Swiss AI Impact Report 2025

Führungskräfte setzen auf KI – Mitarbeitende hinken hinterher

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von Dylan Windhaber und jor

Führungskräfte sehen in künstlicher Intelligenz ein deutlich höheres Potenzial als ihre Angestellten. Laut dem diesjährigen Swiss AI Impact Report bremsen fehlende strategische Orientierung, knappe Zeitressourcen und unklare Zuständigkeiten eine erfolgreiche KI-Transformation.

(Source: sdecoret / stock.adobe.com)
(Source: sdecoret / stock.adobe.com)

Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende stehen dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) positiv gegenüber, doch zwischen ihren Wissensständen klafft eine deutliche Lücke. Entsprechend schätzt die Führungsebene das Potenzial der Technologie höher ein: Laut dem Swiss AI Impact Report 2025 sehen 69 Prozent der Führungskräfte ein hohes Potenzial, bei den Mitarbeitenden sind es lediglich 47 Prozent. 

Als Gründe für dieses Ungleichgewicht führen die Umfrageergebnisse mangelnde strategische Orientierung, fehlende Zeitressourcen sowie unklare Verantwortlichkeiten auf. Doch gerade bei diesen Punkten würden Mitarbeitende mehr Initiative von der Führungsebene erwarten.

Diese Unterschiede wirken sich laut Report auch auf die Einschätzung des Einführungserfolgs von KI aus: 49 Prozent der Führungskräfte bewerten ihn hoch, doch nur 31 Prozent der Mitarbeitenden teilen diese Meinung. 

Die grösste Lücke in der KI-Transformation zeige sich jedoch nicht im Wissen, sondern in der praktischen Anwendung. Lediglich 37 Prozent der Mitarbeitenden gaben laut Studienergebnissen an, sich im Umgang mit KI-Tools vertraut oder sehr vertraut zu fühlen; die Mehrheit nutzt sie bislang unsicher oder gar nicht. Zudem zeichne sich ein Generationen-Gap ab: Jüngere Mitarbeitende zwischen 15 und 34 Jahren bewerten ihre Vertrautheit im Schnitt mit 3,41 Punkten, ältere Mitarbeitende ab 55 Jahren hingegen nur mit 2,68 Punkten.

Stärkung des Fundaments

Vor diesem Hintergrund sehen die Studienautoren von BBV Software Services, Demo Scope und der Hochschule Luzern (HSLU) Handlungsbedarf. Der Schlüssel liege dabei in der Stärkung des Fundaments. Die Co-Herausgeber des Reports empfehlen Unternehmen insbesondere drei Massnahmen zur erfolgreichen KI-Transformation: 

  • Sichtbare und lernbereite Führung
  • Gezielte Befähigung der Mitarbeitenden
  • Klar kommunizierte, glaubwürdige Strategie

500 Personen aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensstufen nahmen an der Befragung teil. Die Umfrage umfasste laut Report 537 Interviews, davon 320 mit Führungskräften und 217 mit Mitarbeitenden ohne Führungsaufgaben.

 

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