung

Insgesamt schliessen diesen Sommer 2300 Jugendliche ihre Lehre als Informatiker oder Mediamatiker mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) ab, schreibt ICT-Berufsbildung Schweiz. Nach der vierjährigen Ausbildung bereut kaum jemand von ihnen, diesen Weg eingeschlagen zu haben. 94 Prozent seien zufrieden mit der Berufswahl – mehr als die Hälfte sogar sehr zufrieden. Dem gegenüber sind rund 6 Prozent unzufrieden oder sehr unzufrieden. 93 Prozent der befragten Lernenden fühlen sich wohl im Lehrbetrieb und 92 Prozent bewerten das Arbeitsklima als gut. 83 Prozent der Befragten würden ihren Lehrbetrieb einem Freund weiterempfehlen.

(Source: ICT-Lehrabschlussbefragung 2020 / ICT-Berufsbildung Schweiz)

Während der Ausbildung habe sich ihr Bild der ICT positiv verändert, sagt mehr als die Hälfte der Befragten. Bei 12 Prozent ist das Gegenteil passiert.

Verglichen mit den Resultaten des letzten Jahres haben sich viele Werte leicht verbessert. Hatten letztes Jahr beispielsweise 29 Prozent der Befragten bereits eine Stelle nach der Ausbildung, vermeldeten dieses Jahr schon 33 Prozent einen Erfolg. 23 Prozent planen nach der Lehre eine Aus- oder Weiterbildung – letztes Jahr waren es noch 16 Prozent.

Weiterhin zu wenig Frauen in ICT-Berufen

Andere Werte verändern sich jedoch kaum: Einem Drittel der Befragten sind auch dieses Jahr die weiterführenden Berufsausbildungen "Berufsprüfung" (eidg. Fachausweis) und "Höhere Fachprüfung" (eidg. Diplom) nicht bekannt.

Weiterhin tief bleibt der Frauenanteil unter den Informatik-Lernenden: Er betrage 2020 6-7 Prozent, schreibt ICT-Berufsbildung Schweiz. In der Mediamatik sind 32 Prozent der lernenden Frauen.

(Source: ICT-Lehrabschlussbefragung 2020 / ICT-Berufsbildung Schweiz)

Insgesamt betrage der Frauenanteil der Lernenden 11 Prozent – einen Prozentpunkt mehr als letztes Jahr. Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, bezeichnet diesen Wert als "sehr tief". Allgemein ist er jedoch mit den Ergebnissen der Umfrage zufrieden: "Die Resultate sind insgesamt sehr zufriedenstellend. Sie zeigen uns jedoch auch auf, wo wir ansetzen und unsere Aktivitäten intensivieren müssen", lässt er sich zitieren.

Dieses Jahr will der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz diverse neue Projekte anpacken, darunter die Revision der Informatiker-Zertifizierung.

Webcode
DPF8_183521