Wachstum in Genf und der Zentralschweiz

Schweizer Start-up-Branche bleibt 2025 stabil

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von Filip Sinjakovic und dwi

Die Zahl der Start-ups in der Schweiz bleibt im ersten Halbjahr 2025 grösstenteils stabil. Vor allem in der Zentralschweiz und in Genf ist ein merkliches Wachstum sichtbar, während Neugründungen im Tessin eher rückläufig sind. Die geopolitische Lage und KI tragen zu diesen Entwicklungen bei.

(Source: Rawpixel Ltd / Freepik)
(Source: Rawpixel Ltd / Freepik)

Im ersten Halbjahr 2025 sind in der Schweiz rund 27'600 neue Unternehmen registriert worden. Damit bleibt die Zahl der Neugründungen mit einem leichten Plus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil, wie die Startups.ch mitteilt. Es gebe jedoch regionale Unterschiede.

Mehr Gründungen in der Zentralschweiz und Genf, weniger im Tessin

Die Zentralschweiz etwa verzeichne ein Wachstum von fast 8 Prozent und habe zahlreiche Gründerinnen und Gründer aus der übrigen Deutschschweiz angezogen, was man auf die dortige Steuerpolitik zurückführen könne. 

Genf sei mit einem Anstieg von mehr als 12 Prozent bei den Neueintragungen ins Handelsregister Spitzenreiter unter den Kantonen. Die dortige Zunahme der Gründungen schreibt Startups.ch dem Wachstum des Grossraums "Greater Geneva" und einer dynamischen grenzüberschreitenden Entwicklung zu. Denn die Zahl der heute rund 92'000 französischen Grenzgänger in der Region habe sich seit 2002 fast verdreifacht. Dies stelle einen klaren Impuls für Unternehmensgründungen dar, die Marktbedürfnisse beidseits der Grenze adressieren. Hinzu kommen laut Mitteilung steuerliche Anreize, Förderprogramme für Forschung und Entwicklung sowie attraktive Regelungen für innovationsgetriebene Start-ups.

Im Tessin jedoch sei die Zahl der Neugründungen im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent rückläufig. Insbesondere der Ausbau der steuerlichen Hürden für Italiener, die im Tessin ein Unternehmen gründen wollen, dürfte dabei eine Rolle gespielt haben, wie es weiter heisst.

Geopolitische Lage und KI

Internationale Spannungen und die unberechenbare Zollpolitik der USA trügen zudem zu einer allgemeinen Zurückhaltung bei Unternehmensgründungen bei. Vor allem potenzielle Gründer mit Geschäftsbeziehungen in die USA sind laut Startups.ch davon betroffen. Hinzu komme, dass einfache Dienstleistungen zunehmend durch KI automatisiert werden, während gleichzeitig die Nachfrage nach Beratungsangeboten im Bereich KI zunehme.

Wie es weiter heisst, bilden 28- bis 37-Jährige mit 37 Prozent den grössten Anteil der Gründerinnen und Gründer im ersten Halbjahr 2025. In der Altersgruppe der 18- bis 27-Jährigen zeichne sich hingegen ein Rückgang ab, was Startups.ch als Zeichen dafür sieht, dass das herausfordernde Umfeld besonders bei sehr jungen Personen für mehr Zurückhaltung sorgt.

Die meisten Neugründungen entstehen in den Bereichen Konsumgüter, Handel sowie IT- und Softwaredienstleistungen. Die Dynamik in diesen Bereichen sei jedoch abgeflacht. Startups.ch prognostiziert daher für das laufende Jahr eine Konsolidierung auf dem Niveau des Vorjahres.

 

Am 11. Juni ist in Zürich das Finale der Swiss Fintech Awards 2025 ausgetragen worden. Lesen Sie hier, welche Start-ups die diesjährigen Gewinner sind.

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