Boll Channel Happening 2018

Boll Engineering bringt Gäste zurück in die Zukunft

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von Coen Kaat

Am 24. August hat in Zürich das 8. Boll Channel Happening stattgefunden. Der Gastgeber entführte die Besucher in die schillernden Achtzigerjahre. Das Fest war dieses Jahr deutlich grösser, um das 30-jährige Jubiläum des Distis gebührend zu feiern.

Schrill, bunt und laut. Am 24. August waren die Achtzigerjahre für eine Nacht zurück. Der auf IT-Security spezialisierte Distributor Boll Engineering veranstaltete an dem Tag sein traditionelles Boll Channel Happening.

Die Gäste kleideten sich dem Motto entsprechend. So war der Saal gefüllt mit den Blues Brothers, den Ghostbusters und gleich einer Horde von Thomas Magnums in grellen Hawaii-Hemden. Wieder andere trugen Leggings in diversen leuchtenden Farben.

Die Teilnehmer warem dem Motto entsprechend gekleidet. (Source: Netzmedien)

Zur Vergnügung der Gäste bot das Channel Happening auch eine Spielhalle mit Videospielklassikern aus den Achtzigern. Direkt nebenan führte eine Ausstellung von Robert Weiss in die Geschichte des Computers zurück.

Und was darf an keiner Achtzigerjahre-Party fehlen? Natürlich ein Delorean – bekannt aus der Filmreihe "Zurück in die Zukunft". Der Delorean im Zürcher Stage-One kam jedoch ohne Fluxkompensator, Mr. Fusion oder sonstigen Zeitmaschinenkomponenten daher - also sozusagen in natura.

Grösser als je zuvor

Warum aber nahm Boll Engineering seine Gäste mit auf diese Zeitreise? Das diesjährige Channel Happening war ein besonderes Ereignis: der Disti feierte sein 30-jähriges Bestehen seit der Gründung 1989. "30 Jahre und wir sind immer noch da", sagte CEO Thomas Boll auf Bühne. "Crazy!"

Thomas Boll gründete vor 30 Jahren seine Firma Boll Engineering. (Source: Netzmedien)

Boll fing seine Karriere beim IT-Dienstleister UMB (damals noch Paninfo) an. Dort habe er gelernt, professionell zu programmieren und übte sich in Sachen Projektmanagement, bevor er seine eigene Firma gründete. Lesen Sie mehr dazu im grossen Interview mit Thomas Boll.

Um das Jubiläum gebührend zu feiern, war das diesjährige Channel Happening deutlich grösser als in den Vorjahren. Vergangenes Jahr liessen sich rund 230 Gäste ins Mittelalter entführen (Lesen Sie mehr dazu hier). Dieses Jahr musste Boll nach eigenen Angaben den Anmeldeprozess nach 380 Teilnehmern abbrechen.

Ein kleiner Vorgeschmack auf den "IT-Markt" Nr. 9 / 2018. Die Ausgabe erschien zwei Tage nach dem Boll Channel Happening 2018. (Source: Netzmedien)

Eine kurze Geschichte des PCs

Das Boll Channel Happening kombinierte auch dieses Jahr wieder Business und Party. Die Fachreferate kamen von Robert Weiss und David Kriesel. Weiss vertiefte seine Ausstellung und sprach über die Anfänge und die Entwicklung des Computers.

Der unterhaltsame Vortrag überflog etwa die Jahre 1984 bis 1986, als gemäss Weiss die Benutzerfreundlichkeit noch gross geschrieben wurde. In den Jahren kamen etwa die ersten Macintosh-Rechner auf den Markt.

Im Gründungsjahr von Boll Engineering, 1989, wurden in der Schweiz 250'000 PCs verkauft. "Die einfachste Maschine kostete über 8000 Franken", sagte Weiss. "Ein Stück Blech mit einem monochromen Bildschirm. Alles andere kostete extra." 1990 bis 1994 folgte das Windows-Zeitalter. "Mit Windows 3.1 wurde das OS 1994 auch endlich brauchbar!", sagte Weiss.

Robert Weiss vor einem alten Macintosh-Rechner. (Source: Netzmedien)

Der zweite Gastredner, Kriesel, war bereits zum zweiten Mal an einem Channel Happening. Vor drei Jahren hielt er bereits die Keynote. Damals ging es noch um Drucker. Kriesel war es, der 2013 den sogenannten Xerox-Bug entdeckte und herausfand, dass Scanner gerne mal Zahlen verdrehen. Den Eventbericht vom Channel Happening 2015 mit dem Referat von Kriesel können Sie hier lesen.

Was Meta-Daten alles verraten

Dieses Jahr präsentierte der deutsche Informatiker sein Hobby-Projekt. Seit vier Jahren sammelt er in einer grossen Datenbank Artikel von Spiegel Online. Aus den Metadaten alleine zieht Kriesel bereits interessante Schlüsse.

David Kriesel vertiefte sich in die Metadaten von Artikeln auf Spiegel Online. (Source: Netzmedien)

So kann er anhand der publizierten Beiträge erkennen, wann welcher Redaktor in den Ferien ist. Und auch welche Mitarbeiter auffällig oft zeitgleich in den Ferien sind – potenzielle Büroromanzen also. "Wenn Sie Daten produzieren, entscheiden nicht Sie, was man daraus lesen kann, sondern der Gegner", sagte Kriesel. "Orwell dreht sich so stark im Grab um, dass wir mit ihm die Energiewende beschreiten könnten", spielte Kriesel auf den Autor George Orwell und seinen Roman 1984 an.

"Wir gehen stürmischen Zeiten entgegen", sagte Boll zum Abschluss seiner Rede und brachte die Gäste von den Achtzigerjahren wieder zurück in die Zukunft. Konkret gehe es um Fragen wie "Braucht es den Channel noch?" oder "Löst sich die IT wieder auf?". Vieles sei derzeit unklar. Boll habe zwar auch keine Antworten auf diese Fragen. Aber das Konzept von Boll Engineering bleibe unverändert: "Gute Leute, gutes Know-how und gute Laune", sagte der CEO.

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