Google I/O 2021

Googles LaMDA hebt KI-Konversationen auf ein neues Level

Uhr
von Yannick Chavanne und kfi

Google hat den Schleier um LaMDA gelüftet. Es handelt sich um ein Modell zum Verstehen natürlicher Sprache, das darauf trainiert ist, über jedes beliebige Thema zu sprechen und dabei nicht den Faden zu verlieren. Es soll künftig in Produkten wie Google Assistant, Search und Workspace zum Einsatz kommen.

Google-CEO Sundar Pichai stellte an der Google I/O 2021 die Konversations-KI LaMDA vor. (Source: Screenshot Netzmedien)
Google-CEO Sundar Pichai stellte an der Google I/O 2021 die Konversations-KI LaMDA vor. (Source: Screenshot Netzmedien)

Nachdem sie die Ausgabe 2020 übersprungen hat, ist die Google I/O dieses Jahr zurück. Die Gelegenheit für die Firma aus Mountain View, einige Ankündigungen zu machen. Und um seine Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) hervorzuheben. So enthüllte Google-CEO Sundar Pichai das neue Modell zum Verstehen natürlicher Sprache, genannt LaMDA (Language Model for Dialogue Applications).

LaMDA ist eine KI, die speziell darauf trainiert ist, Gespräche über beliebige Themen zu führen. Im Moment wird sie nur im Chat-Modus verwendet. Aber die Idee ist, das Modell im multimodalen Modus zu entwickeln und es auch für mündliche Diskussionen zuzulassen.

Sundar Pichai veranschaulichte die Fähigkeiten von LaMDA mit zwei recht witzigen Chat-Dialogen, in denen die KI im Gespräch die Rolle des Planeten Pluto und eines Papierflugzeugs einnahm. Trotz der Seltsamkeit dieser Beispiele zeigten sie, wie das Modell auch bei häufigen und plötzlichen Themenwechseln dem Gesprächsfaden folgen kann. Bislang können sich zwar auch andere Konversations-KIs unterhalten, aber nur zu bestimmten Themen (wie Google Duplex, das einen Friseurtermin buchen kann).

LaMDA nimmt in zwei Gesprächen je einmal die Rolle von Pluto und eines Papierflugzeugs ein.

Transformer bildet LaMDAs Basis

Wie viele aktuelle Sprachmodelle, darunter BERT und GPT-3, basiert LaMDA auf Transformer. Diese neuronale Netzwerkarchitektur wurde von Google Research erfunden und 2017 Open Source zur Verfügung gestellt, so die Forscher des Unternehmens in einem Blogbeitrag.

"Diese Architektur erzeugt ein Modell, das darauf trainiert werden kann, viele Wörter zu lesen (etwa einen Satz oder einen Absatz), darauf zu achten, wie diese Wörter zueinander in Beziehung stehen, und dann die Wörter vorherzusagen, von denen es denkt, dass sie als nächstes kommen. Aber im Gegensatz zu den meisten anderen Sprachmodellen wurde LaMDA für Dialoge trainiert. Im Laufe seines Trainings hat es viele der Nuancen aufgeschnappt, die offene Gespräche von anderen Formen der Sprache unterscheiden", erklärt das Google Research Team. LaMDA ist somit in der Lage zu erkennen, ob eine Antwort in einem bestimmten Gesprächskontext Sinn macht.

LaMDA entwickelte sich aus Meena, einem Chatbot-Prototyp, den Google Anfang 2020 vorstellte. Sundar Pichai sagte, er freue sich darauf, die Fähigkeiten von LaMDA in Produkte wie Google Assistant, Search und Workspace zu integrieren.

Weitere Ankündigungen an der Google I/O behandelten etwa Android 12, wozu Sie hier mehr erfahren. Ausserdem gaben die Referenten und Referentinnen bekannt, dass Google für ein neues Smartwatch-Betriebssystem mit Samsung partnert. Im Business-Bereich erhält auch Workspace verschiedene Updates, wie Sie hier lesen können.

Webcode
DPF8_217720