Itopia-Umfrage

Banken wollen bei Data Analytics zulegen

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von René Jaun und ebe

Anders als Privatbanken haben Retailbanken im vergangenen Jahr ihre IT-Investitionen pro Mitarbeiter erhöht, wie eine Umfrage zeigt. Bezüglich Data Analytics haben jene Finanzunternehmen die Nase vorn, die ihre IT intern bereitstellen.

Itopia hat bei Banken bezüglich Digitalisierung nachgefragt. (Source: Lukas Blazek/Unsplash)
Itopia hat bei Banken bezüglich Digitalisierung nachgefragt. (Source: Lukas Blazek/Unsplash)

Die IT-Beratungsfirma Itopia hat einmal mehr untersucht, wie sich die IT-Budgets von Schweizer und Liechtensteiner Banken verändert haben. Insgesamt 37 Banken - 26 Retailbanken (davon 18 Kantonalbanken) sowie 11 Privatbanken - haben gemäss der Mitteilung an der IT Kostenumfrage teilgenommen. Demnach investierten die Retailbanken im Jahr 2020 wieder mehr in die IT pro Mitarbeiter. Der Anstieg beträgt 1,4 Prozent, während Privatbanken ein Minus von 2,1 Prozent angeben.

Der Bruttoertrag pro Bankmitarbeiter in der Übersicht. (Source: Itopia)

Letztes Jahr war es noch umgekehrt: Die IT-Investitionen pro Mitarbeiter stiegen bei den Privat- und sanken bei den Retailbanken, wie Sie hier lesen können. Im langjährigen Trend sei eine Konsolidierung erkennbar, ergänzt Itopia. Die letztes Jahr angefallenen IT-Kosten seien 2020 näher an den Plankosten gelegen als in den Jahren zuvor. "Die Zahlen lassen vermuten, dass nicht eine verbesserte Umsetzungsfähigkeit, sondern realistischere Budgets zu diesem Resultat führten", heisst es in der Mitteilung.

Schon seit 2017 sinken die Bruttoerträge pro Mitarbeiter. Einzig 2019 habe es bei den Retailbanken "vermutlich eine ausserordentliche Schwankung" gegeben. Ebenfalls bemerkenswert sei der Rückgang der Betriebserträge pro Kunde. Während die Retailbanken im Vergleich zum Vorjahr 10,5 Prozent einbüssten, waren es bei den Privatbanken sogar 13,1 Prozent.

Die Nutzengebiete für DM&A in der Übersicht. (Source: Itopia)

Datenmanagement und Analytics: Outsourcing macht sich nicht bezahlt

Als Schwerpunkt befasst sich die diesjährige Auswertung mit den Themen Datenmanagement und Analytics. Hier fragte Itopia jeweils den Stand im Jahr 2020 sowie die Ambitionen für 2023 ab. Im Schnitt beschäftigten sich aktuell 1,2 Prozent der Bankmitarbeiter hauptsächlich mit Data Management oder Analytics. Bei einem Viertel der befragten Institute liege der Wert jedoch unter 0,6 oder über 2 Prozent. Bei 80 Prozent der Banken seien die entsprechenden Personalressourcen je hälftig auf Business und IT verteilt.

Beim aktuellen Reifegrad in Data Analytics stellt Itopia eine Korrelation mit dem IT-Sourcing-Modell der Banken fest: Jene mit primär interner Bereitstellung der IT bewegen sich aktuell auf dem Niveau eines mittleren Reifegrades (durchschnittlich 2.9 auf einer Skala von 1 bis 5). Dagegen liegen Institute mit vollständigem Outsourcing im Schnitt eine halbe Reifestufe zurück.

Bis 2023 wollen alle Banken den geschäftlichen Nutzen von Analytics steigern: Aktuell vergeben die Institute über 8 abgefragte Dimensionen hinweg im Schnitt 2 von 5 möglichen Punkten. Die Top-5 der Banken will bis in zwei Jahren einen Schnitt von 3,5 bis 4,2 Punkten erreichen.

Banken digitalisieren sich langsamer als andere Branchen. Warum es sich für eine Bank lohnt, sich digital auszurichten, zeigt eine Studie von Accenture, über die Sie hier mehr lesen.

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