Mitgliederversammlung "IT St. Gallen rockt!"

Ein Einhorn für St. Gallen

Uhr

Der Verein "IT St. Gallen rockt!" hat am Montag seine Mitgliederversammlung abgehalten. Der Vorstand stellte seine Vision bis 2018 vor, die Mitglieder wählten einen neuen Präsidenten.

Der Verein "IT St. Gallen rockt!" hat am Montag, 27. März 2017, zu seiner Mitgliederversammlung geladen. Der Event fand in St. Gallen statt, in der Fachhochschule direkt hinter dem Hauptbahnhofsgebäude. Dort begrüsste Hermann Arnold, der Vorstandspräsident des Vereins rund vierzig Gäste.

Es ist die dritte, ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins, der 2013 gegründet wurde. "Wir wollen Farbe bekennen und auch Gesicht zeigen", sagte Arnold und zeigte auf den fünfköpfigen Vorstand, der neben ihm in einer Reihe sass:

  • Erik Schmidt, Vizepräsident, CEO Zoot International

  • Isabel Schorer, Kassierin, Leiterin Standortförderung Stadt St. Gallen

  • Peter Imthurn, Aktuar, Geschäftsführer Gus Schweiz

  • Martin Pulfer, Beisitzer, Head of Human Resources Namics

  • Sarah Uzun, Personalverantwortliche Abraxas Informatik

Ebenfalls in der Reihe mit dem Vorstand sass ganz aussen die Geschäftsführerin des Vereins: Fabienne Locher.

Abstimmung im Saal (Quelle: Netzmedien)

Nach der Wahl des Stimmenzählers und der Genehmigung des Protokolls ging es los. Arnold übergab das Wort an Locher, die daraufhin erzählte, was im letzen Jahr alles so gelaufen sei.

"Wir haben erfreuliches zu berichten", begann Locher ihre Präsentation. "Wir konnten unsere Geschäftsstelle letztes Jahr ausbauen." Die Premiere an der "Lange Nacht der Karriere" und das neue Werbeformat "Passenger TV" in den Bussen und Postautos waren nur zwei Erfolge, die der Verein erlebte.

Frauen in der IT mehr berücksichtigen

Eine weitere Neuheit, die der Verein im vergangenen Jahr aufgriff, war das Thema "Frauen in der IT". "Das war ein Vorschlag des HR-Zirkels des Vereins. In verschiedenen Sitzungen ging es um die bessere Vernetzung der Frauen in der IT", sagte Locher. "Die Bedürfnisse der Frauen sollten mehr berücksichtigt werden." Die Sitzungen fanden mit den drei Vorstandsfrauen und dem Vizepräsidenten statt.

Das erste Mal an der Cebit

Nach dem Rückblick ging es nahtlos über zum Jahr 2017. Denn vor wenigen Tagen war "IT St. Gallen rockt!" in Hannover. "Wir waren dieses Jahr das erste mal als Verein an der Cebit vertreten.", sagt Locher. "Es ging dort vor allem um die Vernetzung auf nationaler Ebene."

Der Verein wird dieses Jahr an vier Messen zum ersten Mal vertreten sein. In Frauenfeld, Bern, Luzern und Olten. Ausserdem wirbt der Verein stark um neue Mitglieder im Thurgau, Appenzell Ausserrhoden, Graubünden und im Fürstentum Liechtenstein.

"IT St. Gallen rockt!" präsentiert sich zudem am Open Air St. Gallen, das vom 29. Juni bis 2. Juli stattfindet. "Einerseits wird ein Bühnenteil und ein Eingang mit unserem Namen gebrandet sein, anderseits werden wir ein Zelt aufschlagen, in dem es verschiedene Aktivitäten geben wird.", sagte Locher vorfreudig.

Nach der kurzen Vorstellung der wichtigsten Ereignisse im Jahr 2017 kam Hermann Arnold wieder zu Wort und stellte das Zukunftskonzept des Vereins vor. Er nannte es: Die Vision.

Im eigenen Land nichts wert

Arnold erklärte den momentanen Stand der Region St. Gallen-Bodensee mithilfe einer Karte. "Wir orientieren uns immer nur nach aussen.", sagt Arnold. Aber nur, weil Unternehmen nicht genügend darüber informiert seien, was die ICT-Branche in der St. Gallen-Bodenseeregion alles zu bieten habe. "Wir wollen das ändern."

Die Vision habe seit der letzten Mitgliederversammlung langsam Gestalt angenommen. Der Vorstand konzipierte Ziele und Massnahmen, die Arnold an der diesjährigen Mitgliederversammlung vorgestellte:

  • Den "Verein IT St. Gallen rockt!" in der Bevölkerung verankern, die öffentliche Wahrnehmung ändern

  • Schwerpunkt auf digitale Bildung setzen

  • In der Forschung und Lehre Impulse setzen

Beim Punkt Forschung und Lehre war der Verein bereits erfolgreich. "Im Sommer 2017 startet die Informatikmittelschule", sagt Arnold. Das Angebot wird es an der Kantonsschule am Brühl in St. Gallen geben, sowie in Sargans und Rapperswil.

Ausserdem können Interessierte ab September 2017 den Bachelor Studiengang Wirtschaftsinformatik mit zwei verschiedenen Vertiefungen besuchen: Business Software Development sowie Prozess- und IT-Management.

Fünf Hauptprojekte als Ziel

Zur Stärkung des ICT-Clusters in der Region präsentiert der Vorstandspräsident fünf verschiedene Projekte:

  • Das Entwickeln einer App

"Da stehen zwei Ideen im Raum", sagte er. Eine "FC St. Gallen"-App sowie eine App, die dem Nutzer Aktivitäten und Informationen einblendet, wenn er an einem IT-Unternehmen vorbeiläuft.

  • Die Realisierung eines Kinder IT-Lab

"In St. Gallen gibt es viele leere Ladenlokale, die sich gut für solche Einrichtungen eignen würden", sagte Arnold. Ausserdem könnten dann auch die Eltern der Kinder von neuen Technologien lernen.

  • Ein Einhorn nach St. Gallen bringen.

Als Einhorn bezeichnete Arnold ein Unternehmen, das erst kürzlich gegründet wurde und schon über eine Milliarde Franken wert ist. "Ein solches Einhorn brauchen wir in St. Gallen"

  • Eine E-Game Meisterschaft veranstalten

Menschen sollen Gamern zuschauen, wie sie etwa Fussball spielen. "Für den Zuschauer macht das eigentlich gar nicht so einen grossen Unterschied."

  • Gemeinsam mit der Firma SFS eine Intelligente Fabrik kreieren

"Dies sind alles Vorschläge, um unsern ICT-Cluster mit Leben zu füllen." Das weitere Vorgehen soll in drei Phasen geschehen. 2018 will der Verein die Vision abschliessen und die Projekte in Betrieb nehmen. Die Mitgliederversammlung stimmte am Montag der Phase 1 zu.

"Das Resultat wird dann in einem nächsten Schritt mit Plan und Budget vorgestellt", rundete Arnold sein Vortrag ab.

Ein Wechsel an der Spitze

Eines der letzten Traktanden der Mitgliederversammlung war die Wahl des Präsidenten und des Vorstandes. Hermann Arnold gab seine Rolle als Präsident ab. Er wird dem Verein und dem Vorstand aber erhalten bleiben.

Ausserdem trat Sarah Uzun als Vorstandsmitglied "Arbeitsmarkt" zurück. Peter Imthurn gab seinen Rücktritt als Vorstandsmitglied "Mitgliederfinanzierung" bekannt.

Ausser einem neuen Präsidenten wählte die Versammlung auch zwei neue Beisitzer: Jacqueline Gasser-Beck und Bruno Grob.

Bei der Vision bin ich tatsächlich ein wenig die Spassbremse

Als Nachfolger von Arnold, dem Vorstandspräsidenten stellte sich Paul Sevinc zur Wahl. Er ist der CEO des Ingenieurbüros Squeng. Im Sinne von "Lesen Sie die Packungsbeilage" sagte Sevinc einige kurze Worte zu sich: "Projizieren Sie nicht zu viele Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen in mich rein. Oft muss ich die Leute dann enttäuschen."

Er habe sich, was die Vision angeht, für den Verein eher was Kleineres gewünscht. "Bei der Vision bin ich tatsächlich ein wenig die Spassbremse", sagt Sevinc. "Dann kann man klar abgrenzen, was der Verein macht und wo die externen Player übernehmen."

Aber wenn es um die konkreten Massnahmen gehe, sei er mit Hermann Arnold wieder "deckungsgleich", wie Sevinc sagte.

Die Anwesenden Vereinsmitglieder von "IT St. Gallen rockt!" wählten Paul Sevinc einstimmig zum neuen Präsidenten.

Hermann Arnold (l.) und Paul Sevinc (Quelle: Netzmedien)

Der Verein

"IT St. Gallen rockt!" will die IT-Branche in der Wirtschaftsregion St. Gallen fördern und den IT-Standort St. Gallen bekannter machen sowie den akuten Fachkräftemangel der St.Galler IT-Firmen lindern.

Webcode
DPF8_33545