Iridesse Production Press

Xerox' Neuester lässt die Farben schillern

Uhr

Xerox hat seinen neuen Produktionsdrucker Iridesse auf den Schweizer Markt gebracht. Bei einem Presse-Briefing demonstrierte der Hersteller das Gerät und erklärte die Weiterentwicklungen gegenüber dem Vorgängermodell. Dazu gehört ein speditiveres Drucken von metallischen Farben.

Vergangene Woche hat Xerox Medienschaffende aus der Schweiz, Deutschland und Österreich nach Glattbrugg geladen. In seinem Showroom stellte der Hersteller den neuen Produktionsdrucker Iridesse vor - das Nachfolgemodell zum Colour Press 800i und 1000i. Matthias Wagner, Production Marketing Manager bei Xerox, präsentierte den Drucker.

In die Veranstaltung führte jedoch zuerst Richard Gaechter, Country Manager bei Xerox Schweiz, der die aktuellen Trends in der Druckerindustrie präsentierte. Als Ausganglage diente ihm eine Studie von Smithers Pira, wonach 2016 weltweit 51 Billionen Seiten gedruckt wurden - 3 Prozent davon digital. Der digitale Anteil der weltweiten Druckerzeugnisse sei damit um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Gaechter bezeichnete den Digitaldruck dementsprechend als Wachstumsmarkt. In diesem machte er drei Trends aus: Inkjet, Automatisierung und Druckveredelung.

Alles, was man automatisieren kann, soll man automatisieren

Gaechter erwähnte die Entwicklung der Inkjet-Technologie hin in Richtung Einstiegssysteme gemäss dem Trickle-down-Prinzip. Solche Einstiegsdrucker zeichneten sich besonders durch ihre kompaktere Bauform aus. Es seien so geringere Investitionen nötig, um mit Tintenstrahl professionell drucken zu können. "Ink ist prädestiniert für die Markteroberung", ist sich Gaechter sicher.

Der zweite Trend finde sich in der Automatisierung. Automatisierung sei Teil der DNA von Xerox. "Alles, was man automatisieren kann, soll man automatisieren", sagte Gaechter. Dazu gehören etwa die automatische Farbkalibrierung und die automatisierte Kontrolle und Steuerung aller Druck-Parameter. Das Ziel sei, dass mit möglichst wenig Intervention gedruckt werden kann.

Richard Gaechter, Country Manager bei Xerox Schweiz, spricht über Trends in der Druckindustrie. (Source: Netzmedien)

Drittens betonte Gaechter den Trend zu Druckveredelung beziehungsweise CMYK+. Hierbei wird nicht nur mit den klassischen Druckerfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (auf Englisch: Cyan, Magenta, Yellow und der Schwarzanteil Key - CMYK) gedruckt, sondern noch mit weiteren Farben. Der Bedarf an Druckerzeugnissen, die mit diesen Spezialfarben gedruckt und somit "veredelt" werden, nehme stetig zu. Mit Druckveredelung sei auch mehr Marge zu machen: 89 Prozent der Druckeinkäufer seien bereit, dafür einen Mehrpreis zu bezahlen. Gaechter beruft sich bei diesen Zahlen auf Marktforschungsuntersuchungen von Keypoint Intelligence.

Der neue Iridesse-Produktionsdrucker von Xerox, basierend auf Trockentonertechnologie, sei auf diesen Hochmargen-Markt ausgerichtet. Das Gerät sei in der Lage, metallische, schillernde Farben zu drucken. Vom englischen Wort für "schillernd", "iridescent", leite sich auch der Namen des Druckers ab.

Magazine werden gekauft, weil sie glitzern

Gaechter übergab anschliessend das Wort an Matthias Wagner, der die drei Säulen der Drucktechnik in der neuen Iridesse-Maschine beschrieb: regulärer CMYK-Druck, Druckveredelung und Automatisierung. In Bezug auf klassisches digitales Drucken mit vier Farben biete die neue Xerox-Technologie gegenüber dem Vorgänger einen vergrösserten Farbraum auch bei komplett mattem Druck sowie extra feine Verläufe und Linien. Pro Farbe seien 1024 Farbabstufungen möglich. Die Toner seien ebenfalls verbessert und hätten kleinere Partikel.

Iridesse könne aber auch mit mehr Farben drucken. Die Maschine lasse sich konkret mit bis zu sechs Farbstationen konfigurieren, das Vorgängermodell bot nur maximal fünf Farben. Die drei Spezialfarben, die Xerox anbietet, sind Silber, Gold und das sogenannte Clear. Dabei handelt es sich gemäss Wagner um einen pigmentlosen Toner. Der Clear-Toner könne verwendet werden, um spezielle reflektive Muster oder Sicherheitselemente zu drucken. "Magazine werden gekauft, weil sie glitzern", kommentierte Wagner den Fokus auf die Druckveredelung mit Spezialfarben.

Matthias Wagner, Production Marketing Manager bei Xerox, stellt die Iridesse Production Press vor. (Source: Netzmedien)

Eine metallische Farbe erreiche man dadurch, dass eine Schicht CMYK-Farben auf eine Schicht Silber oder Gold gedruckt werde. Beim Vorgängermodell habe man Silber und Gold bei einem Druckgang nur über die CMYK-Farben drucken können, weshalb zwei Druckschritte notwendig gewesen seien: Zuerst der Druck mit der Spezialfarbe, dann im zweiten Durchgang die CMYK-Farbe als obere Schicht.

Die neue Iridesse-Maschine könne erstmals metallische Farben in einem einzelnen Druckschritt produzieren, da Benutzer vorgeben könnten, in welcher Reihenfolge sie die Farben drucken möchten. Zusätzlich zur Veredelung mit metallischen Farbe seien bis zu sieben Schichten Clear möglich. Wozu all diese glänzenden Spezialfarben? "Magazine werden gekauft, weil sie glitzern", kommentierte Wagner den Fokus auf die Druckveredelung.

Matthias Wagner zeigt die Anordnung der sechs Toner im geöffneten Druckturm der Iridesse-Maschine. (Source: Netzmedien)

Die von Gaechter bereits angesprochene Automatisierung ist auch beim Iridesse-Produktionsdrucker ein Thema. Wagner stellte die Software EZ Press Check vor, mit der die tägliche Druckroutine automatisiert werden könne. Benutzer könnten so zum Beispiel die Farbkalibrierung abspeichern. Auch die Qualitätskontrolle laufe automatisiert ab.

Die Iridesse-Maschine liefere 120 A4-Seiten pro Minute ab. Der Druckturm sei erweiterbar mit zusätzlichen Modulen für die Zufuhr und Endverarbeitung. Xerox plant, den neuen Produktionsdrucker mithilfe von Workshops unter Kreativen bekannt zu machen.

Webcode
DPF8_91730