Partner-Post Fachbeitrag von Lancom Systems

Digitale Souveränität beginnt bei der Hardware

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von Philipp Reichstein, Lancom Systems

In der heutigen hochvernetzten Welt ist digitale Souveränität für Organisationen zum strategischen und sicherheitsrelevanten Faktor geworden. Im Fokus steht dabei oft die Cloud. Warum das zu kurz greift und welche Potenziale sich für den Channel bieten.

Philipp Reichstein, Channel Manager Schweiz, Lancom Systems. (Source: zVg)
Philipp Reichstein, Channel Manager Schweiz, Lancom Systems. (Source: zVg)

Die Frage nach digitaler Souveränität rückt aktuell immer stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit – auch in der Schweiz. Gemeint ist die Fähigkeit, im digitalen Raum selbstbestimmt handeln und entscheiden zu können. Für Unternehmen, Staat und Verwaltung geht es darum, die Kontrolle über ihre IT-Infrastruktur und die dort verarbeiteten Daten zu behalten. Zum einen, um sie vor Manipulation und unautorisiertem Zugriff zu schützen, zum anderen, um den Geschäftsbetrieb und die Erbringung von Services zuverlässig sicherzustellen.

Im Fokus der Debatte steht dabei meist die Cloud, verbunden mit dem Wunsch, Daten innerhalb des heimischen Rechtsraumes zu halten, wo sie durch das revDSG und die EU-DSGVO geschützt sind. Dies ist ohne Zweifel ein wichtiges Anliegen, doch eine grundlegende Tatsache wird dabei oft übersehen: Digitale Souveränität beginnt nicht erst bei der Cloud. Ebenso wichtig ist das Fundament: die Netzwerkinfrastruktur im eigenen Unternehmen.


Auf dem Prüfstand

Viele Organisationen und öffentliche Einrichtungen stellen ihre Cloud-Anbieter aktuell auf den Prüfstand. Ebenso entscheidend wie Herkunft und Integrität der Cloud-Dienste ist jedoch die Hardware – die Router, Switches, WLAN Access Points und Firewalls, die das Rückgrat für sämtliche digitalen Anwendungen im Unternehmen bilden. Der Einsatz nicht vertrauenswürdiger Netzwerkkomponenten kann zum Risikofaktor werden, ganz gleich, wie sicher und rechtskonform die Cloud-Umgebung ist. Dies gilt umso mehr, wenn es um die Verarbeitung sensibler Daten geht, wie zum Beispiel in Schulen, Arztpraxen, der öffentlichen Verwaltung oder Einrichtungen der kritischen Infrastruktur. Hier braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der die komplette Wertschöpfungskette von der Fertigung der Hardware über die Entwicklung des Betriebssystems bis zum Hosting des Netzwerkmanagements in den Blick nimmt.

Ins Pflichtenheft in puncto Datenhoheit gehört ausserdem, dass Router und Co. frei von versteckten Zugangsmöglichkeiten, sogenannten Backdoors, sind. Nur so lassen sich Daten zuverlässig vor dem Zugriff Dritter schützen. Eine vertrauenswürdige, digital souveräne Netzwerk­infrastruktur ist daher längst nicht mehr ein Nice-to-have, sie ist eine sicherheitskritische Notwendigkeit.


Studie zeigt Bedarf

Eine Studie des Handelsblatt Research Institute zeichnet hingegen ein klares Bild: Nur 6 Prozent der befragten Unternehmen betrachten ihre IT-Infrastruktur als unabhängig. Gleichzeitig bejahen mehr als drei Viertel die Bedeutung digitaler Souveränität. Der Weg dorthin ist jedoch für viele unklar. Oft fehlt es an Orientierung, konkreten Ansatzpunkten und der Kenntnis verfügbarer Lösungen.


Potenzial für den Channel

Diese Lücke zu schliessen und sich mit digital souveränen Netzwerk- und Security-Lösungen vom Mitbewerb abzuheben, bietet für Reseller und IT-Dienstleister neue Geschäftspotenziale. Als Trusted Advisor können sie das aktuelle Momentum nutzen und dem wachsenden Bedürfnis ihrer Kunden nach digitaler Unabhängigkeit angesichts globaler Risikofaktoren und steigender Compliance-Anforderungen nachkommen. Denn es gibt sie, die europäischen Alternativen, und zwar für alle Netzwerkbereiche – von A wie Access Point bis Z wie Zero Trust.

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